Erholung im Urlaub – alles will gelernt sein

Urlaub ist nicht immer gleich Erholung. Über die verschiedenen Faktoren, die unsere Fähigkeit zur Erholung beeinflussen.

Wir wünschen uns Erholung im Urlaub. Jedoch ist dies oftmals eine Frage der Einstellung und der Umstände. | Bild: EpicStockMedia – Fotolia

50 % der Urlauber geben laut Umfragen an, im Urlaub nicht richtig Erholung zu finden. Sie haben zu hohe Erwartungen, wollen „Erholung auf Knopfdruck“ oder haben nicht die richtige Strategie für sich gefunden. Allgemein wollen viele Menschen in ihrer kurzen Zeit das Maximum heraus holen. Was bedeutet es also, sich im Urlaub wirklich zu erholen?

Wer im Arbeitsalltag Dauerstress ausgesetzt ist, läuft im Urlaub Gefahr, krank zu werden. Unter Stress laufen alle Körperfunktionen dauerhaft unter Hochspannung. Die plötzliche Umstellung überfordert den Körper, vor allem dann, wenn sich Klima und Essen ändern. Bei gestressten Menschen steigt sogar das Herzinfarktrisiko im Urlaub.

Dabei ist erholsamer Urlaub für die arbeitende Bevölkerung ein knappes Gut – und so liegt es auf der Hand, das Maximum aus den wenigen Urlaubstagen herausholen zu wollen. Doch was bedeutet überhaupt, sich möglichst gut zu erholen? Geht es um Regeneration und Abschalten – also darum, den „Akku“ wieder aufzuladen? Oder stehen doch eher Spaß, Abenteuer und neue soziale Kontakte im Vordergrund? Manch einer bleibt im Urlaub einfach zuhause, nimmt endlich das lang aufgeschobene Heimwerkerprojekt in Angriff und fühlt sich trotz der vielen Arbeit dabei pudelwohl. Bei der Vielfalt an Möglichkeiten der Urlaubsgestaltung fällt es nicht leicht zu entscheiden, welche Urlaubsform die ideale Erholung bietet. Wie so oft kommt es auf die Umstände an.

Urlaub: Gratwanderung zwischen Kompromiss und „gesundem Egoismus“

Schon die Urlaubsplanung kann zur Herausforderung werden – zumindest für alle, die mit Familienmitgliedern, Partnern oder Freunden wegfahren. Es gibt die unterschiedlichsten Vorstellungen von den Dingen, die wir wirklich gerne tun würden, wenn wir nur die Zeit dafür hätten. Sie möchte zum Beispiel gerne Städte in Fernost besuchen, doch er faulenzt gerne am einsamen Strand und treibt zum Ausgleich morgens Sport – und die Kinder wollen lieber den ganzen Tag an der türkischen Riviera an den Pool, wo sie mit Gleichaltrigen toben können.

Die Erholungsforschung hat vier Parameter identifiziert, welche den Grad der Erholung maßgeblich beeinflussen:

  • gedankliches Abschalten von der Arbeit,
  • körperliche und geistige Entspannung,
  • die Bewältigung von Herausforderungen und
  • selbstbestimmte Freizeit.

Die Crux daran: Die Gewichtung hängt von der Persönlichkeit, den Vorlieben und der Art der Belastung im Alltagsleben ab. Menschen sehnen sich nach verschiedenen Aktivitäten. Reist man mit dem Partner oder der Familie, sollte man den Urlaubsort hinsichtlich dieser Gesichtspunkte schon vor der Abreise genauer unter die Lupe nehmen. Dann eröffnen sich Möglichkeiten, bei denen jeder auf seine Kosten kommt. Wenn sich die Wünsche nicht vereinbaren lassen, kann es außerdem sinnvoll sein, manche Aktivitäten getrennt voneinander zu planen oder die Kinder auch mal bei einer Betreuung abzugeben, um zum Beispiel die ersehnte Wanderung machen zu können.

