Brokkoli – das grüne Gesundheitswunder

Brokkoli – das grüne Gesundheitswunder
Essbar sind nicht nur die Röschen, sondern auch die Blätter, Stiele und Stängel. | Bild: pilipphoto – Adobe Stock

Regional, gesund und lecker – Kohl liegt im Trend. Vor allem Brokkoli gilt als Superfood. Zu Recht, denn in dem grünen Gemüse stecken viele gesunde Inhaltsstoffe. Manche haben vermutlich sogar eine krebshemmende Wirkung. Auf den Teller kommen in Deutschland meist nur die Röschen. Aber auch die Blätter, Stiele und Stängel sind essbar. Sie enthalten sogar noch mehr von den gesundheitsfördernden Stoffen, wie eine Untersuchung aus Korea zeigt.

Brokkoli, aus der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae), soll im frühen Mittelalter von Kleinasien nach Italien gelangt sein. Dort erhielt er auch seinen Namen von „il broccolo“ (kleine Kohlsprosse). Im 16. Jahrhundert wurde er durch eine Prinzessin aus der Medici-Familie in Frankreich eingeführt, von wo aus er sich in ganz Europa ausbreitete. Heute wird die Gemüsepflanze von Juni bis November auch in Deutschland geerntet, außerhalb der Saison kommt sie hauptsächlich aus Italien und Spanien.

Brokkoli – Heimische Vitamin C-Bombe

Bereits mit 100 Gramm rohem Brokkoli können Frauen ihren Tagesbedarf an Vitamin C decken, der laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) bei 95 mg liegt. Das Gemüse versorgt uns auch mit Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A. Zusammen mit den ebenfalls in Brokkoli vorhandenen Vitaminen E und C ist es ein wirksames Antioxidans, das den Körper vor oxidativem Stress und damit auch vor Erkrankungen schützen kann. Brokkoli enthält auch Vitamine der B-Gruppe, nämlich B1, B2, B6 und B9 (Folsäure) sowie Vitamin K.

Brokkoli – Vegane Kalziumquelle

Neben Vitaminen liefert Brokkoli auch wichtige Mineralstoffe wie Kalium. Dieser Mineralstoff sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und ist an der Regulation des Blutdrucks, der Weiterleitung von Nervenimpulsen und an der Verdauung beteiligt. Brokkoli enthält die für unsere Zahn- und Knochengesundheit wichtigen Stoffe Kalzium und Phosphat sowie Natrium, das zur Regulation des Wasser-, des Säure-Basen-Haushalts und des Blutdrucks beiträgt. Ein weiterer Nährstoff in Brokkoli ist Magnesium, das wichtige Aufgaben beim Energiestoffwechsel sowie bei der Nerven- und Muskelfunktion hat. Für das Immunsystem liefert Brokkoli reichlich Eisen, Zink und Selen.

Viele sekundäre Pflanzenstoffe

Besonders interessant sind die in Brokkoli enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe wie Flavonoide und Glucosinolate. Flavonoide sind wirkungsvolle Antioxidantien, die das Immunsystem unterstützen und denen Untersuchungen eine krebsvorbeugende Wirkung zuschreiben. Glucosinolate mit ihrem Abbauprodukt Sulforaphan sollen laut Studien die Fähigkeit besitzen, die Regeneration und Vermehrung bestimmter Tumorzellen zu hemmen und die Wirkung verschiedener chemotherapeutischer Medikamente zu verstärken. Letztendlich bestätigt sind diese Wirkungen aber noch nicht.

Was Sie über die Verwendung von Brokkoli wissen sollten

Essbar sind nicht nur die Röschen, sondern auch die Blätter, Stiele und Stängel. Wie eine koreanische Untersuchung gezeigt hat, sind in den verschiedenen Pflanzenteilen die Nährstoffe unterschiedlich konzentriert. Auch verändert sich die Reichhaltigkeit der Inhaltsstoffe mit dem Erntetermin. So war der Sulforaphangehalt bei einer frühreifenden Brokkolisorte in den Stängeln 2,8-fach höher als in den Röschen. Die frühreifende Sorte zeigte auch die höchste antioxidative Aktivität. Die höchste Hemmaktivität gegenüber Lungenkrebszellen wurde in den Blättern von Brokkolipflanzen gefunden, die noch nicht geblüht haben. Demnach sind frühreifende Brokkolisorten besonders reich an Inhaltsstoffen und die Blätter eignen sich vor der Blüte besonders gut zur Zubereitung als Salat. Alle anderen Pflanzenteile können geerntet und zubereitet werden, sobald sich die Röschen (das sind die noch nicht voll ausgebildeten Blütenstände) zeigen. Wer das Gemüse roh nicht mag – Brokkoli lässt sich auch gut dünsten. Dabei gehen weniger der gesunden Inhaltstoffe verloren als beim Kochen. Wer Brokkoli lieber gekocht isst, sollte das Kochwasser nicht wegschütten, denn es enthält noch viele Nährstoffe. Aus dem Kochwasser lassen sich leckere Soßen oder Suppen zubereiten.