Dysphagie: Wenn Schlucken eine Qual ist

Bei einer Schluckstörung sollte eine ausführliche ärztliche Diagnose eingeholt werden. Abhängig von den Ursachen gibt es verschiedene Therapien zur Behandlung.

Wenn das Schlucken Schmerzen verursacht: Rund sechs Prozent der Menschen leiden unter einer Schluckstörung. | Bild: highwaystarz – Fotolia

Halsschmerzen, trockene Schleimhäute, entzündete Mandeln: Schluckbeschwerden, medizinisch als Dysphagie bezeichnet, sind häufige Begleiter einer Grippe. Ist sie überstanden, klappt auch das Schlucken wieder. Anders bei einer nicht-infektiösen Schluckstörung. Sie kann viele, oft ernstere Ursachen haben und ist gar nicht so selten. Was beim Schlucken passiert und auf welche Alarmsignale man achten sollte, lesen Sie hier.

Der Schluckreflex ist angeboren. Zusammen mit dem Saugreflex sichert er das Überleben eines Babys. Wie alle Reflexe läuft er automatisch und unbewusst nach dem immer gleichen Schema ab. Ausgelöst wird der Schluckreflex durch eine Reizung von Zungengrund, Gaumenbogen oder hinterer Rachenwand. Während dieses Prozesses verschließt der Kehldeckel den Eingang zum Kehlkopf. Nahrung, Getränke und Speichel gleiten so problemlos in die Speiseröhre. Bis zu 2000 Mal schluckt ein gesunder Erwachsener in 24 Stunden und findet das selbstverständlich. Doch für sechs Prozent der Menschen ist die Nahrungsaufnahme eine Qual: Sie leiden unter Schluckbeschwerden.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Symptome von Schluckstörungen
Ursachen für Schluckbeschwerden
Was kann man bei Schluckbeschwerden tun?
Bewährte Hausmittel gegen erkältungsbedingte Schluckbeschwerden
Homöopathische Hilfe bei erkältungsbedingten Schluckbeschwerden

Symptome von Schluckstörungen

Dass es beim Schlucken ab und an Probleme gibt, kann normal sein. Ein kurzer Schmerz, wenn etwas zu schnell getrunken oder gegessen wurde, ist noch kein Grund zur Sorge. Deutliche Alarmsignale bei Schluckstörungen sind dagegen das häufige Verschlucken und Husten beim Trinken und Essen und eine brodelnde Stimme nach dem Trinken. Um bei sich oder Angehörigen eine Schluckstörung zu erkennen, sollte man auf folgende Symptome achten, die je nach Grunderkrankung einzeln oder in Kombination auftreten können:

  • Nahrung gelangt in die Nase
  • Kloßgefühl im Hals
  • Stimmänderungen nach dem Schlucken
  • Schwierigkeiten beim Kauen
  • Schlucken wird vermieden
  • Verschlucken oder Husten während des Schluckens
  • Ständiges Räuspern
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Unregelmäßiges Atmen während des Schluckens
  • Langsameres Essen oder das Vermeiden gemeinsamer Mahlzeiten
  • Nahrungsverweigerung
  • Ausbleiben des Schluckreflexes

Langfristige Symptome sind (je nach Ursache):

  • Gewichtsabnahme
  • Wiederholte Fieberschübe
  • Chronische Infektionen der Atemwege oder Lungenentzündungen
  • Starke Verschleimung
  • Austrocknung
  • Schwer verständliche Aussprache, Stimmlosigkeit (Flüstern)

