Homöopathie in der Kinderheilkunde – Kapitel 1: Erkältungskrankheiten

Bei Erkältungskrankheiten können auch homöopathische Arzneimittel helfen

Bei Erkältungskrankheiten können auch homöopathische Arzneimittel helfen. | Foto: Matka Wariatka – fotolia

Schon wieder: Der vierjährige Jan klagt nach dem Schwimmbadbesuch über pulsierende Ohrenschmerzen und -geräusche, Fieber und ein vermindertes Hörvermögen. Seine Mutter ahnt bereits, was das bedeutet: akute Mittelohrentzündung – bereits zum dritten Mal. Bitte nicht schon wieder Antibiotika, denkt sie. Von einer Freundin bekommt sie deshalb den Tipp, es doch vielleicht mal mit einem homöopathischen Arzneimittel zu versuchen, was ihrer Tochter bei ähnlichen Beschwerden schon oft sehr gut geholfen habe.

“Doch was unterscheidet eigentlich solche homöopathischen von schulmedizinischen Arzneimitteln”, fragt sich die besorgte Mutter. Da ist vor allem die Simile-Regel als einer der Grundpfeiler der Homöopathie zu nennen: „Similia similibus curentur“ – „Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden“. Soll heißen, dass Krankheiten bzw. die darunter leidenden Menschen mit dem Mittel in Kleinstdosis behandelt werden, das beim Gesunden in höherer Dosierung ähnliche Symptome hervorrufen würde, wie die zu behandelnde Krankheit. Im Gegensatz zu diesem Ähnlichkeitsprinzip werden in der Schulmedizin (Allopathie) Arzneimittel eingesetzt, die der Krankheit entgegengesetzt wirken.

Generell unterscheidet man in der Homöopathie zwischen Akutmitteln und Hochpotenzen, deren charakteristischer Unterschied in der Anzahl der Potenzierungsstufen (Verdünnungsvorgänge) des Wirkstoffs bei der Herstellung besteht. Vor allem die Akutmittel leisten nach Erfahrung unzähliger naturheilkundlich arbeitender Ärzte und Heilpraktiker gute Dienste, um Erkältungskrankheiten bei Kindern zu behandeln. Im Falle einer Mittelohrentzündung könnten solche Akutmittel je nach Leitsymptom zum Beispiel sein: Aconitum D6 bei plötzlich einsetzendem Schmerz mit heißen und roten Ohren, Capsicum annuum D6 bei tief sitzendem Ohrschmerz oder Pulsatilla D6 bei „Ohren-zu-Gefühl“.

Weitere Beispiele zum Einsatz homöopathischer Arzneimittel bei typischen Kinderleiden:

  • Erkältung (grippaler Infekt): Aconitum D12 bei beginnender Erkältung mit Fieber und Ohrenschmerzen
  • Fieber: Belladonna D12 bei plötzlich einsetzendem Fieber und Geräuschempfindlichkeit, Bryonia D12 bei langsam einsetzendem Fieber mit Husten
  • Schnupfen: Echinacea D2 im Anfangsstadium, Camphora D4 bei häufigem Niesen
  • Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis): Cinnabaris D3 bei Mundgeruch und häufigem Räuspern, Kalium bichromicum D8 bei gelbgrünem Nasensekret und Borkenbildung, Luffa D4 bei zunächst dünnflüssigem und später zähgelbem Sekret (übrigens alle drei enthalten in den für Kinder geeigneten homöopathischen Tabletten „Sinusitis Hevert SL“)
  • Halsschmerzen: Apis mellifica D6 bei heiß-brennendem Hals, Phytolacca americana D4 bei rotem geschwollenem Hals, Spongia D6 bei trockenem Hals mit bellendem Husten
  • Husten: Corralium rubrum D3 bei bellendem „Schnellfeuer“-Husten, Ipecacuanha D4 bei Schleimrasseln

 
Die Auswahl des individuell am besten geeigneten Einzelmittels (Homöopathische Repertorisation) sollte man am besten einem auf diesem Gebiet erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker überlassen. Die in diesem Artikel vorgestellten Symptome können allenfalls erste Ansatzpunkte sein, denen eine detaillierte Anamnese folgen sollte.

Als einfachere Alternative zu Einzelmitteln können sogenannte Komplexmittel dienen, wie sie von Hevert-Arzneimittel u.a. angeboten werden: Dabei handelt es sich gewissermaßen um Universal-Mittel für bestimmte explizit ausgewiesene Krankheiten, die mehrere homöopathische Einzelmittel niedrigerer Potenz enthalten. Die Wahrscheinlichkeit ist dabei hoch, dass das richtige Mittel darunter ist, während die weiterhin enthaltenen nicht schaden. Ziel dieser Komplexmittel: die aufwändige Auswahl des geeigneten Einzelmittels zu umgehen.

Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Johannes W. Steinbach zu Homöopathie in der Kinderheilkunde.