Sinusitis – Ganzheitlich gegen entzündete Nasennebenhöhlen

Ob Grippe, Erkältung, Allergie, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder zu enge Nasennebenhöhlenöffnungen – eine verstopfte Nase kann zu Nasennebenhöhlenentzündungen führen.

Ob Grippe, Erkältung, Allergie, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder zu enge Nasennebenhöhlenöffnungen – eine verstopfte Nase kann zu Nasennebenhöhlenentzündungen führen. | Bild: Halfpoint – Fotolia

Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung, auch Sinusitis genannt, betrifft etwa fünf Prozent der mitteleuropäischen Bevölkerung. Zur Entzündung der Nasenschleimhäute kommt es häufig im Verlauf einer Grippe, Erkältung oder Allergie. Meist ist die ausreichende Belüftung der Nase verhindert, entweder aufgrund von allergischen Schwellungen und Entzündungen oder anatomisch bedingten Veränderungen, wie beispielsweise einer verkrümmten Nasenscheidewand oder zu engen Nasennebenhöhlenöffnungen. Wird die Nasennebenhöhlenentzündung nicht behandelt, kann sie chronisch werden. Sehr gute Erfolge erzielt die ganzheitliche Behandlung der chronischen Sinusitis.

Akupunkturbehandlungen können die chronische Nasennebenhöhlenentzündung positiv beeinflussen. Die Nasenatmung wird durch die gezielte Reizung von bestimmten Akupunkturpunkten verbessert. Meist werden die Akupunkturbehandlungen mit anderen Maßnahmen, wie beispielsweise einer Lymphdrainage oder homöopathischen Mitteln, kombiniert.

Eine Kombination aus Kapuzinerkresse und Meerrettich wirkt bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung ähnlich wie ein Antibiotikum und hat weniger Nebenwirkungen. Auch Curcuma, jenes Gewürz, das dem Curry seine gelbe Farbe gibt, kann die chronische Sinusitis lindern. Der aktive Inhaltsstoff Curcumin wirkt entzündungshemmend und hilft in Verbindung mit Ingwer, die verstopften Nasengänge zu befreien und den Druck in den Nasennebenhöhlen zu nehmen. Trinken Sie die Curcuma-Mischung als Tee oder gurgeln Sie damit mehrmals täglich. Hierzu geben Sie einen halben Teelöffel des Gewürzes in ein Glas warmes Wasser und vermischen dieses. Ätherische Öle befeuchten die Schleimhäute und bringen sie zum Abschwellen. Echinacea und Pelargonium hingegen stärken die Immunabwehr und helfen dem Körper somit bei der Selbstheilung.

Homöopathie bei chronischer Nasennebenhöhlenentzündung

Zahlreiche homöopathische Medikamente können bei einer chronischen Sinusitis Linderung bringen. Hydrastis canadensis hilft beispielsweise bei starker Schleimsekretion. Wichtig ist, dass Betroffene die Therapie mit homöopathischen Mitteln nicht selbst in die Hand nehmen, sondern einen Spezialisten zu Rate ziehen. Dieser entscheidet basierend auf einer ausführlichen Anamnese, welche Symptome und Begleitsymptome vorliegen und welches das passende homöopathische Mittel für sie ist. Komplexhomöopathische Mischungen, die in der Apotheke erhältlich sind, unter anderen aus Baptisia (wilder Indigo), Echinacea (Sonnenhut) und Lachesis (Buschmeister), Luffa (Schwammgurke), Kalium bichromicum, Silicea (Kieselerde) und Hepar sulfuris helfen auf natürliche Weise Entzündungen der Nasennebenhöhlen zu lindern.

Die Hitze eines Dampfbades durchblutet die Schleimhäute und hilft damit auch, den Schleim zu lösen. Füllen Sie hierzu eine Schüssel mit kochendem Wasser und geben Sie Salz, Kamille oder ätherische Öle hinzu. Legen Sie sich nun ein Handtuch über den Kopf und halten Sie ihn für mindestens zehn Minuten ca. 30 cm über den Schüsselrand. Atmen Sie dabei den Dampf vorsichtig ein. Nach dem Dampfbad sollten Sie Ihren Kopf mit der Nase nach unten auf eine Kopfauflage legen, damit der Schleim nach vorne abläuft und nicht zurück in den Kopf. Nasensprays und Nasenduschen helfen ebenfalls dabei, den Schleim aus den Nebenhöhlen abzutransportieren.

Hausmittel lindern Beschwerden

Sie können die Behandlung der chronischen Sinusitis mit ein paar Hausmitteln unterstützen und die Beschwerden lindern. Sie sollten vor allem viel trinken, insbesondere Tee und andere warme Getränke, damit sich die Sekrete lösen können. Hier haben sich schleimlösende und schweißtreibende Tees bewährt, wie beispielsweise Mischungen aus Myrte, Majoran und Linde oder Holunder, Sonnenhut und Schachtelhalm. Auch scharfes Essen fördert die Schleimlösung – greifen Sie ruhig zu Chili, Curry, Meerrettich und Co. Achten Sie auch darauf, die Räume, in denen Sie sich aufhalten, regelmäßig zu lüften und gehen Sie ausreichend an die frische Luft.

Bei aller Eigeninitiative sollte eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung dennoch immer von einem Arzt behandelt werden, damit sich die Beschwerden nicht verschlimmern. Idealerweise suchen Sie den Arzt schon bei der akuten Sinusitis auf, damit sich diese gar nicht erst zur chronischen Sinusitis entwickelt. Bei anatomischen Ursachen für eine chronische Sinusitis, wie eine verkrümmte Nasenscheidewand, kommen Sie meist um eine Operation nicht herum. In einem solchen Fall besprechen Sie mit dem Arzt die Therapiemöglichkeiten, an denen Sie sich auch aktiv beteiligen können.

Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Dr. Bernd Schuster zum Thema chronische Sinusitis.