Kapitel 2: Das Immunsystem – homöopathisch gegen Erkältungen und Co.

Eine homöopathische Therapie wirkt ausgleichend auf den gesamten Organismus und somit stärkend auf das Immunsystem.

Eine homöopathische Therapie wirkt ausgleichend auf den gesamten Organismus und somit stärkend auf das Immunsystem. | Bild: styf

Da jeder Mensch anders ist, nutzt jeder Körper auch die Möglichkeiten der Immunabwehr auf seine Weise. Schafft der Körper es nicht aus eigener Kraft, gegen Krankheitserreger vorzugehen, unterstützt ihn eine homöopathische Therapie. Hierbei spielt die individuelle Konstitution des Betroffenen ebenfalls eine wesentliche Rolle.

Die Idee der Homöopathie ist es, den ganzen Organismus zu stärken, sodass die Selbstheilungskräfte alleine mit den Krankheitserregern fertig werden können. Homöopathische Arzneimittel wirken also nicht auf die krankheitsauslösenden Keime, sondern auf den ganzen Organismus. Auch das Immunsystem verhält sich individuell. Wenn beispielsweise in einem Kindergarten eine Erkältungswelle umgeht, werden nicht alle Kinder auf die gleiche Weise krank, auch wenn alle mit dem gleichen Virus konfrontiert werden. Manche Kinder bleiben gesund, andere haben einen Schwerpunkt der Erkrankung auf den Nasenschleimhäuten und wieder andere reagieren mit Husten. Auch die Art des Schnupfens oder Hustens unterscheidet sich von Kind zu Kind: Das eine hat eine verstopfte Nase, die an der frischen Luft frei wird, ein anderes Kind hat eine verstopfte Nase, sobald es sich hinlegt. Wieder ein anderes Kind bekommt Fieber und wird sehr anhänglich, ein anderes zieht sich zurück und möchte nicht getröstet werden.

Stimulierend oder modulierend

All diese Symptome und Zeichen fügen sich zu einem individuellen Krankheitsbild zusammen. Genauso individuell muss nun auch eine homöopathische Behandlung erfolgen. Dabei stehen zwei Grundrichtungen im Vordergrund: Immunsystem stimulierend und Immunsystem modulierend. Während Stimulation die Anregung des Immunsystems fokussiert, bedeutet Modulation, dass gezielt gehemmt oder stimuliert wird und somit ein ausgleichender Effekt zu verzeichnen ist.

Welches der richtige Ansatz ist, hängt vom Individuum ab. Ein Immunsystem stimulierendes, homöopathisches Mittel ist zum Beispiel Echinacea, der Sonnenhut. Ein grundsätzlich gesunder Mensch, dessen Immunsystem eine starke, variantenreiche Antwort auf Erreger hat, kann davon profitieren. Hingegen Menschen mit Allergien, gewissen Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Autoimmunerkrankungen, können jedoch überschießende, für sie schädliche Reaktionen auf die Gabe von Echinacea zeigen.

Stress und Erkältung fordern das Immunsystem

Die Liste der Belastungen für unser Immunsystem ist heutzutage recht lang, unter anderem fallen darunter Stress, Umweltgifte, Medikamente, Impfungen oder auch Fertignahrung. Meist kommen gleich mehrere Faktoren zusammen. Daher bietet sich in der homöopathischen Therapie eine Immunmodulation an. Bei einer Erkältung zum Beispiel kommen dazu homöopathische Akutmittel zum Einsatz, die individuell herausgesucht werden, also zum Gemüt, zum Allgemeinzustand und zu den Erkältungssymptomen passen. So eingesetzt, lösen sich die Symptome schnell und sanft auf. Einer Erkältung lässt sich aber auch mit einer Konstitutionstherapie vorzubeugen. Bei ihr werden nach einer umfangreichen Anamnese die körperlichen, geistigen und seelischen Merkmale eruiert, das heißt, der Mensch von Grund auf behandelt. Der Therapeut sucht hierbei das jeweilige, zu der betreffenden Person passende Konstitutionsmittel. Die Konstitutionstherapie bringt den Organismus ins Gleichgewicht, was ihn sowohl gegenüber Erregern als auch gegenüber inneren Prozessen wie Entzündungen oder Allergien stärkt.

Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Dr. Kathrin Wollmann zum Thema Immunsystem und Homöopathie.

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