Was hilft bei einem Hexenschuss?
Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schießt ein stechender Schmerz ins Kreuz. Ein Hexenschuss blockiert den ganzen Rücken. Mit einfachen Hausmitteln und richtiger Bewegung lässt sich meist eine deutliche Linderung erzielen, die Medikamente wie Schmerzmittel und Entzündungshemmer oft überflüssig macht. Auch verschiedene homöopathische Mittel wie zum Beispiel Gnaphalium polycephalum können bei der Heilung unterstützend wirken.
Im Mittelalter konnte man die höllischen Schmerzen, die einen Menschen blitzschnell lahmlegen, nicht erklären. Man schrieb sie wie viele andere unerklärliche Phänomene übernatürlichen Kräften zu. Meist machte man Hexen dafür verantwortlich, die aus einem Hinterhalt unsichtbare Pfeile auf die Menschen abschießen. Eine Lumbago (lat. „Lendenweh“), wie Ärzte den Hexenschuss nennen, hat natürlich nichts mit Hexerei zu tun. Die Ursache für die starken Schmerzen sind Verkrampfungen der Muskulatur. Meist ist die Lendenwirbelsäule betroffen, seltener der Nacken.
Hexenschuss ist kein Bandscheibenvorfall
Die Symptome bei einem Hexenschuss kennen viele aus eigener leidvoller Erfahrung: Ein plötzlich einschießender stechender Schmerz. Man steht ganz schief, der Rücken ist krumm und vor lauter Schmerzen kommt man aus dieser Schonhaltung nicht mehr raus. Bei einem Hexenschuss sind die Beschwerden so massiv, dass viele Betroffene befürchten, einen Bandscheibenvorfall zu haben. Mit den Bandscheiben hat ein Hexenschuss aber nichts zu tun. Er ist vielmehr ein muskuläres Problem. Normalerweise wirken die tiefliegenden Muskeln, die die einzelnen Wirbel miteinander verbinden, wie Stabilisatoren. Rund um die Uhr sorgen sie für die Feinsteuerung der Wirbelsäule und gleichen ungeschickte, ruckartige Bewegungen aus. Sind sie zu schwach, hat das spürbare Folgen bis hin zum Hexenschuss: Ohne ausreichende Stabilisation können bei Bewegungen wie Heben, Drehen, Bücken und Aufrichten Wirbelgelenke verhaken oder es kommt zu Verkrampfungen der Tiefenmuskulatur. Das drückt auf die Nerven, was zu den stechenden Schmerzen führt.
Behandlung bei einem Hexenschuss
Die gute Nachricht: Ein Hexenschuss hat eine gute Selbstheilungstendenz. Die akuten, starken Schmerzen bei einem Hexenschuss dauern meist nicht länger als zwei Tage. Eine Woche nach dem Hexenschuss sind die größten Beschwerden wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen dann abgeklungen. Falls nicht, oder wenn Lähmungen oder Gefühlsstörungen wie Kribbeln in den Beinen dazukommen, ist der Arzt gefragt.
Wer in der Akutphase zum Arzt geht, bekommt gegen die Schmerzen in der Regel Medikamente verschrieben, die die Entzündung hemmen, die Muskeln entkrampfen und den Schmerz lindern. Man kann aber auch selbst einiges gegen die Schmerzen tun. Das beste Mittel gegen die Muskelverspannung ist Wärme. Hat man keine Fango-Packung oder Wärmepflaster zur Hand, tut es auch die gute alte Wärmflasche. Wer eine Badewanne hat, kann auch ein so genanntes Schlenzbad machen: Dafür mit einer Wassertemperatur von 37°C starten und nach und nach auf 42°C erhöhen (nicht bei Kreislaufproblemen und Bluthochdruck!). Nach dem Bad eine Stunde ruhen. Steigern lässt sich der entspannende Effekt auf die Muskulatur durch die Zugabe von Heublumen: 500 g Heublumen mit 5 Litern heißem Wasser überbrühen und den Sud in das Badewasser einrühren. Gut tut auch, die Beine hochzulagern. Dazu mit dem Rücken auf den Boden legen und die Unterschenkel auf einem Hocker oder Sitzball ablegen. Knie und Hüftgelenk sollten dabei einen rechten Winkel bilden. Nicht jedermanns Sache, aber durchaus einen Versuch wert ist „Brennnessel-Peitschen“. Dazu eine frische Brennnessel mehrfach kurz und nicht zu kräftig auf die verspannte Körperpartie „peitschen“. Das Nesselgift steigert die Durchblutung und entspannt so die Muskulatur. Viel sanfter ist die Behandlung des Hexenschusses mit Homöopathie. Sie empfiehlt verschiedene Mittel wie Gnaphalium polycephalum (vielköpfiges Ruhrkraut), Nux vomica (Brechnuss) oder Bryonia (Zaunrübe), die etwa in Rheuma Hevert kombiniert sind.
Und nicht zuletzt: Richtige Bewegung wie Radfahren, Walken oder Rückenschwimmen hilft bei Hexenschuss mehr als Bettruhe, die früher häufig empfohlen wurde.
Quellen und weiterführende Links:
Informationen und Pflichtangaben zu Rheuma Hevert