Erholung durch Kontraste

Ein wichtiger Faktor, der Erschöpfung fördert, ist die einseitige Belastung im Beruf. Denn am Arbeitsplatz geht es oft darum, immer gleiche Tätigkeiten möglichst effizient, schnell und ohne große Ausfallszeiten zu bewerkstelligen. Die richtige Erholungsstrategie sollte sich für den Einzelnen an seiner Tätigkeit orientieren – und dazu ein Gegengewicht bilden. Menschen, die am Computer arbeiten, sitzen viel, bewegen sich während der Arbeit oft nicht ausreichend und räumen den Mahlzeiten nicht immer ausreichend Ruhe ein. Daher empfiehlt es sich für Büroarbeiter, sich im Urlaub zu bewegen, die Natur zu genießen und die Zeit vor einem Bildschirm einzuschränken. Andererseits sollten zum Beispiel Menschen, die im Beruf ständig mit anderen Menschen zu tun haben, Gelegenheiten suchen, sich zurückzuziehen. Menschen, die körperlich tätig sind, gönnen ihrem Körper am besten Ruhe und ein Wellness-Programm. Voll berufstätige Eltern haben im Alltag nur wenig Zeit für ihre Kinder – zumindest im Urlaub lohnt es sich, diese Rollenverteilung auch einmal umzukehren. Der Elternteil, der sich sonst mehr um die Kinder kümmert, wird entlastet und der voll berufstätige Elternteil kann die Bindung zu seinen Kindern intensivieren.

Urlaub: Lieber kurz oder ein langer Jahresurlaub?

Die Experten schreiben beiden Urlaubsformen unterschiedliche Vorteile zu. Arbeitspsychologen gehen davon aus, dass die arbeitende Bevölkerung mit der Erholung so lange wartet, bis sie merklich erschöpft ist. Wer sich nicht regelmäßig – also auch in Arbeitspausen, am Feierabend und am Wochenende – erholt, ist eher der Gefahr ausgesetzt, psychisch zu erkranken. Ideal ist es jedoch, Arbeit und Freizeit zu trennen und Pausen einzulegen, bevor es zur Ermüdung und Erschöpfung kommt. Das gelingt, indem man mehrmals im Jahr ein verlängertes Wochenende einlegt, ausreichend schläft und bei Anzeichen von Stress oder Schlafstörungen gegensteuert. Das homöopathische Mittel Zincum Hevert N Tabletten hilft dem Körper, resistenter auf den Stress zu reagieren und erhöht die nervliche Belastbarkeit. Valeriana Hevert Beruhigungsdragees helfen hingegen bei nervös bedingten Einschlafstörungen.

Andererseits schaffen es nur wenige, während eines Kurzurlaubs direkt in den Erholungsmodus zu schalten und nicht mehr an die Probleme auf der Arbeit oder zuhause zu denken. Eine wichtige Voraussetzung zum Abschalten ist auch, das Ende des Urlaubs auszublenden. Das gelingt umso besser, je länger der Urlaub dauert. Daher ist es empfehlenswert, einmal pro Jahr 2 Wochen Urlaub zu machen. Länger muss der Urlaub nicht sein, denn während zu Beginn des Urlaubs der Erholungseffekt enorm hoch ist, sinkt er mit zunehmender Dauer des Müßiggangs. Thomas Rigotti, Professor für Arbeits- und Wirtschaftspsychologie an der Universität Mainz, sieht nach zwei Wochen keinen realen Erholungszugewinn mehr.

Wer jedoch in ein anderes Klima fährt oder mehrere Zeitzonen überspringt, braucht ca. drei Wochen, bis der Körper sich zunächst daran gewöhnt hat und dann erholen kann. Die Reise selbst, andere Nahrung und das Klima im Urlaubsland bedeuten zunächst zusätzlichen Stress für Körper und Seele. Allerdings ist es in exotischen Urlaubszielen auch leichter, den Alltag zu vergessen. Wem es darum geht, möglichst schnell wieder belastbar zu sein, ohne das Budget zu sehr zu strapazieren, dem ist manchmal eher mit einem langen Urlaub an der Nordsee geholfen als mit einem kurzen Urlaub auf den Seychellen.

