Wie gesund ist Kokoswasser wirklich?

Kokoswasser ist nicht nur bei Promis, die gesund leben wollen, beliebt. Hersteller preisen das Getränk an. Doch wie gesund ist Kokoswasser?

Kokoswasser ist nicht nur bei Promis, die gesund leben wollen, beliebt. Hersteller preisen das Getränk an. Doch wie gesund ist Kokoswasser? | Bild: magdal3na – Fotolia

Anders als Kokosmilch, die aus dem weißen Fleisch der reifen Frucht gewonnen wird, kommt Kokoswasser aus der grünen, unreifen Kokosnuss. Fett- und kalorienarm avancierte es zum Sportdrink in Fitnessstudios und zum In-Getränk von gesundheitsbewussten Promis. Laut Herstellern soll das Wunderwasser den Blutdruck senken und sogar beim Abnehmen helfen. Doch wie gesund ist das Kokoswasser wirklich?

Kokoswasser ist eher durchsichtig und enthält kaum Fett und entsprechend wenig Kalorien. Der Geschmack des teuren Trendgetränks ist leicht süß-säuerlich und sehr dezent. Wer ein flüssiges Bounty im Mund erwartet, wird enttäuscht. Doch bei dem Hype um Kokoswasser geht es vor allem um seine inneren Werte.

Macht Kokoswasser schlank?

Kokoswasser ist kalorienarm, schlank macht es per se aber nicht. Mit 15 bis 20 Kilokalorien pro 100 Mililiter enthält Kokoswasser in etwa so viele Kalorien wie Apfelschorle und immerhin noch fast halb so viele wie Cola und Co. Um bei Getränken Kalorien zu sparen, ist reines Wasser immer noch das Beste. Das ist kalorienfrei und zudem billiger. Und: Dass Kokosnusswasser den Stoffwechsel ankurbelt, ist bislang wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Ist Kokoswasser gesund?

Der isotonische Drink liefert vor allem Mineralstoffe. Spitzenreiter ist Kalium. Bei Calcium, Magnesium und Natrium ist er mit einem guten Mineralwasser zu vergleichen. Der Eiweißgehalt ist mit 1 Gramm pro 100 Gramm ebenso zu vernachlässigen wie die nur in geringen Mengen enthaltenen Vitamine.

Da kaliumreiche Lebensmittel durch ihre harntreibende Wirkung das Risiko für Bluthochdruck verringern können, erlaubte die US-Gesundheitsbehörde FDA für Kokoswasser-Verpackungen den Aufdruck: „Kann das Risiko von Bluthochdruck senken”. Wer zu viel Kokoswasser trinkt, nimmt jedoch schnell zu viel Kalium auf. Eine sehr hohe Kaliumzufuhr kann unter Umständen auch negative Wirkungen haben und zu Herzrhythmusstörungen führen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ca. 2 Gramm pro Tag. Wer Medikamente gegen Bluthochdruck einnimmt, sollte Kokoswasser nur in Maßen trinken und besser seinen Arzt um Rat fragen. In Kombination mit Blutdrucksenkern kann es sonst zu einem zu starken Blutdruckabfall kommen. Dasselbe gilt für Menschen mit einer eingeschränkten Nierenfunktion. Erkrankte Nieren sind nicht mehr in der Lage, überschüssige Mengen an Kalium aus dem Blut zu entfernen. Daher sollten Nierenpatienten eher auf kaliumreiche Lebensmittel wie eben Kokoswasser verzichten. Kokoswasser ist also für viele Menschen nur bedingt gesund.

Kokoswasser – ein gesundes Sportgetränk?

Wegen seines hohen Mineralstoffgehalts erscheint Kokoswasser als ideales Sportlergetränk. Doch für ein intensives und schweißtreibendes Training ist der Natriumgehalt nicht hoch genug. Eine Apfelsaftschorle ist da laut der Ernährungsexpertin Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern die bessere Wahl.

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