Studium: Achtsamkeitstraining hilft bei Prüfungs-Stress

In Deutschland fühlten sich im Jahr 2014 laut einer TK-Untersuchung 44 Prozent der Studierenden durch Stress belastet.

Laut einer neuen Studie kann Achtsamkeitstraining Studierenden helfen, in der Prüfungsphase nicht im Stress zu versinken. | Bild: Fotolia Studentin-Stress

Prüfungen, Präsentationen, Abgabetermine und dazu noch ein Job zur Finanzierung des Studiums: Viele Studierende leiden unter Stress. Ganz besonders hoch ist der Druck in den Prüfungszeiten. Das führt nicht selten zu körperlichen oder psychischen Beschwerden. Eine britische Studie konnte nun zeigen, dass ein Achtsamkeitstraining die Studierenden in der Prüfungsphase effektiv vor Stress schützen kann.

Schon junge Menschen fühlen sich zunehmend gestresst. So zeigte eine Untersuchung der Techniker Krankenkasse aus dem Jahr 2016, dass sich 44 Prozent der Studierenden in Deutschland durch Stress belastet fühlen. (1) Das gilt besonders für die Prüfungszeiten. In England ist in den Jahren zwischen 2010 und 2015 die Zahl der Studierenden, die psychologische Beratung in Anspruch nahmen, um 50 Prozent gestiegen. Daher bieten inzwischen immer mehr Universitäten für ihre Studierenden Stressbewältigungsprogramme an, darunter auch Achtsamkeitstraining. Forscher der Universität Cambridge untersuchten nun, ob diese Programme für die Studierenden in Zeiten von Prüfungsstress wirklich hilfreich sind. Ihre Studienresultate bejahen diese Frage. Die Auswertungen ergaben, dass das Stressrisiko für Studierende, die ein solches Training absolvierten, um ein Drittel geringer war, als für Kommilitonen, die lediglich eine sonstige Beratung in Anspruch genommen hatten.

Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion

Das Konzept der achtsamkeitsbasierten Stressreduktion wurde in den 70er Jahren in den USA von Jon Kabat-Zinn entwickelt. Das Achtsamkeitstraining geht zurück auf Praktiken des Buddhismus, wurde jedoch von Kabat-Zinn bewusst säkular weiterentwickelt. Er nannte seine Methode „Mindfulness-Based Stress Reduction (MBSR)“, ein Trainingsprogramm mit meditativen Übungen. Zahlreiche Studien konnten inzwischen die Erfolge von MBSR z. B. in Hinblick auf die Stressreaktionen des Körpers, die psychische Gesundheit oder den Umgang mit Schmerzen belegen.

Größte Studie zur Wirksamkeit von MBSR

Die Wissenschaftler aus Cambridge schlossen rund 600 Probanden in ihre Studie ein, alles Studenten, die mindestens 18 Jahre alt waren und keine schweren psychischen Vorerkrankungen hatten. Es handelt sich damit um die bislang umfangreichste Studie zur Effektivität von Achtsamkeitstraining. Primärer Endpunkt war die selbstberichtete psychische Belastung während des Untersuchungszeitraums. Gemessen wurde diese mit dem sogenannten CORE-OM-Fragebogen (Clinical Outcomes in Routine Evaluation Outcome Measure). Je höher die Werte hier ausfallen, umso höher ist die Belastung.

Die 616 Studienteilnehmer wurden randomisiert auf zwei Gruppen aufgeteilt. Alle Teilnehmer sollten den CORE-OM-Fragebogen ausfüllen und hatten Zugriff auf Beratungsleistungen der Universität und des nationalen Gesundheitssystems. Die eine Hälfte der Teilnehmer (n=309) absolvierte darüber hinaus ein Achtsamkeitstraining, das an die Bedürfnisse der Studenten ausgerichtet war, das sogenannte „Mindfulness Skills for Students“ (MSS)-Programm. Die Kontrollgruppe (N=307) hatte lediglich die Möglichkeit, die üblichen Beratungsleistungen in Anspruch zu nehmen. Sie konnten das Achtsamkeitstraining aber im nächsten Studienjahr mitmachen. Die Probanden der Achtsamkeitsgruppe nahmen acht Wochen lang einmal pro Woche an dem Achtsamkeitstraining teil. Zudem sollten sie zu Hause selbstständig üben. Dazu zählten Meditationen aus den Audiodateien des Kursbuchs, Achtsamkeitsübungen und Anleitungen, sich ungesunde Gewohnheiten bewusst zu machen. Den Forschern, Ärzten, die die Ergebnisse bewerteten, und dem Statistiker der Studie waren die Gruppenzuordnungen nicht bekannt. Das sollte zu einer möglichst objektiven Auswertung beitragen.

Auswertung

453 Teilnehmer (74 %) schlossen den CORE-OM-Fragebogen während des Prüfungszeitraums ab und 182 MSS-Teilnehmer (59 %) absolvierten mindestens die Hälfte des Achtsamkeits-Kurses. Die Auswertung der Fragebögen ergab, dass die Achtsamkeitsschulung während der Prüfungsphasen von Mai bis Juni 2016 den Stress besser reduzierte als die üblichen Beratungsangebote. Der CORE-OM-Score lag bei den MSS-Studenten bei 0,87 im Vergleich zu einem Score von 1,11 in der Kontrollgruppe. Das Stresslevel der MSS-Gruppe lag während der Prüfungsphase sogar unter dem zu Studienbeginn. Das Stressniveau lag bei 57 Prozent der Teilnehmer der Referenzgruppe oberhalb der akzeptierten klinischen Toleranzgrenze. In der MSS-Gruppe war das nur bei 37 Prozent der Fall.

Die Wissenschaftler schließen aus den Ergebnissen, dass Achtsamkeitstraining eine effektive Komponente für eine nachhaltige und präventive Gesundheitsstrategie für Studenten sein könnte. Die Ergebnisse müssten nun in weiteren Studien bestätigt werden.

Homöopathie zur Stressbewältigung

Neben aktiver Stressbewältigung mit Achtsamkeitstraining besteht die Möglichkeit, mit homöopathischen Komplexmitteln die akuten Stressphasen oder auch dauerhaften Stress besser in den Griff zu bekommen. So können Calmvalera Hevert Tropfen oder Calmvalera Hevert Tabletten aufgrund der günstigen Zusammensetzung nervöse Unruhe dämpfen, ohne dabei müde zu machen oder die Konzentration zu stören. Auch Schlafstörungen, die in stressbelasteten Lebensphasen verstärkt auftreten, können spürbar gebessert werden.

>Lesen Sie hier unser Dossier zum Thema Stress