Bei Durchfall hilft Cola? Ernährungsmythen im Check

Ob Cola bei Durchfall hilft und ob man Spinat und Pilze aufwärmen sollte – Was wirklich dran ist an Ernährungsmythen.

Ob Cola bei Durchfall hilft und ob man Spinat und Pilze aufwärmen sollte – Was wirklich dran ist an Ernährungsmythen. | Bild: Monkey Business – Fotolia

Unsere Großmütter wussten schon früher genau, wie man sich gut ernährt und wie Lebensmittel sicher zubereitet werden mussten. Sie vertrauten auf die damaligen Erfahrungen fernab der Wissenschaft. Jedoch entpuppen sich heute manche vermeintliche Weisheiten bei genauerer Betrachtung als Mythos. Ob man Pilze aufwärmen darf, Cola bei Durchfall hilft und andere Ernährungsmythen – was ist dran?
Wir zeigen anhand konkreter Beispiele, was wirklich dran ist.

1. Mythos: Pilze aufwärmen gefährlich

Das kennt man schon aus der Kindheit: Bestimmte Nahrungsmittel wie Spinat oder Pilze darf man nicht wieder aufwärmen, weil sie dann giftig sein könnten. Wie ist das vermeintliche Gesundheitsrisiko einzustufen?

Pilze verderben in warmer Umgebung

Pilze bestehen hauptsächlich aus Wasser und Eiweiß, einer leicht verderblichen Kombination, bei deren Zersetzung sich giftige Stoffe bilden können. Da es heutzutage jedoch in jedem Haushalt einen Kühlschrank gibt, ist der Rat veraltet. Als Faustregel gilt: wilde Pilze sind etwas anfälliger als Zuchtpilze, da sie oft eine höhere Keim- und Schimmelbelastung aufweisen. Menschen mit einer Unverträglichkeit von Histamin sollten allerdings generell keine Lebensmittel aufwärmen, erst recht keine Champignons, die viele Histamine freisetzen.

Spinat bildet Nitrit

Spinat ist von Natur aus reich an Nitrat, das gesundheitlich unbedenklich ist. Lässt man gekochten (wie auch rohen) Spinat lange liegen, wandeln Bakterien Nitrat in Nitrit um, das wiederum krebserregende Nitrosamine bilden kann. Dieser Effekt wird beim Aufwärmen noch beschleunigt. Während Erwachsene die gebildeten Nitritmengen problemlos vertragen, sind Säuglinge und Kinder empfindlicher und sollten nur frischen Spinat essen.

Gesundheitstipp:
Sie können zubereitete Spinat- oder Pilzgerichte ohne Probleme einen Tag lang im Kühlschrank in einem verschließbaren Gefäß – am besten im untersten Fach – aufbewahren. Lassen Sie das Gericht nach dem ersten Verzehr jedoch schnell abkühlen und bringen Sie es beim Wiederaufwärmen für 2 Minuten zum Kochen.

2. Mythos: Spinat enthält viel Eisen

Bild: Peter Atkins - Fotolia

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Der Mythos um den hohen Eisengehalt von Spinat hält sich hartnäckig. Dabei beruht die einstige Empfehlung, Kinder sollten viel Spinat essen, um durch das Eisen „groß und stark“ zu werden und die Muskeln zu stärken, auf einem Berechnungsfehler. Denn die damalige Angabe von 35 – 41 mg Eisen pro 100 g Spinat ist zehn Mal so hoch, wie der tatsächliche Wert, den die Deutsche Gesellschaft für Ernährung angibt. Man geht davon aus, dass es sich bei der ursprünglichen Berechnung um getrockneten Spinat gehandelt haben muss, da frischer Spinat zu 90 % aus Wasser besteht und einen viel geringeren Eisengehalt hat. Der Eisengehalt von Spinat liegt damit immer noch höher, als in den meisten anderen Gemüsesorten, jedoch kann pflanzliches Eisen weniger gut vom Körper und den Muskeln aufgenommen werden, als tierisches Eisen.

Gesundheitstipp: Essen Sie zusätzlich zum Spinat vitamin-C-haltige Gemüsesorten oder trinken Sie Orangensaft, um die Eisenaufnahme zu optimieren, da Vitamin C die Aufnahme von pflanzlichem Eisen verbessert.

3. Mythos: Schokolade ist gesund und macht glücklich


Um diese äußerst beliebte Süßigkeit ranken sich besonders viele Spekulationen. Wie wirkt sie auf unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit? Ist sie bloß ein Dickmacher oder beugt sie Herzkreislaufkrankheiten vor? Bekommen wir dadurch einen „Kick“ und schüttet der Körper tatsächlich Glückshormone nach ihrem Verzehr aus?

Antioxidantien senken den Blutdruck

Kakao enthält gesundheitsfördernde Polyphenole. Sie gehören zu den Antioxidantien, die entzündungshemmend wirken, den Blutdruck senken und somit das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko senken. Da Bitterschokolade einen hohen Kakaoanteil aufweist, ist sie diesbezüglich positiver einzustufen als Vollmilchschokolade oder gar weiße Schokolade. Wer allerdings denkt, er könne nun unbegrenzt Schokolade naschen, sollte bedenken, dass Schokolade so viel Zucker und Fett enthält, dass eine Tafel auf 500 Kilokalorien kommt. Und die dürften diesen Effekt wieder aushebeln.

