Schuppenflechte: Homöopathie und Vitamine helfen

Laut einer Studie half eine homöopathische Behandlung Patienten besonders gut in den ersten drei Monaten der Psoriasis-Therapie.

Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist für viele Betroffene mit Scham verbunden. | Bild: Farina3000 – Fotolia

„Die Lebensqualität wird schon eingeschränkt, wenn man das Freibad meiden muss.“ „Mein Partner hat sich inzwischen an die Schuppenflechte gewöhnt, aber anfangs war das ein Thema in unserer Beziehung.“ So oder so ähnlich würden viele von der Schuppenflechte (Psoriasis) Betroffene ihr seelisches Leid schildern. Bei der Behandlung der Schuppenflechte kann die Homöopathie zur Linderung beitragen.

Die Schuppenflechte stößt im gesellschaftlichen Umfeld der Betroffenen häufig auf Ablehnung. Laut zweier Umfragen im Jahr 2016 wissen 21 % der Befragten nicht, dass die Schuppenflechte keine ansteckende Krankheit ist und 27 % sich eine Partnerschaft mit einer Person mit Psoriasis nicht vorstellen. Eine andere Umfrage, die Personen mit Schuppenflechte befragte, ergab, dass sich immerhin 39 % ausgegrenzt oder im Schwimmbad angestarrt fühlten.

Von der Krankheit, die erblich veranlagt ist, sind in Nordeuropa schätzungsweise 3 % der Bevölkerung betroffen. Doch nicht immer führt die Erbanlage auch zum Ausbruch der Krankheit. Verschiedene auslösende Faktoren, zu denen eine ungesunde Lebensweise, Infektionen, Umweltgifte und seelischer Stress gehören, sind entscheidend mitbeteiligt. Daher sollten Diagnostik und Therapie verschiedene Ursachen und Aspekte berücksichtigen, um eine spürbare Linderung zu erzielen.

Das lesen Sie in diesem Artikel:
Schuppenflechte – was ist das?
Sonderform Psoriasis-Arthritis
Schuppenflechte – bei wem tritt sie am häufigsten auf?
Schuppenflechte – auslösende Faktoren
Diagnose der Schuppenflechte
Behandlung von Schuppenflechte mit Homöopathie und Vitaminen?
Zu den äußerlichen Anwendungsformen gehören

Schuppenflechte – was ist das?

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der meistens scharf begrenzte Hautareale an Haaransatz, Nabel, Streckseiten der Ellbogen, im Bereich des Gesäßes oder der Lumbalregion betroffen sind. Durch ein gutartiges, aber 7-fach beschleunigtes Wachstum der Zellen der Oberhaut kommt es dort alle drei bis vier Tage zu einer Erneuerung der Oberhaut, die in einer starken Schuppenbildung resultiert. Zum Vergleich: bei nicht erkrankten Menschen dauert dieser Prozess 28 Tage. Charakteristisch für die betroffenen Hautstellen ist eine erhöhte Trockenheit, ein silbriger Glanz, ein verstärkter Juckreiz und Rötungen mit erhöhter Durchblutungsneigung. Bei ca. 25 % der Betroffenen sind auch die Nägel betroffen. Charakteristisch sind kleine, runde Vertiefungen (als „Tüpfelnägel“ bekannt) oder gelblich-braune Verfärbungen der Nägel.

Sonderform Psoriasis-Arthritis

Als schwerere Sonderform gilt die Psoriasis-Arthritis, bei der auch die Gelenke betroffen sind, beziehungsweise Gefäße, innere Organe und Stoffwechselvorgänge beeinträchtigt werden können. Sie zählt zu den Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Etwa jeder fünfte Patient mit Schuppenflechte ist davon betroffen. Hier unterscheidet man zwei Typen: Beim peripheren Typ, kommt es zu schmerzhaften Schwellungen der Zehen- und Fingergelenke, die die Beweglichkeit einschränken können. In Gelenknähe kommt es zu einem Knochenschwund (Osteoporose), während das Gewebe um die Gelenke herum anschwillt. Beim selteneren axialen Typ versteifen die Kreuz-Darmbein-Gelenke (Iliosakralgelenke) und die Wirbelsäule, sowie mitunter die umliegenden Gelenke.

Schuppenflechte – bei wem tritt sie am häufigsten auf?

