Impotent durch Opioid-Einnahme bei Schmerzen

Impotent durch Opioid-Einnahme bei Schmerzen

Die längere Behandlung mit Opioiden als Schmerzmittel erhöht bei Männern deutlich das Risiko zur Impotenz |
Foto: fotolia – Andreas F.

Männer, deren Schmerzen wie zum Beispiel Rückenschmerzen längere Zeit mit einem Opioid behandelt werden, haben laut einer kürzlich veröffentlichten Studie ein deutlich erhöhtes Risiko, früher oder später impotent zu werden.

Opioide sind stark wirksame Schmerzmittel mit morphinartigen Eigenschaften. Sie werden mittlerweile nicht mehr nur nach Operationen oder bei Krebsleiden, sondern immer häufiger auch bei Schmerzen wie chronischen Rückenschmerzen verschrieben. Und das oft über einen langen Zeitraum. Dabei wirkt ein Opioid nur bis zu drei Monate schmerzlindernd, wie aus der “LONTS”-Studie (Langzeitanwendung von Opioiden bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen) bekannt ist. Danach verspüren immer weniger Patienten eine Schmerzlinderung, leiden aber unter den Nebenwirkungen. So fand das Forscherteam um Richard A. Deyo am Kaiser Permanente Portland Medical Center in Oregon jetzt heraus, dass der Dauerkonsum von Opioiden, Morphium und Co. das Risiko, impotent zu werden, deutlich erhöht. Analysiert wurden dafür die Medikamentenverordnungen von mehr als 11.000 Männern mit Rückenschmerzen.

Multimodale Behandlungsprogramme statt Opioide

Besser als Mittel gegen Schmerzen zu schlucken, sind so genannte multimodale Behandlungsprogramme, die medizinische, psychologische und physiotherapeutische Maßnahmen kombinieren. Laut Studienergebnissen hat sich diese Therapieform bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen besonders bewährt. Ergänzend sollte immer auch an eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln (z.B. Bomarthros Harpagophytum Complex) gedacht werden. Bei akuten starken Schmerzen ist häufig eine Dosisreduktion und damit eine erhebliche Minderung der Nebenwirkungen chemischer Arzneimittel möglich.