Waldbaden zuhause mit 5 blitzschnellen Baumöl-Mischungen

Waldbaden geht auch ohne Wald. Dass man sich das wohltuende Aroma von Latschenkiefer- oder Fichtennadelöl in Form von Muskeltonika und Badezusätzen auch zuhause gönnen kann, wussten schon unsere Großeltern. Die Auswahl an ätherischen Baumölen und deren Verwendungsmöglichkeiten reichen jedoch noch viel weiter. Sie gezielt anzuwenden, muss nicht kompliziert sein.
Hier erfahren Sie, wie der ätherische Duft von Bäumen wirkt, und Sie lernen 5 blitzschnelle Mischungen gegen Schmerzen, kalte Füße und Schlafstörungen sowie zur Handdesinfektion und Immunstärkung kennen.
- Waldbaden, ein neuer Wellness-Trend?
- Was passiert beim Waldbaden?
- 5 blitzschnelle Baumöl-Mischungen für das Waldbaden zuhause
- Wie wirken ätherische Öle?
- Wie werden ätherische Baumöle gewonnen?
Waldbaden, ein neuer Wellness-Trend?
Waldbaden stammt ursprünglich aus Japan. Dort wurde die Kunst, mit allen Sinnen in die Natur einzutauchen, bereits in den 1980er Jahren unter der japanischen Bezeichnung „Shinrin Yoku“, dem „Baden in Waldluft“, populär und sogar vom staatlichen Gesundheitswesen gefördert.
Doch auch hierzulande ist die entspannende und stärkende Wirkung, die von Wäldern und Bäumen ausgeht, nichts Neues. Bereits seit der Antike gibt es Aufzeichnungen über die Heilkraft von Bäumen, und ganze Generationen deutscher Romantik-Dichter beschäftigten sich mit dem Wald als Rückzugsort für Ruhe, Besinnung, Inspiration und innere Stärkung.
Zahlreiche Studien bestätigen inzwischen, dass Waldluft unser Immunsystem stärken, unser Nervensystem beruhigen, den Blutdruck senken und dazu beitragen kann, dass Stresshormone im Körper schneller abgebaut werden. Der vermeintlich neue Trend „Waldbaden“ stellt also vielmehr eine Rückbesinnung auf uraltes, intuitives Wissen auf Grundlage moderner Forschung dar.
Was passiert beim Waldbaden?
Spätestens seit Peter Wohlleben mit seinem Werk „ Das geheime Leben der Bäume“ quer durch Deutschland tourt, wissen wir, dass Bäume miteinander kommunizieren. Sie tun dies zum einen mithilfe chemischer und elektrischer Impulse, die sie über ihr verzweigtes Netz an Wurzeln aussenden und empfangen. Bäume sprechen aber auch, indem Sie Duftstoffe in Form ätherischer Öle aussenden. Diese helfen ihnen, Schädlinge, Keime, Pilze, Krankheiten und Hitze abzuwehren. Diese ätherischen Baumöle stellen somit das Immunsystem der Bäume dar.
Die darin enthaltenen Duftmoleküle, die Terpene, machen wir uns beim Einatmen von frischer Waldluft zunutze. Auf uns Menschen wirken sie unter anderem antibakteriell und entzündungshemmend, schleimlösend, durchblutungsfördernd und schmerzlindernd. Auf mentaler Ebene fördern sie die Konzentration und hellen die Stimmung auf.
Doch was tun, wenn der Wald nicht gerade vor der eigenen Haustür zu finden ist?
5 blitzschnelle Baumöl-Mischungen für das Waldbaden zuhause
Die Möglichkeit, bei Bedarf schnell mal zur Erholung in den Wald zu gehen, haben sicher die wenigsten von uns. Doch mithilfe ätherischer Baumöle, die inzwischen viele Aromaöl-Hersteller im Angebot haben, ist es ganz einfach, sich die Heilkraft des Waldes in die eigenen vier Wände zu holen.
Mit diesen fünf einfachen Aromaöl-Rezepten haben Sie blitzschnell, mit wenigen Zutaten und ohne großen Aufwand Mischungen zur Hand, die Sie im Alltag häufig gebrauchen können:
Lorbeer-Wickel gegen Nackenschmerzen
10 ml SesamölÄ
4 Tropfen LORBEER
Die Ölmischung auf ein erwärmtes Tuch geben und um den Hals legen. Die Wärme im Nacken genießen und 30 Minuten ruhen. Nach Bedarf wiederholen.
Schnelle Hilfe bei schmerzendem, steifem Nacken
Fichtennadel-Massageöl gegen kalte Füße – „Fußwohl-Öl“
20 ml Sesamöl
4 Tropfen FICHTENNADEL
4 Tropfen KARDAMOM
Sesamöl in ein Fläschchen geben und die ätherischen Öle dazu träufeln. Morgens und abends oder nach Bedarf die Füße mit der Mischung einreiben (Haltbarkeit ca. 6 Monate).
