Alltagsstress kann auf den Appetit schlagen

Im Stresszustand brauchen wir erst recht Vitamine und Nährstoffe. Stattdessen greifen manche zu fettreicher oder süßer Nahrung, andere verlieren den Appetit. Das kann sich negativ auf das Gewicht auswirken.

Stress kann durch Appetitsverlust oder durch ungesunde „Nervennahrung“ wie Schokolade oder Chips zu Gewichtsproblemen führen. | Bild: deepvalley – Fotolia

Die Feiertage sind gerade vorbei und haben bei vielen Stressspuren hinterlassen. Jetzt, zurück im Job, stresst die über die Weihnachtsferien liegengebliebene Arbeit oder die Umstellung auf ein neues Betriebssystem.  Stress ist an sich eine natürliche Anpassungsreaktion auf äußere Einflüsse oder selbst gestellte Anforderungen. Die einen reagieren auf Stress mit viel Essen, andere leiden unter Appetitlosigkeit.

Erst wenn ein Ungleichgewicht entsteht zwischen den Anforderungen an eine Person und deren Möglichkeiten, damit umzugehen, wird Stress zum Disstress, also negativ empfunden. Zu viel Stress kann auch auf den Appetit schlagen. Zwei typische Reaktionsweisen erklärt die amerikanische Ärztin und Psychologin Deborah Offner: „Während übermäßiges Essen zum Teil eine erlernte Reaktion auf Stress oder eine Bewältigungsstrategie sein kann, ist Appetitlosigkeit eher eine direkte biologische Reaktion.“ Bei Stress werden Hormone ausgeschüttet, die das sympathische Nervensystem aktivieren. Ob Heißhunger oder Appetitlosigkeit die Stressreaktion ist, hängt vermutlich mit den Mengen an Stresshormonen zusammen, die im Moment ausgeschüttet werden. So kann beispielsweise eine höhere Dosis des Stresshormons Cortisol Heißhunger auslösen. Andere Stresshormone wie CRH (Corticotropin-releasing-Hormon) nehmen Einfluss auf das Verdauungssystem und verringern das Hungergefühl. Es wird vermutet, dass manche Menschen mit anhaltendem Stress oder Angstpatienten eine chronische Erhöhung dieser Hormone haben. Sie leiden dann unter Appetitlosigkeit.

Wovon sich Menschen gestresst fühlen, ist sehr unterschiedlich. Für den einen ist es die Überforderung am Arbeitsplatz oder die gesellschaftlichen Veränderungen durch die Digitalisierung mit Reizüberflutung und ständiger Erreichbarkeit. Für andere sind es Lärm, Anonymität oder gesellschaftliche Isolation, für wieder andere sind es die eigenen hohen Ansprüche oder familiäre Belastungen. Ob Stress der Gesundheit schadet, hängt unter anderem von seiner Dauer und der Schwere der Belastung ab. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist chronischer Stress eine der größten Gesundheitsgefahren der Menschheit. Besonders deutlich zeigt sich die Stressbelastung bei psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Belastungs- und Anpassungsstörungen und Angsterkrankungen.

In ihrem Fehlzeiten-Report 2017 stellt die AOK fest, dass der Arbeitsausfall durch psychische Erkrankungen im letzten Jahrzehnt mit 79,3 Prozent überproportional angestiegen ist. Psychische Erkrankungen führten mit durchschnittlich 25,7 Tagen pro Fall auch zu doppelt so hohen Ausfallzeiten wie andere Erkrankungen (im Schnitt 11,7 Tage). Laut einer Analyse der DAK verursachten Depressionen die meisten Fehltage mit 114,4 je 100 Versicherte gefolgt von Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit 45,5 Tagen.

Gewichtsprobleme wegen Stress

Wenn Appetitlosigkeit die Reaktion auf Stress ist, kann es zu Gewichtsverlust kommen. Wer mit Heißhunger auf Stress reagiert, greift in aller Regel zu fettreichen und süßen Nahrungsmitteln. Bei beiden Stressreaktionen bekommt der Körper nicht mehr die Vitalstoffe, die er dringend braucht. Erschwert wird die Lage durch die Tatsache, dass chronischer Stress zu einer Stoffwechsellage führt, in der vermehrt Vitamine und andere Vitalstoffe abgebaut werden. Neben Maßnahmen zum Stressabbau sind jetzt eine ausgewogene, gesunde Ernährung und regelmäßige Mahlzeiten wichtig, selbst wenn man sich dazu zunächst zwingen muss. Eine wichtige Unterstützung dabei liefern die Vitamine der B-Gruppe. Sie verbessern den Ablauf der Stoffwechselprozesse und haben eine besonders günstige Wirkung auf das Nervensystem. Zusätzlich können die Vitamine der B-Gruppe die individuelle Stressbelastung abmildern, wie eine australische Studie zeigte. Bei den Studienteilnehmern, die hochdosiert Vitamine der B-Gruppe eingenommen hatten, sank das Stressniveau um fast 20 Prozent, nicht jedoch bei den Teilnehmern, die ein Scheinpräparat (Placebo) erhalten hatten. Ausreichend mit B-Vitaminen versorgt zu sein, stärkt das Nervenkostüm, verbessert die Konzentrationsfähigkeit und macht leistungsfähiger. So versorgt beispielsweise Vitamin B Complete Hevert den Körper mit dem vollen Spektrum der B-Vitamine, von B1 bis B12. Es ist ideal für Menschen mit hoher körperlicher Beanspruchung, ausgeprägter geistiger oder nervlicher Anspannung und mit einseitiger Ernährung.

Stressabbau ist notwendig

Hilfreich ist alles, was Körper und Geist aus der Anspannung in eine Phase der Entspannung bringt. Das kann ein energisches Nein zur Aufbürdung weiterer Aufgaben sein oder ein Wochenende mit Freunden oder Familie, an dem man nicht erreichbar ist. Auch eine Strukturierung des Alltags kann Stress abbauen. Wer wegen Einsamkeit oder Verlust einer geliebten Person in einer Stresskrise ist, dem hilft es, Kontakte wieder zu pflegen oder sich einem Hobby zuzuwenden, das Freude bereitet und einen mit Gleichgesinnten zusammenführt. Ein hervorragender Stresskiller ist Bewegung: Langlauf oder Schneeschuhwandern im Winter, regelmäßiges moderates Training oder längere Spaziergänge, kleine Radtouren im Frühjahr. Frühzeitiges Gegensteuern ist wichtig, sonst leidet die Gesundheit. Die Liste der mit chronischem Stress in Verbindung gebrachten Erkrankungen ist lang: Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tinnitus, Magen-Darm-Geschwüre, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, Infekte, Schlaflosigkeit, Asthma, chronische Kopfschmerzen, Burnout-Syndrom und Depressionen. Chronischer Stress gilt auch als eine der Hauptursachen für Alkohol-, Medikamenten-, Nikotin- und Drogenmissbrauch.