Reizmagen – sanfte Behandlung

Bei Reizmagen kann sich eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln anbieten.

Ein Reizmagen äußert sich mitunter in Symptomen wie Völlegefühl, Aufstoßen und Erbrechen. | Bild: absolutimages – Fotolia

Die Volksweisheit „Das ist mir auf den Magen geschlagen“ zeigt: Der Magen ist schnell gereizt. Der Reizmagen, obwohl keine schwerwiegende Erkrankung, beeinträchtigt die Lebensqualität. Bei der funktionellen Dyspepsie (medizinischer Fachausdruck) ist ganzheitliche Medizin gefragt, die neben Tipps zur Lebensstiländerung und Entspannung auch Medikamente bereithält. Reizmagenbehandlungen mit Homöopathie und Naturheilkunde stellen wirkungsvolle, gut verträgliche Therapieoptionen dar.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Reizmagen: Symptome
Ein Reizmagen beeinträchtigt die Lebensqualität
Reizmagen: Behandlung
Reizmagen: Ernährung umstellen, Lebensstil überdenken
Reizmagenbehandlung mit Schulmedizin
Reizmagenbehandlung mit Naturheilkunde
Reizmagen: Behandlung mit Homöopathie
Was sonst noch gut tut

Zwischen 10 und 20 Prozent der Bevölkerung hierzulande leiden unter einem Reizmagen, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Mediziner nennen die Erkrankung funktionelle Dyspepsie. Funktionell deshalb, weil die normale Funktion des Magens gestört ist, ohne dass organische Ursachen vorliegen. Im Volksmund wird der Reizmagen auch als nervöser Magen bezeichnet, was bereits auf mögliche Ursachen hinweist: Stress, Ärger oder einschneidende emotionale Erlebnisse. Zu den Auslösern zählen aber auch eine ballaststoffarme Ernährung, Änderung der Ernährungsgewohnheiten z. B. auf Reisen, zu viel und/oder zu hastiges Essen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten beispielsweise gegen Milchprodukte. Weiter können übermäßiger Konsum von Alkohol oder Kaffee, Bewegungsarmut, eine erbliche Neigung oder Bewegungsstörungen der Magenmuskulatur für die Magenprobleme verantwortlich sein.

Reizmagen: Symptome

Ein Reizmagen macht sich durch Druckgefühl und Schmerzen im oberen Bauchbereich bemerkbar. Betroffene sind schnell satt oder leiden unter Appetitlosigkeit. Weitere Symptome sind ein Völlegefühl, Aufstoßen, Übelkeit bis hin zu Erbrechen. Die Beschwerden können einzeln oder in Kombination auftreten, in manchen Fällen sind sie im Hungerzustand am schlimmsten und bessern sich nach dem Essen. Es kann aber auch umgekehrt sein, Beschwerden treten beim oder nach dem Essen auf – oder ganz unabhängig von Mahlzeiten. Betroffene klagen häufig neben den typischen Symptomen über schnelle Ermüdbarkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Unkonzentriertheit. Sogar Kopfschmerzen und Schwindel können Begleitsymptome eines Reizmagens sein.

Ein Reizmagen beeinträchtigt die Lebensqualität

Ein Reizmagen ist zwar keine gefährliche Erkrankung, aber sein Beschwerdebild erfordert dringend Abhilfe. Bei rund 30 Prozent der Betroffenen kommt es zu Folgeerscheinungen wie beispielsweise einem Reizdarm oder einer Reizblase. So hat eine kanadische Studie gezeigt: Wer an funktioneller Dyspepsie leidet, hat eine um ein Drittel geringere Lebensqualität im Vergleich zur Normalbevölkerung. Auch ist bekannt, dass Betroffene ihre Beschwerden besonders intensiv erleben. Dafür verantwortlich ist die enge Wechselwirkung zwischen Bauch und Gehirn. Beide kommunizieren über zahlreiche Nervenverbindungen miteinander und benutzen dabei dieselben Neurotransmitter (1). So ist z. B. der Botenstoff Serotonin im Großhirn unter anderem für die Regulation von Stimmung und Appetit zuständig, während er im Bauch die Magentätigkeit und Schmerzempfindlichkeit steuert.

