Kapitel 1: Wissenswertes und Ungewöhnliches rund um das Wasser

Wasser gehört in allen Belangen zu den bemerkenswertesten Stoffen auf der Welt

Wasser gehört in allen Belangen zu den bemerkenswertesten Stoffen auf der Welt. | Bild: Anobis – fotolia

Wasser aus dem Hahn trinken, morgens duschen, Toilettenspülung – für die meisten Menschen ist Wasser einfach da. Wie besonders das Element aber tatsächlich ist, geht im Alltag unter. Als Quell oder Elixier des Lebens, köstliches Nass oder als Heilmittel brauchen wir den wertvollen Stoff für fast alle Bereiche unseres Lebens.

Was genau ist Wasser? Chemisch besteht Wasser aus zwei Wasserstoffatomen (H), die mit einem Sauerstoffatom (O) verbunden sind. Daraus ergibt sich die Formel für Wasser: H2O. Die beiden Wassermoleküle sind durch eine Wasserstoffbrücke verbunden und der Winkel zum Sauerstoffmolekül beträgt exakt 104,45 Grad. Wasser kann drei Aggregatzustände annehmen: Bei null Grad Celsius geht Wasser in Eis über (fester Zustand), zwischen 0 und 99,98 Grad Celsius ist es flüssig und danach gasförmig.

Wie kaum ein anderes Element verfügt Wasser über eine sehr hohe Oberflächenspannung von 1.000 Kilogramm je Kubikmeter. Jeder von uns hat diese schon einmal getestet, indem er ein volles Glas über den Rand hinaus versucht hat zu füllen – zumindest solange, bis die Oberflächenspannung reist und das Wasser über den Rand läuft. Zudem hat Wasser die höchste Wärmekapazität aller Flüssigkeiten.

70,7 Prozent der Erde sind mit Wasser bedeckt und ihre Dichteanomalie überlebenswichtig. Die meisten Stoffe dehnen sich ab null Grad aus. Bei Wasser beginnt dies aber erst ab vier Grad Celsius, da dann die höchste Dichte besteht. Für Fische im Winterwasser ein Segen. Das kalte Wasser schwimmt oben und der See friert von dort zu. Unten auf dem Boden wird es nicht kälter als vier Grad, was zum Überwintern reicht.

Mythenhaft bis religiös

In philosophischen Ansätzen und allen Religionen spielt Wasser eine bedeutende Rolle. Es zählt neben Feuer, Luft, Erde und Metall zu den Urelementen der frühen Philosophen wie Empedokles und Aristoteles. Es gehört zu den Elementen der Lehre Tao`s und Platons. Wasser ist ein Symbol für Ursprung, Fluss, Reinheit, Fruchtbarkeit, Lebensquelle und Reichtum.

In der christlichen Religion teilt Moses das Meer auf der Flucht aus Ägypten, Wasser wird in Wein verwandelt und beim letzten Abendmahl wäscht Jesus den Jüngern vor dem Essen die Füße. In unserer Kultur wird Wasser für Waschungsrituale, zur Reinigung der Seele sowie mit hoher Symbolkraft von Leben, Tod und Auferstehung in der Taufe eingesetzt und erklärt.

Elixier des Lebens

Nach der Evolutionstheorie entwickelte sich das erste Lebewesen im Wasser. Wasser spielt eine entscheidende Rolle in den Stoffwechselprozessen aller Lebewesen sowie in ökologischen und geologischen Prozessen. Der neugeborene Mensch besteht zu 75 Prozent aus Wasser. Im Laufe des Lebens sinkt der Anteil um bis zu 20 Prozent. Ist der Anteil an Wasser in unserem Körper zu gering, herrscht Wassermangel, auch Dehydratation genannt. Dies kann körperliche Symptome wie etwa niedrigen Blutdruck (Hypotonie), Herzrasen, geringe, konzentrierte Urinmengen, Müdigkeit, Schwächegefühl, Übelkeit und Konzentrationsstörung bis hin zur Bewusstseinstrübung begleitet von starkem Durstgefühl bewirken.

Bei Säuglingen wird eine Dehydratation, etwa durch einen Magen-Darm-Infekt, über den Gewichtsverlust gemessen. Eine leichte Dehydratation liegt bei 5 Prozent Verlust vor, eine deutliche bei 10 Prozent und eine schwere bei 15 Prozent. Die extremste Form von Wasserverlust heißt Exsikkose, die zu schweren gesundheitlichen Problemen bis hin zu Multiorganversagen führt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für die ausgeglichene Ernährung daher eine Trinkmenge von täglich zwei Litern Wasser, bei körperlicher Arbeit deutlich mehr.

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