Bei Gelenkschmerzen 9 Nahrungsmittel meiden

Welche Ernährung hilft gegen Gelenkschmerzen? Betroffene sollten bestimmte Nahrungsmittel vermeiden.

Wer an Gelenkschmerzen leidet, sollte auch auf die Aufnahme entzündungsfördernder Stoffe durch die Ernährung achten. | Bild: Robert Kneschke – Fotolia

Gelenkschmerzen können viele Ursachen haben. In den meisten Fällen sind sie ein Hinweis auf entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Gicht. Sie müssen unbedingt behandelt werden. Neben einer ärztlichen Therapie können Betroffene aber auch selbst einiges tun. Homöopathie ist ebenso hilfreich wie richtige Ernährung – denn einige Lebensmittel wie etwa rotes Fleisch fördern die Beschwerden.

Verschleiß, falsche Belastung, Prellungen, Verrenkungen oder Infektionskrankheiten wie Windpocken, Masern und Grippe – all das kann Schmerzen in den Gelenken verursachen. Am häufigsten sind sie ein Hinweis auf eine Entzündung im Gelenk. Eine Abklärung durch einen Arzt und eine entsprechende Behandlung sind wichtig, um dauerhaften Schädigungen der Gelenke vorzubeugen. In der Schulmedizin wird bei Schmerzen im Gelenk vorwiegend auf Medikamente gesetzt. Wegen ihrer Nebenwirkungen sollten sie möglichst niedrig dosiert und so kurz wie möglich angewendet werden. Deshalb ist es sinnvoll, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Eine davon ist die Vermeidung von Nahrungsmitteln mit Inhaltsstoffen, die sich ungünstig auf die Entzündung auswirken. So können Gelenkschmerzen gelindert und weniger Schmerzmedikamente eingenommen werden. Gicht lässt sich im Frühstadium durch eine Ernährungsumstellung oft sogar heilen.

Welche Ernährung hilft gegen Gelenkschmerzen?

Ob und welche Lebensmittel im Einzelfall zu reduzieren oder ganz zu vermeiden sind, lässt sich feststellen, indem man für einen Monat auf sie verzichtet. Bessern sich die Schmerzen, kann der Arzt möglicherweise die Dosis der Medikamente entsprechend anpassen.

1. Verarbeitetes und rotes Fleisch

Verarbeitetes Fleisch und rotes Fleisch (von Rind, Schwein oder Wild) ist reich an Nitriten und Purinen. Sie können Entzündungen im Körper und damit Schmerzen verstärken. Durch starkes Erhitzen oder Frittieren entstehen zudem die entzündungsfördernden Advanced Glycation Endproducts (AGEs). Auch die Glykane aus rotem Fleisch fördern Entzündungsprozesse, wie eine 2014 in der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie gezeigt hat.

2. Raffinierter Zucker

Auch Industriezucker erhöht die Produktion der entzündungsfördernden AGEs. Zudem führt eine zuckerreiche Ernährung zu einer vermehrten Ausschüttung von Zytokinen. Diese Botenstoffe verstärken die Entzündung und die Schmerzen. Und nicht zuletzt: Wer zu viel Süßes isst, riskiert auch eine Gewichtszunahme. Jedes Pfund zu viel belastet die Gelenke und verstärkt so die Schmerzen. Bei Gelenkschmerzen sollten gesüßte Lebensmittel bzw. Getränke, wie Softdrinks, gesüßte Fruchtsäfte, Fertiggerichte, Gebäck und Süßigkeiten vermieden werden. Eine gute Alternative zu Industriezucker ist Zucker in Form von (Trocken-)Früchten und Honig.

3. Milchprodukte

Milchprodukte enthalten Casein, das bei entsprechend veranlagten Menschen Entzündungen und Schmerzen verursachen kann. Die gesättigten Fettsäuren in Vollmilch, Butter und fettem Käse können zu Entzündungen im Fettgewebe führen, die wiederum die Schmerzen verstärken. Bei Gelenkschmerzen sollte vor allem auf pasteurisierte Milchprodukte verzichtet werden. Alternativen sind Milchersatzprodukte wie Sojamilch, Mandelmilch, Tofu oder Margarine.

4. Maisöl

Maisöl ist reich an Omega-6-Fettsäuren. Sie sind für eine gesunde Körperfunktion unerlässlich. Zu viel davon kann jedoch zu einer verstärkten Produktion von entzündungsfördernden Stoffen führen. Bei Gelenkschmerzen sollte die Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren reduziert werden. Kein Problem stellen Omega-3-Fettsäuren dar. Im Gegenteil – sie wirken entzündungshemmend. Wichtig ist, das ausgewogene Verhältnis zwischen Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren. Ein optimales Verhältnis weisen zum Beispiel Rapsöl und Olivenöl auf. Große Mengen an Omega-3-Fettsäuren sind vor allem in Leinöl und Perillaöl enthalten.

