Kapitel 1: Julia Scherf – gute Organisation und Spaß gegen Stress
Sie moderiert die SAT.1 Sendung „So Gesehen – Talk am Sonntag“ sowie „30 Minuten Deutschland – Justice“ auf RTL, ist Richterin, Mutter von drei Mädchen sowie einem Jungen und hat einen Hund. Julia Scherf spricht über privaten und beruflichen Alltag, Naturverbundenheit und Homöopathie.
Frau Scherf, Sie moderieren seit 2007 verschiedene Sendungen. Wie sind Sie dazu gekommen, vor die Kamera zu treten?
Eine gute Freundin arbeitete 2007 bei der Eikon Nord GmbH. Für die Sendung „So Gesehen – Talk am Sonntag“ wurde ein Casting veranstaltet, um die Moderation neu zu besetzen. Sie sagte damals „bewirb Dich doch mal“. Warum nicht, war mein Gedanke. Anscheinend habe ich dann die Evangelische Kirche Deutschland als Herausgeber und die Sendergruppe ProSiebenSat.1 überzeugt. Die erste Sendung war Ende 2007. Und ich war ganz schön nervös. Aber: Als Moderator Gespräche zu führen und auf mein Gegenüber einzugehen, passt ohnehin zu meinem Beruf als Richterin. Ich dachte auch, wenn der Sender und der Herausgeber mir das zutrauen, wird das schon werden. Es sind ja auch immer nette Gäste in den Sendungen. Dennoch verspüre ich bis heute eine gewisse Anspannung. Wenn ich mir bewusst mache, dass Millionen von Menschen zuschauen, verunsichert das schon ein wenig. Mir hilft da ungemein, dass wir so viele positive Rückmeldungen bekommen. Das motiviert immer wieder.
Sie sind Richterin in Schleswig-Holstein. Das klingt bereits nach einem Full-Time-Job. Wie bekommen Sie da die Moderation und die Familie noch unter?
Gute Organisation und viel Spaß an den jeweiligen Jobs. Ich bin froh, dass ich Richterin sein kann. Das füllt mich aus. Die Fernsehtätigkeit ist ein gigantisches Bonbon. Das macht sehr viel Spaß. Bei „30 Minuten Deutschland – Justice“ meldet sich zudem mein Interesse für rechtliche Fragestellungen. Es reizt mich dabei, mich in die Fälle einzuarbeiten und diese öffentlich zu machen. Recht ist eine sehr komplexe Sache. Ich find es toll, durch die Sendung das Verständnis für Rechtsfragen zu wecken. Mich reizt dabei auch, hinter die Kulissen zu schauen: Wie ist es geregelt und macht das Sinn? Ist es richtig oder gut so?
Fühlen Sie sich durch die Mehrfachbelastung öfter gestresst? Wenn ja, was tun Sie dagegen?
Es wäre gelogen, wenn ich nein sagen würde. Allein mit vier Kindern gibt es schon reichlich zu tun: Zuhörer für die Anliegen der Kinder sein, sie zu Terminen zu bringen oder diese abklären, gegenüber allen nicht ungerecht zu werden… Wenn es ab und zu zu viel wird, also schwierige Situationen entstehen, greife ich auch mal zu homöopathischen Mitteln. Das ist aber nicht tagtäglich der Fall, sondern immer nur dann, wenn eine gute Tasse Tee oder Durchatmen, Joggen oder Gartenarbeit nicht mehr helfen. Gerade Letzteres erdet mich oft im wahrsten Sinne des Wortes.
Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Julia Scherf über Stress und Homöopathie.