Heiße Maronen – Gesundes Fast Food im Herbst und Winter

Esskastanien stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und im Herbst sowie Winter lassen sich aus ihnen mit einfachen Rezepten leckere Gerichte zaubern.

Esskastanien stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und im Herbst sowie Winter lassen sich aus ihnen mit einfachen Rezepten leckere Gerichte zaubern. | Bild: kab-vision – fotolia

Rund 40 Prozent der Deutschen ersetzen ab und an Hauptmahlzeiten durch Snacks. Wenn Sie dazugehören, sind heiße Maronen jetzt wieder eine gesunde Alternative zu Bratwurst und Co. Esskastanien stecken voller wertvoller Inhaltsstoffe und eine Tüte geröstete Maronen ersetzt fast ein komplettes Vollwert-Menü. In der Küche lassen sich aus ihnen auch wunderbar Herbst- und Wintergerichte kochen.

Da Kastanien kein Gluten enthalten, können auch Allergiker unbesorgt zugreifen. Sie liefern viele wichtige Stoffe, für die man sonst eine volle Mahlzeit mit Gemüse, Fleisch und Obst essen müsste: Eiweiß, wichtige Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Magnesium, Vitamin E und C sowie sämtliche B-Vitamine und das Provitamin A Betacarotin. Außerdem sind sie sehr bekömmlich, gluten- und tiereiweißfrei. Für Hildegard von Bingen waren Edelkastanien neben Dinkel das Kräftigungsmittel schlechthin, denn nach ihrer Lehre wärmt und nährt das Kastanienmehl den Körper. Esskastanien enthalten zwar weniger Fett als andere Nüsse, zu denen sie gehören, doch schlagen hundert Gramm immerhin mit etwa 200 Kalorien zu Buche. Deshalb auf dem Weihnachtsmarkt besser nicht zusätzlich, sondern statt der Bratwurst genießen.

Maronen vs. Rosskastanien

Jedes Kind liebt Kastanien sammeln. Aber auch Erwachsene stecken sie gerne in die Jackentasche, wo sie dem Volksglauben nach vor Rheuma schützen sollen. Was viele nicht wissen – mit Esskastanien haben die samtig glänzenden Handschmeichler, die im Herbst in Parks und Biergärten von den Bäumen plumpsen, nichts zu tun. Die bei uns am häufigsten vorkommenden Kastanienbäume sind Rosskastanien, deren Früchte anders als die der Edelkastanien nicht essbar sind.

Maronen einkaufen: Frisch vom Markt

Die Hauptanbaugebiete der essbaren Sorten liegen im wärmeren Süden; aber auch in Deutschland findet man weitläufige Esskastanienwälder, vor allem in den Weinbaugebieten entlang des Rheins. Feinschmecker lieben besonders die herzförmigen Maronen, deren Früchte deutlich größer sind als die der Esskastanien. Maronen sind nach der Ernte einige Wochen haltbar; Kastanien sollten möglichst rasch verwertet werden. Am besten kauft man sie frisch auf dem Markt. Gute Kastanien haben eine glänzende Schale, auf der manchmal ein leichter Flaum sein kann und fühlen sich schwer an. Da aber immer ein paar schlechte Exemplare in der Tüte landen, sollte man vorsichtshalber ein paar mehr kaufen als man tatsächlich braucht.
Maronen rösten

Frisch vom Rost entfaltet sich das nussige Aroma der Esskastanie am besten. Geröstete Maroni kann man auch ganz einfach zu Hause zubereiten. Dazu wird die Schale an der runden Seite über Kreuz eingeschnitten und die Kastanien bei 200 Grad Celsius ca. 20 Minuten gebacken bis die Schale an den Schnittstellen aufplatzt. Tipp: Die Esskastanien lassen sich leichter schälen, wenn man ein Schälchen mit Wasser in den Backofen stellt.

Rezepte für Herbstgerichte

Klassische Maronenrezepte sind Füllungen für Gänsebraten oder Beilagen zu Wildgerichten. Aber auch wer kein Fleisch isst, hat viele Möglichkeiten. So ergeben gekochte und pürierte Esskastanien cremige Suppen, nussig-süße Cremespeisen und Aufstriche. Esskastanienmehl ist ideal zum Backen von Brot und Kuchen. Glasiert zeigen sich Maronen von ihrer süßesten Seite. Man kann sie fertig kaufen, aber selbst gemacht sind sie einfach besser.