Gesundes Raumklima: Temperatur und Luftfeuchtigkeit steuern

Zu trocken oder zu feucht: Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann mit einfachen Tipps gut reguliert werden und damit für ein angenehmes Raumklima sorgen.

Zu trocken oder zu feucht: Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung kann mit einfachen Tipps reguliert werden. Somit entsteht ein angenehmes und gesundes Raumklima. | Bild: gpointstudio – fotolia

Draußen ist es kalt. Eine kuschlig-warme Raumtemperatur in der Wohnung ist dann besonders gemütlich. Der Nachteil: Heizen entzieht der Luft Feuchtigkeit, trockene Schleimhäute drohen. Zu trockene Luft aber malträtiert nicht nur die Atemwege. Damit gemütlich auch gesund ist, gibt es daher ein paar Dinge zu beachten. Zum Beispiel kann Stoßlüften für ein gesundes Raumklima helfen.

Wir nehmen sie nicht wahr, wir sehen sie nicht, und darum sind wir oft auch viel zu sorglos mit ihr: Gemeint ist die Luft. Wir brauchen sie zum Überleben. Aber in der Regel denken wir nicht viel über die Luft nach. Höchstens wenn es uns zu stickig ist, wenn es im Raum zu kalt ist oder zu warm. Aber sonst? Eines steht schon einmal fest. Wir müssen raus an die Luft – egal wie das Wetter ist. Spazierengehen, Sport treiben im Freien, einfach nur zu Fuß zum Bäcker um die Ecke statt mit dem Auto, auch ohne Hund mal raus „Gassi gehen“.

Der Aufenthalt an der frischen Luft war schon bei den großen Naturheilkundigen, besonders bei Emanuel Felke, wichtiger Bestandteil der Therapieempfehlungen. Neben dem Auftanken mit Sonne, das die körpereigene Vitamin D-Produktion anregt, legte Felke großen Wert auf den Abhärtungseffekt, aber auch auf „reine und saubere Luft“, die nur in der intakten Natur anzutreffen ist. Das erklärt natürlich, warum Felke seine Patienten das komplette Fitness- und Bewegungsprogramm stets draußen – bei Wind und Wetter – durchführen ließ und sie sogar in „Lufthütten“ (einfache Holzbauten mit nicht komplett geschlossenen Wänden zur optimalen Luftzirkulation) übernachten ließ. Doch wie sieht es mit der Luft in den eigenen vier Wänden aus?

Natürliche Raumbefeuchtung: Lüften und pflanzliche Luftbefeuchter

Ist sie zu trocken? Ist sie zu feucht? Oft hat man das nicht im Gefühl und rätselt. Es gibt jedoch einen einfachen Weg. Einfach ab in den nächsten Baumarkt und einen Feuchtigkeitsmesser kaufen. Der ist nicht teuer und am besten stellt man ihn im Wohnzimmer auf. Oder aber man kauft gleich mehrere, einen für das Bad, einen für das Schlafzimmer und einen für die Wohnräume. Die Feuchtigkeit in der Luft sollte 40-60 Prozent betragen. Ist die Luft zu trocken, dann trocknen auch zunehmend unsere Schleimhäute aus. Das ist gar nicht gut, denn trockene Schleimhäute bieten Viren und Krankheitserregern weniger Widerstand. Ein trockener Hals, gereizte Bindehaut und trockene Haut sind deutliche Hinweise darauf, dass die Wohnungsluft zu trocken ist.

Die einfachste Methode, wieder mehr Feuchtigkeit in die Luft zu bringen, ist Lüften.
Aber nicht einfach nur das Fenster kippen. Das ist es nicht, denn dann vergessen wir viel zu oft das Fenster wieder zu schließen und die kalte Luft strömt den ganzen Tag herein und kühlt das Zimmer aus. Darüber freuen sich nur die Heizöl- und Pelletslieferanten. Eine sehr dekorative Variante für ein gutes Raumklima ist die Haltung von Grünpflanzen in der Wohnung. Sieht gut aus und hilft! Auf Schälchen mit Wasser auf der Heizung sollte man besser verzichten, da sie schnell zu Brutstätten für Keime werden können.

Zu hohe Luftfeuchtigkeit: Hilfe! Schimmel!

Ist das Raumklima zu kalt und feucht, droht ein anderes Problem: Schimmelpilze! Nicht nur, dass er hässlich aussieht, wie er sich so dunkel in Ecken und nasskalten Fugen ausbreitet, er ist auch überaus gesundheitsgefährdend. Die Schimmelsporen lösen nicht nur Allergien aus, sondern führen auch zu Atemwegserkrankungen. Einige Sporen werden sogar mit der Entstehung bestimmter Krebsformen in Verbindung gebracht. Hier ist also äußerste Vorsicht geboten!

Eigentlich ist gutes Lüften ganz einfach. Stoßlüften heißt das Zauberwort: Heizung aus, Fenster weit auf, Fenster wieder zu und Heizung an. Dazwischen sollten zwischen drei und fünf Minuten liegen. Fertig! Am besten wäre es noch, wenn man zwei gegenüberliegende Fenster aufmacht, denn dann kann die Luft so richtig schön zirkulieren und tauscht sich am besten aus. Ist es nicht schön, mal so zwischendurch einen tiefen Lungenzug voll frischer und sauerstoffreicher Luft zu nehmen? Schon ist der Kopf viel klarer, das Kopfweh besser und die Müdigkeit wie weggeblasen. Viele weitere Tipps und Informationen zum Thema „Gesünder Wohnen“ bietet die Broschüre des Bundesumweltamts „Gesünder wohnen – aber wie?“

Also, lassen Sie Luft nicht „Luft“ für Sie sein und sorgen Sie sich mehr um das, was Sie einatmen: Lüften Sie, oder noch besser: raus an die Luft – gerade im Winter!



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