Wärmend, entkrampfend, durchblutungsfördernd
Zirbelkiefer pur – „Schlaf gut“
3-5 Tropfen ZIRBELKIEFER
30 Minuten vor dem Schlafengehen das Zirbelkiefernöl in die Vertiefung einer Zirbenkugel, auf ein Stück Zirbelkiefernholz oder in eine Schale mit Zirbenholzspänen geben. Duftträger dicht neben dem Bett platzieren.
Unterstützt einen tiefen und entspannten Schlaf
Zedern-Seife zur Handdesinfektion
250 ml neutrale Flüssigseife
10 Tropfen HIMALAYAZEDER
10 Tropfen LEMONGRASS
3 Tropfen THYMIAN THYMOL
Neutrale Flüssigseife (aus dem Biomarkt) in einen Seifenspender füllen. Ätherische Öle hinzugeben und verrühren (Haltbarkeit ca. 6 Monate).
Zum Schutz vor Keimen
Weißtannenhonig – „Immunstark“
50 g Akazienhonig
5 Tropfen WEISSTANNE
5 Tropfen ZITRONE
2 Tropfen LORBEER
Ätherische Öle in den flüssigen Honig einträufeln und alles miteinander gut vermischen. In der Erkältungszeit morgens und abends 1 Teelöffel in Tee oder auf einem Stück Brot zu sich nehmen.
Stärkt die Abwehrkräfte
Diese Anregungen für das Waldbaden zuhause stammen aus dem Buch „Waldmedizin – Die Heilkraft der ätherischen Baumöle“ von Anusati Thumm und Maria M. Kettenring.
Das Wirkspektrum der Baumöle ist breit und den Möglichkeiten ihrer Verwendung und Zubereitung sind kaum Grenzen gesetzt. In diesem und anderen Büchern sowie im Internet finden Sie zahlreiche weitere Informationen und Ideen, mithilfe derer Sie sich die wohltuende Wirkung ätherischer Baumöle zunutze machen können.
Wie wirken ätherische Öle?
Die im Öl enthaltenen Terpene nehmen wir über die Haut und die Atemwege auf. Beim Einatmen von Terpenen leitet unser Geruchssinn die Information über elektrische Impulse direkt ins Gehirn, an das limbische System, weiter. Die dort empfangenen Signale können die Ausschüttung körpereigener Botenstoffe wie Endorphine, Dopamin und Serotonin, der sogenannten Glückshormone bewirken. Unsere Stimmungslage kann auf diese Weise beeinflusst werden, je nachdem welche Gefühle und Erinnerungen dadurch geweckt werden.
Wie werden ätherische Baumöle gewonnen?
Bei Fichten, Kiefern, Lärchen, Tannen u. a. werden die Zweige und Nadeln destilliert. Das darin enthaltene ätherische Öl ist reich an sogenannten Monoterpenen. Monoterpene sind leicht und flüchtig, riechen frisch und würzig bis harzig. Sie helfen den Bäumen, sich vor Bakterien, Pilzen und Insekten zu schützen, aber auch vor starker Sonnenstrahlung und Hitze sowie bei Verletzungen.
Bei der Zeder wiederum wird das Holz destilliert. Das daraus gewonnene ätherische Öl, ist vor allem reich an Sesquiterpenen. Dadurch riecht es eher warm, weich und balsamisch. Aus Holz gewonnenes ätherisches Baumöl ist wesentlich länger haltbar als das aus Nadeln.
Ätherisches Öl lässt sich auch aus exotischen Bäumen wie Eukalyptus und Teebaum gewinnen, die zu den Myrtengewächsen (Myrtaceae) zählen.
Haftungsausschluss
Zitate aus dem Buch „Waldmedizin – Die Heilkraft der ätherischen Baumöle“ mit freundlicher Genehmigung des JOY Verlags. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr seitens der Autorinnen, des Verlags oder des Website-Inhabers. Für eventuelle Nachteile oder Schäden, die direkt oder indirekt aus den praktischen Hinweisen und den hier vorgestellten Behandlungsmaßnahmen resultieren, können weder die Autorinnen, noch der Verlag, noch der Website-Inhaber eine Haftung übernehmen. Bei unklaren Beschwerden oder ernsthaften Erkrankungen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
Quellen und weiterführende Links:
„Waldmedizin – Die Heilkraft der ätherischen Baumöle“ von Anusati Thumm und Maria M. Kettenring im JOY Verlag (2. Auflage 2019)Wellness aus dem WaldDie ätherischen Öle der Bäume