Mit Detox zu einem gesünderen Lebensgefühl

Bei einer Detox-Kur bevorzugen die Anwender Lebensmittel nach einem basischen Ernährungsplan. Aber nicht nur: Auch Spa und Wellness tragen dazu bei, den Körper zu entgiften. | Bild: puhhha - Fotolia

Bei einer Detox-Kur bevorzugen die Anwender Lebensmittel nach einem basischen Ernährungsplan. Aber nicht nur: Auch Spa und Wellness tragen dazu bei, den Körper zu entgiften. | Bild: puhhha – Fotolia

Von Aschermittwoch bis Ostern ist traditionell Fastenzeit. Viele Menschen nutzen diese Zeit zum Abnehmen oder um den Körper zu entgiften. Der US-Trend „Detox“ ist dabei momentan besonders gefragt. „Detox“ ist an den englischen Begriff „Detoxification“ angelehnt, was so viel wie „Entgiftung“ bedeutet. Was an dieser Methode dran ist und wie sie funktioniert, erfahren Sie hier.

Neben der therapeutischen Entgiftungskur meint diese Bezeichnung eine Diät, die nicht auf dem Verzicht von Nahrung beruht. Die Idee dahinter: Durch falsche Ernährungsgewohnheiten, Umweltgifte, Schadstoffe und ungesunde Genussmittel werden die Entgiftungsorgane des Körpers überlastet. Dadurch lagern sich Schlackenstoffe im Körper ab, die nicht ausgeschieden werden konnten. Im Rahmen einer Detox-Diät nehmen die Anwender nach einem festgelegten Plan Nahrungsmittel zu sich, die die Entgiftung auf körperlicher, aber auch mentaler Ebene ankurbeln sollen. Während der ein- bis dreiwöchigen Kur sollen ungesunde Lebensmittel konsequent gemieden werden.

Wie funktioniert die Entgiftung mit Detox?

Statt Fastenkrise: dauerhafte Ernährungsumstellung | Bild: danielkrol - Fotolia

Statt Fastenkrise: dauerhafte Ernährungsumstellung | Bild: danielkrol – Fotolia

Dieser Trend ist aus den USA zu uns herübergeschwappt und im Grunde genommen dem altbekannten Heilfasten sehr ähnlich. Schon seit den 1930ern ist das Konzept bekannt, den Körper durch gezielte Ernährung und Bewegung beim Entgiften zu unterstützen. Bei der Ernährung geht es darum, auf säurebildende Lebens- und Genussmittel, wie zum Beispiel Fleisch, Brot, Alkohol und Kaffee zu verzichten und sich mit viel frischem Obst und Gemüse aus den Regalen der Bioabteilung zu versorgen, um durch einen basischen Ernährungsplan den Körper zu entlasten. Ein moderates Bewegungsprogramm, gepaart mit Massagen, Spa- oder Saunabesuchen, rundet die Kur ab. Da die Ernährungsumstellung eine seelische und psychische Herausforderung darstellen kann, sollten Sie sich ausreichend Zeit nehmen und mit Detox am besten dann starten, wenn Sie keine anderweitigen übermäßigen Belastungen zu meistern haben.

Was neu ist am Detox-Trend

Die Hollywood-Stars á la Gwyneth Paltrow machen es vor: Es sollen täglich grüne Smoothies und gesunde Suppen verzehrt werden, die auch hierzulande als Paket bei verschiedenen Anbietern bestellt werden können und sich so für Vielbeschäftigte eignen. Außerdem verkaufen Detox-Anbieter so genannte Foot Patches, also Fußpflaster, die dem Körper über die Haut weitere Giftstoffe entziehen sollen. Aus schulmedizinischer Sicht sind diese Fußpflaster jedoch höchst umstritten und ihre Wirkung ist nicht bewiesen.

Das sind die Vorteile einer Detox-Kur

Da es beim Detox nicht um eine Nulldiät geht, sondern der Ernährungsplan umgestellt wird, kommt es nur selten zu Fastenkrisen oder zu Heißhungerattacken. Somit ist Detox auch für Menschen geeignet, denen eine zu starke Reduktion der Nahrung nicht gut bekommt. Außerdem fällt es dem Körper leichter, Gewicht zu verlieren, wenn er hauptsächlich mit basischen Lebensmitteln versorgt wird. Die sehr ballaststoffreiche Ernährung und der Verzicht auf kalorienreiche Speisen führen automatisch zu einem Diäteffekt, so dass Sie mit dieser Methode auch Gewicht verlieren können.