Einmal angekommen, können Körper und Geist in der Regel nicht sofort herunterfahren. Daher empfiehlt es sich, in der ersten Woche aktiver zu sein, zum Beispiel in Form von Tauchkursen, Wanderungen, Besichtigungen. Auch können bestimmte homöopathische Mittel helfen, die Angespanntheit und den Stress schneller abzubauen, damit der Erholungseffekt früher einsetzen kann, wie zum Beispiel Calmvalera Hevert für Erwachsene oder Calmy Hevert für Kinder. In der zweiten Woche kann man dann ein ruhigeres Programm einplanen, zum Beispiel viel lesen und den Strand genießen.

Im Urlaub gelassen miteinander umgehen

Im Urlaub verfügt man oft über weniger Platz als zuhause. Das enge Miteinander bringt Probleme deutlicher zutage. Bevor man sich in eine scheinbare Konfliktbewältigung als Paar begibt, sollte man sich bewusst machen, dass jetzt die Gelegenheit zur Erholung gegeben ist und man die Pause dringend benötigt. Daher kann es besser sein, sich für ein paar Tage getrennt aufzuhalten oder eine Paartherapie für die Zeit nach dem Urlaub zu vereinbaren.

Überhaupt dient es der Erholung, den Umständen, die sich nicht vermeiden lassen, gelassen und kreativ zu begegnen. Regnet es ununterbrochen, hilft es wenig, sich jeden Tag über das Wetter aufzuregen. Ein konstruktiver Umgang, der neue Möglichkeiten oder Alternativen in den Mittelpunkt stellt, ist hier wesentlich förderlicher: Zum Beispiel, indem man einen Regenmantel kauft und es sich zur Herausforderung macht, Aktivitäten zu finden, die im Regen Spaß machen oder nicht wetterabhängig sind.

Urlaub möglichst lange nachwirken lassen

Untersuchungen zufolge wirkt die Erholung nach einem Urlaub nur wenige Tage nach. Sie lässt sich etwas länger erhalten, wenn man sich Zeit lässt, sich wieder an das Arbeitspensum zu gewöhnen. So sollte man sich nach der Rückkehr ein bis zwei Tage Zeit gönnen, bevor man die Arbeit wieder aufnimmt. Die ersten Arbeitstage sollten auch nicht dafür herhalten, liegengebliebene Arbeit aufzuholen oder den Terminkalender mit Meetings vollzuschaufeln. Mit einer entsprechenden Vertretungsregelung, bei der man manche nicht erledigte Aufgaben durchaus an Kolleginnen oder Kollegen delegieren sollte, hat man im Urlaub den Kopf frei und erspart sich den Anlaufstress nach der Heimkehr. Auch eine kurze Woche nach der Rückkehr kann helfen: wer an einem Mittwoch die Arbeit wieder aufnimmt, kann sich schon auf das kommende Wochenende freuen. Die positiven Seiten des Urlaubs sollte man auch nachher noch nutzen: Schauen Sie sich schon bald nach dem Urlaub Ihre Urlaubsfotos wieder an und überlegen Sie, in welchen Situationen Sie sich besonders wohl gefühlt haben. So wissen Sie einerseits schon vor dem nächsten Urlaub, welche Aktivitäten Sie wiederholen sollten, und können andererseits bestimmte Aktivitäten in Ihren Alltag einbauen.

Im Urlaub zu vermeiden

  • Freizeitstress und Zeitdruck. Denn es geht nicht darum, besonders viele Aktivitäten oder Sehenswürdigkeiten „abzuhaken“. Viel erholsamer ist es, sich intensiver auf eine Aktivität einzulassen.
  • Einseitige Passivität – nur am Strand liegen – oder übertriebener Aktionismus bringen unser Bedürfnis nach wechselnder Belastung aus dem Takt.
  • Übermäßiger Gebrauch des Smartphones: Damit nehmen Reisende den Alltag mit und auch den damit verbundenen Stress. Eine Möglichkeit besteht darin, die Erreichbarkeit für das eigene Unternehmen stark einzuschränken. Vereinbaren Sie eine kleine Zeitspanne dafür. Und einmal täglich die Mailbox abzurufen, reicht in der Regel ebenfalls aus. Vergessen Sie die automatische Abwesenheitsmeldung nicht.