Eine leidvolle Allianz: Fastfood und Magen-Darm-Probleme

Junkfood
Wie eine aktuelle Untersuchung zeigte, konsumierten Patienten mit entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen Pommes Frites, Käse, Kekse, Limonaden, Sport- und Energiegetränke häufiger als Menschen ohne diese Beschwerden | Bild: Konstantin Yuganov – Adobe Stock

Bei unseren Essvorlieben spielen viele Faktoren eine Rolle, darunter Genetik, familiäre Essgewohnheiten, Emotionen, Geschmacksempfinden, Alter und die Darmflora. Aus gesundheitlichen Gründen die Ernährung umzustellen, fällt oft schwer. Wie eine aktuelle Untersuchung zeigte, konsumierten Patienten mit entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen Pommes Frites, Käse, Kekse, Limonaden, Sport- und Energiegetränke häufiger als Menschen ohne diese Beschwerden

Schmecken ist die erste Sinneswahrnehmung des Menschen und sie findet bereits im Mutterleib statt. Was die Mutter während der Schwangerschaft isst, prägt sich für das spätere Leben im Geschmacksgedächtnis ein. Daneben gibt es aber auch noch eine genetische Prägung: So ist die Vorliebe für Süßes, Salziges und Fettes genauso angeboren wie die Abneigung gegen Bitteres. Mit Süßem verbindet der Körper die Aufnahme von Zucker, lebenswichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Salz braucht der Organismus für die Versorgung mit Natrium und Fett ist ein wichtiger Energielieferant. Auch die Erinnerung an Gerichte, die häufig in der Familie gemeinsam und in guter Stimmung gegessen wurden, prägt den Geschmackssinn. Laut Forschern der Universität von Kalifornien in San Francisco beeinflusst die Art der Ernährung die Zusammensetzung der Darmflora. Dies gilt vermutlich auch umgekehrt: DDarmbakterien können über Einflussnahme auf das Hormon- und Nervensystem Vorlieben oder Abneigungen gegen Nahrungsmittel produzieren, damit wir essen was ihnen nützt.

Wie sich die Ernährungsweise verändert hat

Die heutige Ernährungsweise unterscheidet sich gegenüber früher in einer Verschiebung von einer pflanzenbasierten, ballaststoffreichen Ernährung hin zu einer Ernährungsweise, die viel tierische Lebensmittel, Fett und Zucker beinhaltet. Kamen früher frisch zubereitete Speisen auf den Tisch, so sind es heute oft schnelle Gerichte mit vorverarbeiteten Lebensmitteln. Diese industriell verarbeiteten und lange haltbar gemachten Lebensmittel haben viel an Nähr- und Ballaststoffen verloren, dafür stecken sie oft voller Zucker, Fett und anderen Geschmacksträgern.

Fastfood oder Junkfood?

Ob Fast- oder Junkfood – immer mehr Menschen greifen heute zu schnellen Sattmachern. Aber es gibt Unterschiede. Fastfood heißt in erster Linie schnell zubereitete Speisen und sagt noch nichts über deren Qualität aus. Unter Junkfood versteht man Lebensmittel minderwertiger Qualität. Dazu gehören u.a. Pommes, Chips, Burger, Würste, Limonaden, Sport- oder Energydrinks und Kekse, aber auch viele Fertiggerichte wie Päckchensuppen, Fertigsoßen und -suppen. Mit ihrem großen Gehalt an Fett, Salz, Zucker sowie chemischen Zusatzstoffen zur Konservierung und Geschmacksverstärkung sprechen sie die angeborenen Vorlieben an, mit erheblichen Risiken für die Gesundheit. Der Satz „Mangelernährung bei vollen Tellern“ beschreibt treffend diese Situation.

Junkfood und entzündliche Darmerkrankungen

Wissenschaftler vom Institute for Biomedical Sciences an der Georgia State University in Atlanta haben Daten von rund 100.000 Personen bezüglich ihres Essverhaltens analysiert. Das Augenmerk galt dabei dem Essverhalten von Patienten, die an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa litten. Die Analyse ergab, dass CED-Patienten häufiger Junkfood aßen als Personen ohne diese Erkrankung. Auch änderten sie ihre Ernährungsweise nicht, nachdem sie die Diagnose CED erhalten hatten. Die Wissenschaftler zogen daraus den Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und der Entstehung oder zumindest der Begünstigung einer CED geben könnte.

Gesunde Ernährung nicht nur für CED-Patienten

Für CED-Patienten gilt wie für alle anderen auch: Gesund ist eine abwechslungsreiche Ernährung mit einem hohen Anteil an frisch zubereiteten Speisen. Die Zubereitung sollte schonend erfolgen, Kochen und Dünsten ist besser verträglich als scharf angebratenes Essen. Außerdem sollte man sich Zeit nehmen fürs Essen und gründlich kauen. Das hilft, die mit dem Essen aufgenommenen Nährstoffe besser zu verwerten.

Da Patienten mit Colitis ulcerosa häufig auch erniedrigte Vitamin D-Spiegel aufweisen und Forscher des Beth Israel Deaconess Medical Centers festgestellt haben, dass niedrige Vitamin D-Spiegel das Risiko für einen erneuten Krankheitsschub erhöhen, sollten Colitis ulcerosa-Patienten auch ihre Vitamin D-Werte bestimmen lassen. Bei einer unzureichenden Versorgung kann eine Vitamin D-Substitution sinnvoll sein. Vitamin D gibt es vom Vitaminspezialisten Hevert in den Dosierungen 1.000 IE (Vitamin D3 Hevert), 2.000 IE (Vitamin D3 Hevert 2000 IE) und 4.000 IE (Vitamin D3 Hevert 4000 IE).