So machen Sie eine Detox-Kur

Man startet gewöhnlich mit einer Darmentleerung, zum Beispiel mit einem Glas Glaubersalz. Das natürliche Abführmittel wirkt schnell und zuverlässig und macht die Entgiftung deutlich effektiver. Danach geht es mit viel frischem, biologisch angebautem Obst und Gemüse weiter, das man auch in Form von Smoothies zu sich nehmen kann. Vollkornspeisen, Hühnersuppen und Gemüsebrühen bilden ebenfalls einen integralen Bestandteil einer Detox-Kur. Wer zwischendurch Hunger bekommt, darf sogar naschen. Allerdings kommen dann nur gesunde Snacks auf den Tisch, wie zum Beispiel Gemüsechips. Meist gibt es zwei Vorbereitungstage, an denen die Ernährung teilweise umgestellt wird und am Ende zwei Tage, um sich langsam wieder an die normale Ernährung zu gewöhnen.

Lebensmittel, die sich für die Entgiftung empfehlen

Gründe Gemüsesorten eignen sich besonders gut für das Detox-Fasten, gerne auch als Smoothie. | Bild: pilipphoto - Fotolia

Gründe Gemüsesorten eignen sich besonders gut für das Detox-Fasten, gerne auch als Smoothie. | Bild: pilipphoto – Fotolia

Grüne Gemüsesorten sind bei Detox besonders gefragt, da sie viel Chlorophyll enthalten und dem Körper helfen zu entgiften: Avocados, Spinat, Kopfsalat, Rucola oder Kohlsorten, wie Grünkohl, sind hervorragend geeignet. Aber auch Hülsenfrüchte, wie Linsen, Kichererbsen, Kidneybohnen, oder Gemüsesorten wie Fenchel funktionieren sehr gut, da sie ballaststoffreich sind und Giftstoffe im Darm binden können. An Obstsorten ist eigentlich alles erlaubt, denn Obst enthält viele Vitamine.

Bei den Getreiden stehen eher die exotischen Vertreter auf dem Speisezettel: Quinoa, Hirse oder Vollkornreis. Sie sind glutenfrei und enthalten viele Spurenelemente. Als Spender hochwertiger Kohlenhydrate belasten sie den Verdauungsapparat nicht und liefern die nötige Stoffwechselenergie für die Entgiftung. Auch fettarmer Fisch, wie zum Beispiel Alaska-Seelachs, Kabeljau, Scholle und Hecht, oder blanchierte Hähnchenbrust ohne Haut dürfen regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, sollten aber immer frisch zubereitet werden.

Diese Lebensmittel regen gezielt die „Reinigung“ des Körpers an

Knoblauch
Antioxidative und antimikrobielle Bestandteile entgiften den Körper, binden freie Radikale, wirken gut bei Candida albicans (Hefepilzbefall des Darms) und stärken die Abwehr.

Koriander
Das leckere Kraut aus der orientalischen Küche schwemmt Giftstoffe aus und hilft bei Problemen mit dem Magen-Darm-Trakt: Ideal als Pesto oder zu basischen Suppen.

Brennnesseln
Sie reinigen das Blut und verstärken die Ausschwemmung von Schlacken über die Niere. Brennnesseln lassen sich nicht nur als Tee, sondern auch als Suppe oder als Marinade zubereiten.

Liebstöckel
Das klassische, aromatische Gewürz aus Omas Küche kurbelt die Fettverbrennung an und damit die Freisetzung von im Fettgewebe gespeicherten Giftstoffen.

Kurkuma
Kurkuma enthält Curcumin, ein wichtiges Antioxidans, das unsere Leber schützt und gegen eine Vielzahl von Krankheiten eingesetzt werden kann.

Cayenne-Pfeffer
Das in der Chili-Schote enthaltene Capsaicin regt den Stoffwechsel und die Verdauung an. Zudem wirkt Cayenne-Pfeffer durchblutungsfördernd.

Löwenzahn
Die Bitterstoffe des Löwenzahns fördern die Gallentätigkeit und insbesondere die Wurzel entlastet die Leber, während die Blätter harntreibend wirken und dadurch die Nieren unterstützen.

Mariendistelextrakt
Als hoch dosiertes Konzentrat eingenommen, verbessert der Extrakt die Entgiftungsleistung des Körpers, da die Leberzellen bei der Regeneration unterstützt werden. Alternativ können Sie auf ein homöopathisches Mittel, wie Hepar-Hevert Lebertropfen zurückgreifen, das ebenfalls Auszüge aus der Mariendistel enthält.

Reinigendes aus der Natur: Brennessel, Knoblauch, Mariendistel und Löwenzahn | Bilder: M. Schuppich, kovaleva_ka, leiana, frischipix - Fotolia

Reinigendes aus der Natur: Brennessel, Knoblauch, Mariendistel und Löwenzahn | Bilder: M. Schuppich, kovaleva_ka, leiana, frischipix – Fotolia

Achten Sie auf Ihre Trinkmenge

Es ist wichtig, während einer Detox-Kur täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu trinken, um die freigesetzten Giftstoffe aus dem Körper zu schwemmen. Verwenden Sie dafür am besten gefiltertes Wasser oder Wasser aus Heilquellen sowie Kräutertees oder grünen Tee. Er enthält zwar Thein, aber ebenso wertvolle Antioxidantien (Catechine), die die Leberaktivität ankurbeln und das Einlagern von Fett verhindern. Ingweraufgüsse am Morgen bringen den Stoffwechsel in Fahrt und wirken anregend und erwärmend, um die kalten Smoothies besser zu verdauen.