Ursachen für Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden können viele verschiedene Ursachen haben und in jedem Alter auftreten. Bei Erwachsenen sind häufig Patienten mit Tumorerkrankungen der Mundhöhle, der Zunge, des Rachens und des Kehlkopfes, aber auch Demenz-, Parkinson- und Schlaganfall-Patienten betroffen. Treten die Schluckbeschwerden nur auf einer Seite auf, sind sie meist einem grippalen Infekt geschuldet und klingen rasch wieder ab. Sie können aber auch Anzeichen eines Abszesses sein, der sich nach einer Mandelentzündung gebildet hat. Ebenso können sie bei einer akuten Entzündung der Schilddrüse entstehen oder Begleiterscheinung einer Angina vom Typ Plaut Vincent sein. Dabei handelt es sich um eine geschwürartige, seltene Form der Mandelentzündung. Aber auch Babys können unter einer Dysphagie leiden, etwa aufgrund von Muskelschwächen im Kopfbereich oder Sauerstoffmangel durch Geburtskomplikationen. Anzeichen dafür können sein, dass das Kind sich im Hinblick auf Größe und Gewicht nicht entlang der vorgegebenen Kurven entwickelt oder wenn ein Kind ohne erkennbaren Grund häufig erbricht oder Sodbrennen hat. Wer bei sich oder seinen Angehörigen Anzeichen einer Dysphagie erkennt, sollte das umgehend durch einen Arzt oder Logopäden abklären lassen.

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Was kann man bei Schluckbeschwerden tun?

Der wichtigste Schritt ist eine ausführliche Diagnose durch den behandelnden Arzt. Anschließend gibt es verschiedene Ansätze, eine Dysphagie zu behandeln. Einseitige Schluckbeschwerden, die auf einen Infekt hinweisen, werden mit Antibiotika behandelt, da sie häufig von zwei bestimmten Bakterienarten verursacht werden. Neben einem chirurgischen Eingriff etwa bei Tumorerkrankungen ist vor allem die logopädische Schlucktherapie ein erfolgversprechender Ansatz. Dabei werden bestimmte Manöver eingeübt, mit denen das Schlucken erleichtert wird. Einfacher ist das Schlucken von Nahrung auch durch das Pürieren der Speisen. Sind die Schluckbeschwerden einem grippalen Infekt geschuldet, helfen Hausmittel und die Homöopathie auf
sanfte Weise beim Heilungsprozess.

Bewährte Hausmittel gegen erkältungsbedingte Schluckbeschwerden

Schluckbeschwerden aufgrund eines grippalen Infektes sind den Abwehrmechanismen des Immunsystems geschuldet, das die Erreger bekämpft. Mit viel Trinken werden die Abwehrreaktion unterstützt und die Beschwerden gelindert. Am besten eignen sich temperierte Kräutertees, die eine beruhigende und entzündungshemmende Wirkung haben. Besonders hilfreich ist der Tee aus der Eibischwurzel, der sich aufgrund seiner Konsistenz wie ein Film über den Rachenraum legt, aber auch Teemischungen mit Salbei, Thymian oder Kamille haben eine wohltuende Wirkung. Auch Gurgeln mit Aloe Vera-Saft oder einer Leinsamen-Lösung (einen Teelöffel Leinsamen mit 0,25 Liter lauwarmem Wasser eine halbe Stunde lang ziehen lassen und dann abseihen) wirkt beruhigend auf die gereizten Schleimhäute.

Homöopathische Hilfe bei erkältungsbedingten Schluckbeschwerden

Ein bewährtes homöopathisches Mittel bei Mandel- und Kehlkopfentzündungen, die fast immer mit Schluckbeschwerden einhergehen, ist Apis. In dem homöopathischen Komplexmittel Sinusitis Hevert SL Tabletten ist es mit weiteren zehn homöopathischen Wirkstoffen so kombiniert, dass es den Körper in seiner Abwehrarbeit unterstützt und die Beschwerden von Erkältungssymptomen im Nasen-Rachenraum lindert. Sinusitis Hevert SL ist aufgrund der guten Verträglichkeit als Mittel für die ganze Familie bereits für Säuglinge ab sechs Monaten und Menschen mit empfindlichem Magen besonders gut geeignet.