Homöopathie in der Kinderheilkunde – Kapitel 4: Arzneimittel-Dosierung

Für Säuglinge und Kleinkinder ist die Darreichungsform Globuli besonders gut geeignet

Für Säuglinge und Kleinkinder ist die Darreichungsform Globuli besonders gut geeignet. | Bild: Joanna Zielinska – fotolia

Bei der homöopathischen Behandlung von Kindern werden oft Akutmittel eingesetzt. Dabei handelt es sich um sogenannte Einzelmittel, die nur einen einzigen Wirkstoff enthalten. Die Dosierungsempfehlung solcher Mittel liegt im Allgemeinen bei 5 bis 7 Globuli (Streukügelchen) pro Verabreichung. Bei einem akuten Leiden kann diese Dosis bis zu sechsmal täglich gegeben werden. Handelt es sich dagegen um ein chronisches Leiden, sollte das Mittel bis zu dreimal täglich bei gleicher Dosierung verabreicht werden.

Diese allgemeinen und weit verbreiteten Dosierungsempfehlungen gelten jedoch erst für Kinder ab dem zwölften Lebensjahr sowie für Erwachsene. Säuglinge im ersten Lebensjahr erhalten dagegen nur ein Drittel der Erwachsenendosis, also 2 Globuli. Kleinkinder bis zum sechsten Lebensjahr erhalten die Hälfte der Erwachsenendosis (3 Globuli) und Kinder vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr erhalten zwei Drittel (4 Globuli). Für Säuglinge und Kleinkinder ist die Darreichungsform Globuli besonders gut geeignet. Sollen Tabletten verabreicht werden, müssen diese vorher in Flüssigkeit aufgelöst werden.

Bei der Einnahme ist darauf zu achten, dass der Patient jedes homöopathische Arzneimittel (unabhängig von der Darreichungsform) langsam im Mund zergehen lässt: Am besten unter die Zunge legen und dort vor dem Schlucken einige Zeit belassen. Dort werden die homöopathischen Wirkstoffe erfahrungsgemäß am besten vom Körper aufgenommen.

Des Weiteren ist darauf zu achten, dass Homöopathika grundsätzlich nicht zusammen mit Kaffee, koffeinhaltigem Tee oder Menthol (Pfefferminze, Zahnpasta, Kaugummis usw.) eingenommen werden sollten. Eine Erkenntnis, für die es zwar (noch) keine wissenschaftliche Erklärung gibt, die jedoch immerhin vom Begründer der Homöopathie höchstpersönlich stammt: Samuel Hahnemann (1755 bis 1843), einem deutschen Arzt und medizinischen Schriftsteller, der seine Erkenntnisse in seinem Standardwerk „Organon der Heilkunst“ festhielt.

Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Johannes W. Steinbach zu Homöopathie in der Kinderheilkunde.