Die Krankheit ist genetisch vererbbar. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 30 %, wenn ein Elternteil betroffen ist, steigt jedoch auf 60 – 70 % an, wenn beide Eltern Schuppenflechte haben. Dabei ist es möglich, dass Kinder von Eltern ohne Psoriasis die Erkrankung bekommen oder umgekehrt Kinder symptomfrei bleiben, deren Eltern beide Psoriasis haben. Tendenziell wird die Erkrankung etwas häufiger vom Vater vererbt als von der Mutter, und sie betrifft mehr hellhäutige als dunkelhäutige Menschen. Ärzte unterscheiden je nach Schwere und Beginn der Erkrankung zwei Typen. Bei ca. zwei Dritteln tritt die Krankheit erstmals zwischen dem 10. und 25. Lebensjahr auf (Typ I) und ist durch eine höhere genetische Vererbungsquote sowie schwerere Verläufe gekennzeichnet. Typ II ist eine mildere Form, die erstmals zwischen 35 und 60 Jahren auftritt und bei der die Vererbung eine geringere Rolle spielt.

Schuppenflechte – auslösende Faktoren

Ob die Schuppenflechte ausbricht oder nicht, hängt zu wesentlichen Teilen von weiteren Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise Infektionen, besonders durch von Streptokokken verursachte Mandelentzündungen, Magen-Darminfektionen, chronische Zahn- und Nasennebenhöhlenentzündungen, Geschlechtskrankheiten oder HIV-Infektionen. Auch mechanische Verletzungen der Haut durch Sonnenbrand, Tattoos, starkes Kratzen oder reibende Kleidung können dazu führen, dass ein Psoriasis-Herd erstmalig auftritt. Zudem können Stoffwechselstörungen und Hormonschwankungen eine Schuppenflechte begünstigen. Bestimmte Medikamente, wie Interferone, Chloroquin oder nichtsteriodalen Antirheumatika, gehören ebenfalls zu den auslösenden Faktoren, genauso wie Allergene oder andere reizende Stoffe in der Umwelt.

Eine ungesunde Lebensweise mit regelmäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum, Übergewicht und einem übersäuerten Milieu werden ebenfalls als auslösende Faktoren betrachtet.

Nicht zu vernachlässigen ist die psychische Komponente. Seelischer Stress in der Familie, im Beruf oder im sozialen Umfeld kann sich über die Haut, die Schutzbarriere des Menschen, zeigen. Über verschiedene sensorische Qualitäten kommuniziert sie mit unserer Umwelt und grenzt uns gleichermaßen von ihr ab. Zudem gilt die Haut als Projektionsfläche für innere, verborgene Vorgänge. An Psoriasis erkrankte Menschen können vor Belastungen stehen, die mit ihrem Kontakt zur Umwelt, mit Angst vor Verletzungen durch andere oder mit aufbrechenden inneren Konflikten in Zusammenhang stehen.

Diagnose der Schuppenflechte

In den meisten Fällen kann eine Diagnose durch die gründliche Untersuchung der Haut gestellt werden. Beim Lösen einer Schuppe bleibt das sogenannte „letzte Häutchen“ stehen. Wird dieses auch abgekratzt, blutet die Stelle punktförmig („Blutiger Tau“ oder „Auspitz-Phänomen“). Um andere Hauterkrankungen auszuschließen, sind jedoch Blutuntersuchungen, Abstriche und eventuell die Analyse von Gewebeproben erforderlich. Bei Psoriasis-Arthritis erfolgt der Nachweis per MRT, Nuklearszintigramm und/oder Röntgenaufnahme, da mit diesen bildgebenden Verfahren die charakteristischen Veränderungen der Gelenke, Sehnenansätze und Knochen sichtbar gemacht werden können.

Behandlung von Schuppenflechte mit Homöopathie und Vitaminen?

Eine ursächliche Therapie bei Schuppenflechte gibt es derzeit noch nicht, jedoch sind äußerliche und innere Therapien verfügbar. Diese können bei der Behandlung der Schuppenflechte zur Linderung beitragen. Mit Homöopathie und Vitaminen lassen sich auch die akute Krankheitsphase verkürzen und neue Schübe vermeiden.

