Kapitel 1: Kreatives Essen – Stress macht auf Dauer krank

Gestresst und abgespannt – durch Zeit- und Arbeitsdruck vernachlässigen viele Menschen eine ausgewogene Ernährung.

Gestresst und abgespannt – durch Zeit- und Arbeitsdruck vernachlässigen viele Menschen eine ausgewogene Ernährung. | Bild: Yvonne Bogdanski – Fotolia

Die Klagen über den stressigen Alltag und den Leistungsdruck im Büro nehmen zu. Hektik und Zeitdruck führen dann häufig auch zu einer unausgewogenen Ernährung. Der Körper wird dadurch nicht optimal mit Nährstoffen versorgt, und die Stressspirale dreht sich weiter. Ernährungsberaterin Viola Fuchs kennt den Zusammenhang.

Wir alle kennen das: Der Alltag hat uns stark im Griff. Ob beruflich oder privat, wir haben täglich eine Vielzahl von Anforderungen zu erfüllen, die uns auf Trapp halten. Seien es die vielen Sitzungen oder Abgabetermine im Büro, die eigenen Kinder, die Aufmerksamkeit einfordern, oder Freizeit-Verpflichtungen, die wir auch noch in unseren vollen Zeitplan integrieren möchten – die To-Do-Liste wird einfach nicht kleiner. Oft liegen die Nerven blank, die eigene Belastbarkeit sinkt. Wir fühlen uns wie erschlagen und können uns nicht richtig konzentrieren. Nachts arbeitet es in uns weiter, der Schlaf wird schlechter und selbst nach dem Aufwachen spüren wir keine Erholung. Ein Kreislauf, der schwer zu durchbrechen ist, wenn nicht die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.

Stress erhöht den Nährstoffverbrauch

Doch was passiert körperlich, wenn wir unter Stress stehen? Stress ist eine Reaktion, um sich auf eine belastende Situation einzustellen. Durch die Stresshormone befindet sich der Körper in Alarmbereitschaft und fokussiert voll und ganz auf den Stressfaktor. Der Nährstoffverbrauch steigt. Er muss nun auf seine Ressourcen zurückgreifen. Problematisch wird es, wenn der Körper durch immer wiederkehrenden Stress, Zeitdruck oder Ärger in Alarmbereitschaft bleibt, denn dann schwächen die vielen Stresshormone unser Immunsystem. Symptome wie Kopfschmerzen, Verspannungen, Magengeschwüre, hoher Blutdruck, Schlafstörungen und Burnout können die Folge sein. Ganz zu schweigen vom veränderten Essverhalten während der Stressphasen. Der erhöhte Stresshormonspiegel löst außerdem Heißhungerattacken aus, und der einzige Zugewinn sind meist nur zusätzliche Kilos.

Oftmals lässt sich im Arbeitsalltag Stress nur schwer vermeiden. Was also tun, um besser damit umzugehen und einen freien Kopf zu bekommen?

1. Bewegung als Stressventil, um überschüssige Stresshormone abzubauen. Das hilft dem Körper dabei, Spannungen zu reduzieren, sich insgesamt zu stärken und den Kopf freizumachen. Wer Schwierigkeiten hat, mehr Bewegung in seinen Alltag zu integrieren, fängt mit kleinen Schritten an, wie zum Beispiel zur Arbeit zu laufen oder zu radeln und statt des Fahrstuhls einfach mal die Treppen zu nehmen.

2. Über den Tag verteilt trinken. Da unser Körper größtenteils aus Flüssigkeit besteht, ist es besonders wichtig, täglich reichlich Wasser, Kräuter- und Früchtetees oder Fruchtschorle zu sich zu nehmen. Damit halten wir unser Gehirn und unsere Zellen fit und beugen Müdigkeit vor. Süße Getränke und Alkohol wirken da eher kontraproduktiv.

3. Ausgewogene Ernährung genießen. Eine ausgewogene Ernährung ist das A und O einer gesunden Lebensweise. Vor allem langkettige Kohlenhydrate aus Hülsenfrüchten, Vollkorn-Getreide, Gemüse und Kartoffeln helfen uns, unsere stressgeplagte Stimmung und unser Leistungstief zu überwinden. Sie gehen nur langsam ins Blut über und vermeiden dadurch Heißhunger. Um Stress vorzubeugen gehören genügend Magnesium und Vitamine, insbesondere Vitamin C und B, auf den Speiseplan. Magnesium hat die Eigenschaft, uns zu entspannen und unsere Nerven zu beruhigen, Vitamin C stärkt unser Immunsystem, und die verschiedenen B-Vitamine helfen auf unterschiedlichste Weise, effektiv gegen Stress vorzugehen. Gleichzeitig erhöhen sie unsere Konzentration. Haferflocken, Avocados, Walnüsse, Quark, Joghurt, Fisch, Bananen, Nüsse und Vollkornbrot enthalten viele dieser Anti-Stress-Faktoren und sollten daher regelmäßig auf den Teller kommen.

4. Zeit lassen und Entspannen beim Essen. Es ist wichtig, beim Essen feste Zeiten einzuplanen. Im hektischen Alltag können dadurch bewusste Rückzugspunkte geschaffen werden. Die Energie aus der Nahrung entfaltet sich dadurch besser. Hastig aufgenommenes Essen sorgt schnell für Verdauungsstörungen und macht müde. Essen wir langsam, entspannen wir uns und schonen das Verdauungssystem.

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