Von einem Reizmagen wird nach internationaler Definition dann gesprochen, wenn die Beschwerden mindestens drei Monate lang innerhalb eines halben Jahres bestehen, aber die Untersuchungen keine Erkrankungen wie Magengeschwür, Magenschleimhautentzündung oder Magenkrebs ergeben haben. Es handelt sich um eine sogenannte Ausschlussdiagnose: Anamnese (2), körperliche Untersuchung, Bluttest, Stuhlprobe und eventuell eine Magenspiegelung führen zum Ausschluss ernsthafter Erkrankungen als Ursache der Beschwerden.

Reizmagen: Behandlung

Aufgrund der vielen Symptome, die bei einem Reizmagen auftreten können, gibt es keinen allgemein gültigen Behandlungsansatz. Die Behandlung ist darauf ausgerichtet, die Beschwerden zu beseitigen, und ist daher ganzheitlich auf den einzelnen Patienten zugeschnitten. Sie beinhaltet in jedem Fall allgemeine Maßnahmen wie Ernährungsumstellung oder Lebensstilveränderungen und kann medikamentös begleitet werden. Auch psychotherapeutische Maßnahmen und/oder Entspannungstechniken haben sich als wirksam erwiesen.

Reizmagen: Ernährung umstellen, Lebensstil überdenken

Das Wichtigste bei einem Reizmagen ist, Ordnung und Ruhe ins Leben zu bringen und die Irritationen, die zur Entstehung der Beschwerden beigetragen haben, auszuschalten. Dazu gehört in erster Linie, für eine gesunde Ernährung, regelmäßige Mahlzeiten und Essen in Ruhe zu sorgen. Das Essen sollte weder zu scharf gewürzt, noch zu heiß oder zu kalt sein und ganz wichtig: Die Speisen gut kauen, um dem Magen im Sinne von „Gut gekaut ist halb verdaut“ die Arbeit zu erleichtern. Menschen mit Reizmagen sollten auch keine zu großen Portionen essen und nach Möglichkeit nicht zu viel Fettes oder Süßes. Bei Genussmitteln wie Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und Nikotin ist Zurückhaltung, wenn nicht sogar für eine Weile Verzicht, angesagt. Wenn Nahrungsmittelunverträglichkeiten bekannt sind, gehören die unverträglichen Lebensmittel aus dem Speiseplan verbannt.

Ist das Leben sehr hektisch und stressbelastet, sind Maßnahmen zum Stressabbau notwendig, aber nicht immer leicht zu realisieren. Dann ist es umso wichtiger durch körperliche Betätigung wie Spazierengehen, Radfahren oder Sport einen Ausgleich zu schaffen. Auch Entspannungstechniken wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation, Yoga oder Meditation helfen dabei, die Hektik des Alltags hinter sich zu lassen.

Reizmagenbehandlung mit Schulmedizin

In der konventionellen Behandlung können für einen begrenzten Zeitraum Protonenpumpenhemmer, Histamin-Typ-2-Rezeptor-Antagonisten, Prokinetika, trizyklische Antidepressiva oder Serotonin-Wiederaufnahmehemmer eingesetzt werden. Sie sind allerdings nur sehr begrenzt wirksam, wie eine Übersichtsarbeit von Professor Lacy vom Dartmouth-Hitchcock Medical Center in Lebanon, US-Bundesstaat New Hampshire, belegt. Am besten untersucht sind noch die Protonenpumpenhemmer. In Analysen hat sich jedoch gezeigt, dass von 100 Patienten, die mit dem Protonenpumpenhemmer behandelt werden, nur zehn einen Behandlungserfolg erzielen und 90 keinen Nutzen von der Therapie haben.

