Tigerlilie – die Exotin gegen Frauenleiden

Tigerlilie
Die Tigerlilie – in der Homöopathie ein typisches Frauenmittel – wird in der chinesischen Medizin seit mehr als 2000 Jahren eingesetzt. | Bild: Birute Vijeikiene

Die Tigerlilie ist ein wichtiges Frauenmittel der Homöopathie bei Wechseljahrsbeschwerden. Auch bei nervösen Herzbeschwerden, großer Gereiztheit oder Unruhezuständen ist die Tigerlilie angezeigt. In der chinesischen Medizin wird die ins Auge stechende Pflanze schon seit mehr als 2000 Jahren eingesetzt. Nun ziert sie auch den Hevert-Heilpflanzengarten.

Die Tigerlilie und ihre Geschichte

Die Tigerlilie stammt ursprünglich aus Asien. Dort wird sie seit langem aufgrund ihres breiten Wirkspektrums – von harntreibend bis herzstärkend – geschätzt und medizinisch eingesetzt. Aus homöopathischer Sicht ist Lilium tigrinum als typisches Frauenmittel einzuordnen [1].

Die Tigerlilie (lat. Lilium tigrinum oder Lilium lancifolium) ist eine ursprünglich aus China stammende Pflanze aus der Gattung der Liliengewächse (lat. Liliacea). Seltenere natürliche Vorkommen dieser Pflanze sind auch in Korea und Japan.

Ihren Namen verdankt die Zwiebelblume ihren orangenen Blüten, die mit dunkelroten Flecken übersät sind und damit an ein Tigerfell erinnern.

Die Tigerlilie bevorzugt lehmigen, jedoch nicht staunassen Boden. Oft wird sie auf grasigen Hängen zwischen 400 und 2500 m über dem Meeresspiegel gefunden.Die ungiftige Pflanze wächst etwa 80 cm bis 150 cm hoch und erreicht eine Breite von ungefähr 25 cm. Die Zwiebeln sind rundlich und haben einen Durchmesser von etwa 4 cm bis 8 cm [2].

 Die Tigerlilie und ihre Wirkung

Die Tigerlilie findet als homöopathisches Mittel hauptsächlich bei Frauen jungen und mittleren Alters Anwendung. Bei Männern, Kindern bzw. Mädchen vor der Geschlechtsreife ist das Mittel hingegen meist gar nicht angezeigt, denn das gesamte Indikationsgebiet bezieht sich auf Erkrankungen, die mit den weiblichen Hormonen und Geschlechtsorganen, vor allem mit der Gebärmutter, zusammenhängen.

Hier sind es vor allem Senkungsbeschwerden im Unterleib sowie die für die Wechseljahre typischen Unruhezustände und Stimmungsbeschwerden, wogegen die Tigerlilie helfen kann.

Bei Frauen reguliert sie Schwankungen im hormonellen System und die daraus folgenden körperlichen Symptome und Gemütsreaktionen [3]. Zu den Anwendungsgebieten zählen außerdem Entzündungen und Schmerzen der weiblichen Geschlechtsorgane, gutartige Veränderung der Brust im gebärfähigen Alter, sowie PMS-Beschwerden [4].

Eines der Leitsymptome der Tigerlilie in der homöopathischen Therapie dürfte vielen Frauen mittleren Alters nur allzu bekannt vorkommen: „Lustlos, träge, möchte gleichwohl nicht still dasitzen; unruhig, mag aber nicht umhergehen; hastiges Wesen, mit dem Bedürfnis, etwas zu tun, doch ohne den nötigen Antrieb; Gefühl des Gehetztseins, wie von drängenden Pflichten, zugleich aber völlige Unfähigkeit, ihnen nachzukommen… [5]“.

Bei akuten, sehr starken Beschwerden oder wenn diese schon länger andauern, sollte immer der behandelnde Arzt zu Rate gezogen werden.

Für pflanzenheilkundliche und homöopathische Aufbereitungen werden die frischen, oberirdischen Teile der blühenden Pflanze ohne Zwiebel geerntet [4].

Die Tigerlilie besitzt als wertvolle Inhaltsstoffe u. a. Alkaloide Stärke und Saponine [6].

Kurioses und Interessantes zur Tigerlilie

Seit vielen Jahrhunderten schon wird die Tigerlilie in China als Yin-stärkendes [6] Nahrungs- und Arzneimittel kultiviert. Die Zwiebeln sind essbar und haben einen leicht bitteren Geschmack. Dabei erinnern sie etwas an Pastinaken. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Stärke werden sie in getrockneter und gemahlener Form auch als Bindemittel für Soßen und Suppen verwendet [2].

Bei Hevert wächst  die Tigerlilie im Heilpflanzengarten in Bad Sobernheim. Ebenso ist sie eine von vielen Heilpflanzen die rund um den Firmensitz angebaut werden. Die kultivierte Tigerlilie ist wichtiger Bestandteil des naturheilkundlichen Arzneimittels Calmvalera, das zur Linderung nervöser Schlafstörungen, innerer Unruhe und Verstimmungszuständen dient [7]. Auch in Bomaklim Hevert, einem Präparat gegen Wechseljahresbeschwerden, findet die Tigerlilie Anwendung [8].

In folgendem Video erklärt Dr. Martin Oechler ab Minute 5:26, wie die Tigerlilie – neben einigen anderen Heilpflanzen – gegen innere Unruhe und Stress helfen kann: https://www.youtube.com/watch?v=BjAsuxzMQtM [9]

2014 wurde am Unternehmenshauptsitz von Hevert in Nussbaum das erste Heilpflanzenfeld angelegt. 2018 folgten ein weiteres Feld und ein Gewächshaus mit zahlreichen Heilpflanzen, unter anderem auch der Tigerlilie. Der betriebseigene Anbau von Arzneipflanzen dient der Qualitätssicherung der Rohstoffe, dem Ausbau der Kompetenz in der Naturheilkunde sowie dem Umweltschutz.

Zu den Werten von Hevert zählt: Nachhaltig leben, Natur erhalten, gesund bleiben – für eine lebenswerte Zukunft nachfolgender Generationen.