Glücksgefühle durch Bestandteile in der Schokolade

Da gerade die Kombination aus Fett, Zucker und zartem Schmelz der Kakaobutter für eine starke Erregung der Sinne sorgt, wird angenommen, dass genau dadurch die typischen Glücksgefühle beim Verzehr ausgelöst werden. Denn energiehaltige Nahrung setzt Dopamin frei, das unser Belohnungssystem im Gehirn triggert und zu den Glücksgefühlen beiträgt. Auch wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Schokolade Serotonin und Phenethylamin enthält. Das sind zwei Botenstoffe, die zum Beispiel bei frisch verliebten Menschen oder beim „Jogger-High“ in hoher Konzentration im Blut vorkommen. In Schokolade ist die Konzentration jedoch so niedrig, dass man bis zu 300 Tafeln Schokolade auf einen Schlag essen müsste, um diesen Effekt zu spüren.

Gesundheitstipp: Da Schokolade positive Gefühle auslösen kann, ist sie als sinnlicher Tröster gut geeignet. Wie bei allen Genussmitteln gilt jedoch: Die Dosis macht das Gift. An einem Verzehr in Maßen ist jedoch nichts auszusetzen.

4. Mythos: Nährstoffe gehen beim Kochen verloren

Richtig ist: Manchen Nährstoffen macht der Kochtopf den Gar aus, andere werden durch Kochen aber erst für den Körper verfügbar. Bestimmte Nährstoffe, wie etwa Vitamin C und Folsäure, gehen verloren, wenn vitaminreiche Gemüsesorten in großen Wassermengen gekocht werden und das Kochwasser danach weggeschüttet wird.

Kochen macht manche Nährstoffe häufig erst verfügbar

Da durch das Kochen feste Zellstrukturen aufgebrochen werden, werden bestimmte Nährstoffe und Vitamine aber auch besser verfügbar gemacht, zum Beispiel Carotinoide aus erhitzten Karotten. Außerdem verlängert das Kochen von Lebensmitteln deren Haltbarkeit und tötet wirksam viele Krankheitserreger, wie etwa Salmonellen und Listerien.

Zu viel Rohkost ist schwer verdaulich

Bild: Eisenhans - Fotolia

Bild: Eisenhans – Fotolia

Rohkost enthält hingegen zwar alle Vitamine, sofern das Gemüse noch knackfrisch ist. Jedoch ist ein Übermaß an Rohkost schwer verdaulich und kann sich als unverdaute Nahrung im Darm ablagern. Das kann dann zu Verdauungsstörungen, Krämpfen und Blähungen führen. Bei akuten Verdauungsbeschwerden nach dem Essen bieten Digesto Hevert Verdauungstropfen durch die vielseitige Wirkstoffkombination schnelle Hilfe.

Gesundheitstipp: Generell ist es wichtig, Gemüse nicht zu stark zu erhitzen und nicht zu lange zu garen. Garen oder dünsten Sie Gemüse am besten unzerkleinert und servieren Sie es danach sofort, um die Nährstoffe bestmöglich zu erhalten. Verwenden Sie die nährstoffreiche Garflüssigkeit als Grundlage für Saucen oder Suppen.

5. Mythos: Cola hilft bei Durchfall

Bei Durchfall verliert der menschliche Körper neben Wasser auch viele Elektrolyte (z.B. Natrium und Kalium), wodurch es mitunter zu starken Kreislaufproblemen kommen kann. Bei Durchfall Cola zu trinken oder Salzstangen zu knabbern, ist wohl dadurch entstanden, dass man glaubte, die durch den Durchfall verloren gegangenen Nährstoffe damit ersetzen zu können. Das ist bei Salzstangen grundsätzlich nicht falsch, denn sie enthalten Natrium. Allerdings benötigt der Körper ebenfalls Kalium, sonst drohen Muskelschwäche und Herzstolpern.

Cola entzieht dem Körper Wasser

Leider sorgt Cola durch den Zuckergehalt dafür, dass dem Körper noch mehr Flüssigkeit entzogen wird, als es der Durchfall sowieso schon tut. Das Koffein entzieht dem Körper übrigens noch mehr Kalium. Insbesondere Kinder reagieren empfindlich auf eine starke Entwässerung des Körpers und den Kaliumverlust. Sie sollten daher bei Durchfall die Salzstangen-Cola-Kombination meiden.

Gesundheitstipp: Zum Ausgleich der verlorenen Elektrolyte eignen sich spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke, Mineralwässer und Kräutertees deutlich besser. Generell können Sie bei Durchfall medizinische Kohle verwenden, wie z.B. Kohle Hevert. Sie wirkt bei Durchfall und Vergiftungen durch Nahrungsmittel, Schwermetalle und Medikamente. Bei Völlegefühl, Blähungen und anderen Verdauungsbeschwerden empfiehlt sich darüber hinaus Carminativum Hevert.