Homöopathie setzt wirksame Entgiftungsreize

Mit einer homöopathischen Ausleitungskur ist es möglich, durch feine, sich wiederholende Reize die Ausscheidungsorgane, wie Magen, Darm, Leber, Niere, Lymphe oder Galle, zur Entgiftung anzuregen.

Leberentgiftung
Hepar-Hevert Lebertropfen fördern die Regeneration einer überlasteten Leber, damit sie Stoffwechselabfälle und Fremdstoffe wieder besser ausscheiden kann. Sie enthalten zum Beispiel Auszüge aus der Leberschutzpflanze Mariendistel.

Bild: lom123 - Fotolia

Bild: lom123 – Fotolia

Stärkung des Lymphsystems
Das Lymphsystem nimmt Umweltgifte und Stoffwechselprodukte auf und scheidet sie über verschiedene Transport- und Filterwege der Lymphe und des Blutes dann vor allem über Niere und Leber aus. Bei einer zu hohen Schadstoffbelastung kommt es zu einer Überfrachtung der Gewebezwischenräume mit Abfallstoffen. Lymphaden Hevert Complex regt den Lymphfluss an und hilft Ihrem Körper dadurch, Umweltgifte besser abzutransportieren.

Ausschwemmen von Giftstoffen
Bei umfangreichen Entgiftungsmaßnahmen ist es auch wichtig, die Nierenfunktion zu stimulieren, damit die freigesetzten Schlackenstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt werden können. Solidago Hevert Complex regt die Durchspülung der Harnwege an. So kann die Niere Fremdstoffe besser und schneller ausscheiden.

No Pain, no Gain

Dieser Satz aus der Fitnesswelt gilt leider auch bei Detox – zumindest in abgeschwächter Form. Sie sollten während der Kur vollständig auf folgende Lebensmittel und Genussmittel verzichten, damit eine Entgiftung wirkungsvoll funktionieren kann:

Nikotin, Alkohol
Diese Genussmittel enthalten Giftstoffe, die die Selbstreinigung des Körpers stark einschränken können.

Fertiggerichte und Tiefkühlkost
Hoch verarbeitete Lebensmittel enthalten unter anderem Farbstoffe, Transfette, Emulgatoren, Säuerungsmittel und viel Zucker. Während einer Detox-Kur ist es wichtig, frisch gekochte Nahrung zu sich zu nehmen.

Zucker
Zucker ist ein sehr starker Säurebildner, der den Stoffwechsel ausbremst. Probieren Sie es lieber mit Honig.

Weißbrot
Helle Backwaren wirken verlangsamend auf die Aktivität des Magen-Darm-Trakts und wirken daher einer Entgiftung entgegen.

Rotes Fleisch
Rotes Fleisch belastet die Leber und den Darm. Bei der Verdauung entsteht zum Beispiel Trimethylamin-N-Oxid (TMAO), eine Substanz, die die Blutgefäße schädigt und zu Arteriosklerose beiträgt.

Schwarztee und Kaffee
Diese Getränke enthalten Koffein und sollten daher im Übermaß gemieden werden.

Milch, Joghurt und Käse
Diese tierischen Lebensmittel sind bekannt dafür, dass sie im Körper Säure bilden – und damit zu einer Übersäuerung des Milieus beitragen.

Heißhunger beim Detoxen bekämpfen

Da die Ernährung bei Detox kalorien-, fett- und zuckerarm ist, stellt sich bei manchen Menschen Heißhunger nach Snacks ein. Es ist dann allerdings wichtig, gesund zu naschen. Mit diesen fünf Detox-Snacks kommen Sie sicher durch den Alltag: Rote Bete Chips enthalten viele Antioxidantien und führen im Körper zu einer verbesserten Zellatmung. Orangen enthalten viel Vitamin C und andere Vitamine, die die Entgiftungsenzyme des Körpers aktivieren. Fenchel absorbiert Giftstoffe aus dem Darm und unterstützt die Filterfunktion der Nieren. Äpfel enthalten ca. 300 Biostoffe, stärken die Leber und neutralisieren dank der enthaltenen Pektine Schadstoffe. Möhren enthalten viel Betacarotin, das freie Radikale abfängt.

Darauf sollten Sie achten

Es ist sehr wichtig, genügend Flüssigkeit zu trinken, um den Entgiftungsprozess zu begünstigen und die Giftstoffe loszuwerden. Da die hier vorgeschlagene Ernährungsumstellung auf bestimmte notwendige Bausteine verzichtet, empfiehlt es sich, nicht länger als 3 Wochen zu detoxen. Außerdem sollten Sie gesundheitlich so stabil sein, dass ihr Körper die Ernährungsumstellung verträgt. Im Zweifelsfall sollten Sie unter ärztlicher Aufsicht detoxen.

>Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Fasten und Entgiftung