Plogging-Boom: Neue Trendsportart verbindet Joggen und Müll sammeln
Eine neue Trendsportart heißt Plogging, stammt aus Schweden und tut Umwelt und Gesundheit gleichermaßen gut. Das Ziel: Den Spaß an der Bewegung mit dem Nützlichen zu verbinden und entlang der Joggingstrecke eifrig Müll sammeln. Auch in Deutschland wird immer mehr geploggt. Ob allein oder in Plogging-Gruppen – Plogging hat sich zu einem regelrechten Boom entwickelt.
Das lesen Sie in diesem Artikel
Was ist Plogging?
Plogging – wer hat’s erfunden?
Was braucht man für Plogging?
Plogging – eine Art Intervalltraining
Ist Plogging die Lösung?
Die Idee hinter Plogging ist nicht neu: CleanUp-Aktionen gegen das so genannte „Littering“, wie das Liegenlassen von Abfällen in Parks, Straßen und auf Wegen im Englischen bezeichnet wird, gibt es schon lange. So rufen viele Kommunen zwischen März und Mai zu Frühjahrsputzaktionen auf. Im Norden heißt es „Schnapp den Müll, Niebüll“, in München „Ramadama“. Und Kampagnen wie „Saubere Berge“ oder „Nimm`s mit“ gibt es nicht nur in Deutschland, sondern europaweit. Allerdings ist Plogging bislang sicher der sportlichste Trend gegen die Vermüllung von Städten und Natur.
Was ist Plogging?
Ob in Stockholm, London, Berlin oder New York – durch viele Metropolen laufen freiwillige Müllsammler oder sogenannte Plogger. Der Begriff „Plogging“ stammt wie auch der Trend selbst aus Schweden: Er setzt sich aus dem schwedischen Wort „plocka“ (aufheben) und „Jogging“ zusammen. Wer nicht joggen kann oder mag, kann natürlich auch beim Walking oder Spaziergang die Umwelt von Müll befreien. Selbst Surfer und Stand-up-Paddler machen mit – „SUP-picking“ nennt sich das Aufräum-Workout auf dem Wasser dann.
Plogging – wer hat’s erfunden?
Der schwedische Umweltaktivist Erik Ahlstöm war der Erste, der sich mit einem Müllbeutel auf die Laufstrecke begab. Nachdem er 20 Jahre lang im ländlichen Åre gelebt hatte und dann nach Stockholm zurückkehrte, fiel dem Umweltaktivisten auf, wie vermüllt seine Heimatstadt war. Er ergriff selbst die Initiative und joggte mit einem Müllsack und Einweghandschuhen los. Über soziale Medien verbreitet sich sein Tun schnell in der ganzen Welt und seine Facebook-Seite mit dem Namen „Plogga“ zählt heute mehrere Tausend Likes. Mittlerweile ist Plogging in Deutschland angekommen. Es gibt eine deutsche Plogging-Community und Facebook-Gruppen, in denen sich Plogger zum gemeinschaftlichen Müllsammelsport verabreden.
Was braucht man für Plogging?
Man braucht für Plogging nur die übliche Sportbekleidung, gute Laufschuhe, einen Müllsack und reißfeste Handschuhe zum Schutz vor Dreck und Verletzungen. Wichtig ist, den gesammelten Müll zu trennen, was beim Plogging nicht so einfach ist, denn alles kommt zunächst in einen Sack. Einfacher wird es mit der Mülltrennung, wenn man beim Sammeln in der Gruppe aufteilt, wer welchen Müll aufhebt. Wer allein unterwegs ist, kann sich bei jeder Tour für eine Müllart wie Plastik, Metall, Papier oder Restmüll entscheiden.
Plogging – eine Art Intervalltraining
Für schnelle Tempoläufe ist Plogging sicher nicht geeignet, sondern eher für entspannte Laufrunden. Durch das permanente Stoppen und Anlaufen ist Plogging eine Art Intervalltraining. Um den Rücken zu schonen, sollte man sich zum Müllaufheben nicht einfach nur bücken. Besser per Ausfallschritt oder Kniebeuge zum Boden bewegen. Das trainiert zugleich die Bein- und Gesäßmuskulatur. Und wird der Müllsack mit jedem Kilometer schwerer, wird auch die Armmuskulatur gefordert. Wichtig: Das Lauftempo nicht zu hoch halten, um nicht abrupt zu stoppen. So werden die Gelenke geschont.
Ist Plogging die Lösung?
Möglicherweise ist Plogging nur ein Trend, der wieder vergeht, wie Kritiker meinen. Und sicher kann es nicht wirklich die Lösung sein, den Müll anderer Leute aufzusammeln. Doch auch wenn Plogging bei weitem nicht ausreicht, um Umweltprobleme wie das Littering zu lösen, sollte das niemanden davon abhalten, es einmal zu versuchen. Denn auch beim Umweltschutz gilt wie für unsere Gesundheit: Jeder Schritt zählt!
Quellen und weiterführende Links:
grünköpfe.de