5. Raffinierte Getreideprodukte

Auch raffinierte Getreideprodukte wie Weißbrot, helle Teigwaren und polierter Reis erhöhen die Produktion der AGEs im Körper, die zu Entzündungen führen. Sie liefern kaum Ballast- und Nährstoffe, dafür viele leere Kalorien. Sie sollten so oft wie möglich ersetzt werden durch Produkte aus Vollkornmehl oder auch Mandel- und Kokosmehl sowie ungeschältem, braunen Reis

6. Eier

Eier enthalten Arachidonsäure, eine Fettsäure, die als entzündungsfördernd gilt. Weitere Lebensmittel mit hohem Anteil an Arachidonsäure sind zum Beispiel Innereien, Rindfleisch, Schweineschmalz, Thunfisch und Camembert. Anstelle des täglichen Frühstückeis empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Arthritis-Patienten den Genuss von maximal zwei Eiern pro Woche.

7. Nachtschattengewächse

Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten oder Auberginen enthalten Solanin. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass dieses Alkaloid Arthritis-Anfälle auslösen kann. Andere Experten halten dagegen, dass diese Gemüsearten eine Mischung an Wirkstoffen enthalten, die Gelenkschmerzen reduzieren. So stecken in Auberginen reichlich antientzündliche Anthocyane. Dennoch verspüren viele Arthritis-Patienten eine Verbesserung der Schmerzen, wenn sie auf Nachtschattengewächse verzichten.

8. Alles mit Glutamat

Glutamat kommt natürlich in zahlreichen Nahrungsmittelen wie Tomaten, Schinken oder Käse vor. Daneben ist ihre synthetisch hergestellte Form weltweit als Würzmittel beliebt. Asiaten verwenden sie in Pulverform zum Kochen. Hierzulande kommt sie als E621 in der industriellen Lebensmittelproduktion zum Einsatz. Auf Bioprodukten versteckt sich Glutamat gern hinter der Bezeichnung „Hefeextrakt“. Als ein erregender, an der Schmerzsignalisierung beteiligter Neurotransmitter, wirkt Glutamat auf die Rezeptoren im Gelenk ein und kann die Entzündung verstärken.

9. Bier

Bier enthält viel Purin, das im Körper in Harnsäure umgewandelt wird und Entzündungen verursachen kann. Wer viel Bier trinkt hat ein höheres Risiko für Gicht und rheumatoide Arthritis. Bier, aber auch andere alkoholische Getränke sollten daher nur in Maßen genossen werden.

Gelenkschmerzen – homöopathische Mittel

Bei leichten Beschwerden und zur Unterstützung der Behandlung haben sich homöopathische Arzneimittel bewährt. Rheuma Hevert N Tropfen zur Selbstanwendung und Rheuma-Hevert injekt zur Injektionstherapie durch einen Arzt oder Homöopathen lindern entzündungsbedingte Schmerzen in Gelenken und Muskulatur und fördern damit die Beweglichkeit. Dank ihrer sorgfältig aufeinander abgestimmten Inhaltsstoffe wirken sie bei verschiedenen Formen rheumatischer-Erkrankungen. Die Behandlung ist schonend und gut verträglich. Akute Entzündungen und damit einhergehende Gelenkschwellungen können abklingen. Muskuläre Verkrampfungen werden gelöst. Die Gelenksteifigkeit nimmt ab und die Schmerzen werden gelindert.

Jeder einzelne Wirkstoff der beiden Präparate – Bryonia, Dulcamara, Gnaphalium polycephalum, Ledum, Nux vomica, Spirea ulmaria und Tartarus stibiatus – hat sich bei verschiedenen Symptomen der Erkrankung bewährt. Durch ihre Kombination ergänzen sie sich in ihrer Wirkung.

Heweformica enthält Ameisensäure (Acidum formicicum D4). Das homöopathische Einzelmittel wird von Therapeuten unter anderem bei rheumatischen Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates wie beispielsweise Gelenkentzündungen (Arthritis) und Gicht mittels Injektion verabreicht. Besonders bewährt hat es sich bei Entzündungszuständen und plötzlich auftretenden rheumatischen oder neuralgischen Schmerzen.

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Bild: Hevert