Reizmagenbehandlung mit Naturheilkunde

Die Natur hält viele Heilpflanzen bereit, die bei einem Reizmagen Linderung verschaffen. Dazu gehören Kamille, Melissenblätter, Engelwurz, Süßholzpulver, Kümmel, Anis und Fenchel. Beruhigend und schmerzlindernd wirkt auch Heilerde.

Reizmagen: Behandlung mit Homöopathie

Die Homöopathie hält ein breites Spektrum an Einzelstoffen bereit, die die Reizmagen-Beschwerden lindern. Dazu gehören Chamomilla, Nux vomica, Colocynthis, Ipecacuanha, Natrium muriaticum, Pulsatilla pratensis, Staphisagria, Carbo vegetabilis und Magnesium phosphoricum. Durch die Kombination der homöopathischen Wirkstoffe werden nicht nur die Beschwerden gelindert, sondern gleichzeitig auch die Verdauungsorgane gestärkt und die Selbstheilungskräfte aktiviert. Durch das Zusammenwirken der Einzelmittel entsteht ein Komplex, der das vielfältige Beschwerdebild bei funktionellen Magen-Beschwerden günstig beeinflusst.

Gastro-Hevert Magentabletten beseitigen Krämpfe und Unwohlsein im Bauchraum. Sie helfen dabei, Magenbeschwerden zu lindern und die normale Verdauungsfunktion wieder herzustellen. Sie eignen sich auch bei akuten Magenbeschwerden, die häufig auf Reisen beim Essen ungewohnter Speisen auftreten. Gastro-Hevert Magentabletten enthalten Nux vomica (Brechnuss), die krampflösend und brechreizmildernd wirkt, und Ipecacuanha (Brechwurzel) bei Brechneigung mit Elendigkeitsgefühl. Bismutum subnitricum, Carbo vegetabilis (medizinische Kohle) und Magnesium phosphoricum haben sich bei Störungen im Magen- Bereich bewährt.

Ergänzend hat sich Digesto Hevert Verdauungstropfen bei Verdauungsschwäche bewährt. Das Komplexmittel stärkt die Leistung von Leber, Galle und Pankreas und erhöht die Verträglichkeit gegenüber Lebensmitteln und regt den Stoffwechsel an. Das enthaltene Eichhornia (Wasserhyazinthe) ist wirksam bei Funktionsstörungen von Leber und Pankreas. Okoubaka (westafrikanischer Urwaldbaum) verbessert die Verträglichkeit gegenüber Lebensmitteln und hilft bei Brechdurchfall. Quassia amara (Bitterholzbaum) ist ein bewährtes Lebermittel und regt unter anderem den Gallefluss an. Taraxacum (Löwenzahn) besitzt stoffwechselanregende Wirkung, bessert Verdauungsbeschwerden und ebenfalls Störungen im Bereich des Galleflusses und regt gleichzeitig die Leber- und Nierentätigkeit an. Digesto Hevert Verdauungstropfen können auch akut eingesetzt werden, wenn die Beschwerden nur gelegentlich, zum Beispiel beim Genuss bestimmter Speisen, auftreten. Bei Mitteln mit einem hohen Anteil an Bitterstoffen wie Digesto sollte die optimale Dosierung durch „Einschleichen“ ermittelt werden.

Was sonst noch gut tut

Schmerzlindernd, sowie für Körper und Psyche entspannend, wirkt feuchte Wärme. Dazu wird ein feucht-warmer Heublumensack, der auch als Morphium der natürlichen Heilmittel bezeichnet wird, oder eine heiße Wärmflasche in ein feuchtes Handtuch gewickelt, auf den oberen Bauchbereich gelegt. Mit einem trockenen Handtuch abgedeckt, bessert dies bei einem kurzen Mittagsschlaf oder nachts vor dem Einschlafen viele Symptome des Reizmagens.