Zu den äußerlichen Anwendungsformen gehören:

  • Bäder oder Salbenverbände mit Salicylsäure, Harnstoff oder Milchsäure, um die Schuppen abzulösen.
  • Heilsalben mit Kamille wie zum Beispiel Hewekzem novo Heilsalbe N, die der Austrocknung der Haut und dem Juckreiz vorbeugen, denn Kamillenöl enthält den entzündungshemmenden Wirkstoff Chamazulen.
  • Der Wirkstoff Cignolin, denn er hemmt Entzündungen und übermäßiges Zellwachstum, kann aber auch Nebenwirkungen wie Hautirritationen und Verfärbungen zur Folge haben. Daher wird vermehrt die „Minutentherapie“ eingesetzt, bei der die Salbe nur 10 – 20 Minuten auf der Haut bleibt und dann abgewaschen wird. Das verringert die Nebenwirkungen und ist trotzdem therapeutisch wirksam.
  • Vitamin D-Derivate: Die Wirkung von Vitamin D ist seit Jahrzehnten bekannt. Es hemmt überschießende Immunreaktionen, die sich als Autoimmunerkrankung zeigen. Außerdem regt Vitamin D die Produktion körpereigener Antiobiotika an, der sogenannten Defensine. Vitamin D reduziert darüber hinaus Entzündungsreaktionen und hat dadurch bei Psoriasis-Patienten einen wachstumshemmenden Effekt auf die Hautzellen. Da eine Überdosierung von Vitamin D jedoch den Kalziumstoffwechsel und andere Vorgänge stören kann, werden je nach Vitaminstatus auch synthetische Abkömmlinge verwendet, die die positiven Eigenschaften mit geringen Nebenwirkungen verbinden. Hevert-Arzneimittel bietet Vitamin D3-Produkte in verschiedenen Dosierungen und Formen an. Zur Verfügung stehen Vitamin D3 Hevert 1000 IE Gummidrops sowie klassische Tabletten in Form von Vitamin D3 Hevert mit 1000 internationalen Einheiten (IE), Vitamin D3 Hevert 2000 IE und Vitamin D3 4000 IE. Auch ist es üblich, ein Vitamin-D-Präparat zusammen mit Cortisonsalbe zu geben. Das schlägt kurzfristig zwar gut an, das Cortison führt aber langfristig zu einer Verdünnung der Haut und zu einer Erhöhung des Entzündungsrisikos.
  • Phototherapie und Sonnenbestrahlung

Bei schwereren Verläufen kommt zudem eine innere Anwendung zum Einsatz:

  • Immunsuppressive Medikamente, wie Methotrexat, Ciclosporin oder Fumarsäureester. Diese kommen aber nur für einen begrenzten Zeitraum bei Patienten mit schweren Formen der Psoriasis zum Einsatz, da sie erhebliche Nebenwirkungen haben können.
  • Vitamin A-Derivate (so genannte Retinoide), die in Kombination mit UV-Licht gegeben werden. Diese Kombinationstherapie wirkt antientzündlich, normalisiert das Wachstum der Zellen und beschleunigt die Abschuppung. Da Vitamin A bei ungeborenen Kindern Schäden verursachen kann, wird es nur bei nicht schwangeren Frauen eingesetzt, die in nächster Zeit keine Familienplanung anstreben
  • Alternativmedizinische Verfahren zur Behandlung der Schuppenflechte, wie zum Beispiel die Homöopathie. Sie ist und bleibt die beliebteste Therapie unter den alternativen Therapien in den Industriestaaten. Eine Studie über die Behandlung von Psoriasis-Patienten mit Homöopathie aus dem Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass sich sowohl die Psoriasis merklich besserte, wenn die Patienten zu einem gut ausgebildeten Homöopathen gingen und sich dort konstitutionell behandeln ließen. Ebenfalls verbesserte sich die Lebensqualität, wenn auch in geringem Ausmaß. Dabei wirkte die Homöopathie besonders gut in den ersten drei Monaten der Psoriasis-Behandlung und führte dazu, dass die Menge der benötigten Medikamente verringert werden konnte.
  • Oral eingenommene Vitamine und Mineralstoffe sowie Omega-3-Fettsäuren stärken den Körper bei der Normalisierung seiner Immunreaktionen und wirken den Entzündungsprozessen entgegen. Vitamin D hat auch in der oralen Form die oben beschriebenen positiven Wirkungen, vorausgesetzt, es besteht ein Vitamin D-Mangel. Vitamin A schützt die Haut und Vitamin E senkt den oxidativen Stress der Haut (Vitamin A+E Hevert Kapseln). Zink soll ebenfalls antientzündlich wirken.

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Bild: Hevert