Wie gesund sind Bitterstoffe?

Chicorée gehört nicht zu den beliebtesten Salaten. Vielleicht wegen seines hohen Anteils an Bitterstoffen. Doch gerade die sind eigentlich gesund.

Bitterstoffe: gesund für Magen, Darm und Leber. Zu den typisch bitteren Gemüsesorten gehört zum Beispiel der Chicorée. | Bild: photocrew – Fotolia

Bitterstoffe sind heutzutage eher unbeliebt und in ihrer Wirkung verkannt. Aber was sind Bitterstoffe eigentlich? Sie sind keine Stoffgruppe, sondern kommen in verschiedenen Pflanzen als sekundäre Pflanzenstoffe vor. Bitterstoffe fördern beispielsweise die Verdauung und unterstützen den Magen-Darm-Trakt. Kommt es hier zu Störungen helfen auch naturheilkundliche Arzneimittel. Nicht alle Bitterstoffe sind allerdings gut verträglich.

Das lesen Sie in diesem Artikel

Was sind Bitterstoffe?
Wo kommen Bitterstoffe hauptsächlich vor?
Bitterstoffe für Magen und Darm
Die Leber entlasten mit Bitterstoffen
Homöopathische Mittel aus Bitterpflanzen

Schon Hippokrates wusste um 400 vor Christus, dass Bitterstoffe gesund sind. Auch Hildegard von Bingen nutzte Bitterstoffe vor etwa 900 Jahren für ihre Heilkunst. Da viele Menschen den bitteren Geschmack nicht mögen, wurden aus vielen Lebensmitteln wie Endivien, Chicorée oder Grapefruit die Bitterstoffe herausgezüchtet.

Was sind Bitterstoffe?

Bitterstoffe sind keine einheitliche Gruppe chemischer Verbindungen, sondern im weitesten Sinne in allen bitter schmeckenden Lebensmitteln enthalten. Gemeint sind damit so genannte sekundäre Pflanzenstoffe. Sekundär bedeutet, dass die Bitterstoffe für das Überleben der Pflanze nicht essenziell sind, im Gegensatz zu Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten. Um den Anteil an Bitterstoffen einer Pflanze zu bestimmen, wird der Bitterwert ermittelt. Er zeigt an, wie viel Wasser durch ein Gramm des Bitterstoffes bitter schmeckend gemacht werden kann. Zu den bittersten gehört Absinthin, der Bitterstoff im Wermutkraut. Aber auch Löwenzahn, Wegwarte, Endivien, Hopfen und Pfefferminze enthalten starke Bitterstoffe.

Wo kommen Bitterstoffe hauptsächlich vor?

Bitterstoffe finden sich in Kräutern, Wildpflanzen, Gewürzen, aber auch in Obst, Gemüse und Getränken. Sie sind Bestandteil bekannter Heilkräuter wie Ingwer, Engelwurz, Melisse, Schafgarbe, Salbei, Mariendistel, Wermut, Baldrian, Beifuß oder Hopfen. Bittere Gemüse sind beispielsweise Artischocke, Endivien, Chicorée, Broccoli, Rosenkohl, Radicchio oder Rucola. Unter den Gewürzen enthalten zum Beispiel Fenchelsamen, Anis, Kumin, Kurkuma, Liebstöckel, Bockshornklee oder Kümmel Bitterstoffe.

Bitterstoffe für Magen und Darm

Was bitter schmeckt, ist extrem gesund für Magen und Verdauungstrakt, da es die Sekretion von Speichel und Verdauungssäften anregt und so für eine schnellere Verdauung sorgt. Bitterstoffe helfen auch beim Abnehmen, da sie für ein schnelleres Sättigungsgefühl sorgen. Schon im Mund signalisieren Bitterrezeptoren den Verdauungsorganen, mit der Arbeit zu beginnen. So normalisieren sie die Magensäureproduktion und die Sekretion aller Verdauungsdrüsen, wie etwa der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase. Naschkatzen können übrigens die Bitterstoffe verwenden, um Heißhunger auf Süßes zu stillen. Therapeuten, die mit Bitterstoffen arbeiten, berichten immer wieder, dass Menschen, die Bitterstoffe nicht mögen, von diesen oft am meisten profitieren können.

Die Leber entlasten mit Bitterstoffen

Die Leber ist ein sehr wichtiges Stoffwechselorgan: Sie verarbeitet und speichert Nährstoffe, zerlegt Eiweiß, baut Schadstoffe ab, steuert den Energiehaushalt und produziert Gallensaft. Bitterstoffe entlasten und reparieren die Leber, wenn sie überlastet oder beschädigt ist. Um die Regeneration anzuregen, sind Mariendistel und Artischocke besonders wirksam,. Auch der Verzehr von bitteren Lebensmitteln hat einen positiven Effekt auf die Leber. Sie reinigen die Gallenblase, kurbeln die Gallenproduktion an und verbessern damit die Fettverträglichkeit. Darüber hinaus senken sie den Cholesterinspiegel. Durch den Verzehr von Bitterstoffen werden im Verdauungstrakt bestimmte Stoffe produziert, die für ein gut funktionierendes Immunsystem wichtig sind. Für eine optimale Wirkung sollten Sie mindestens einmal täglich Bitterstoffe zu sich nehmen, besser noch vor jeder Mahlzeit. Viele Menschen berichten, dass sie schon nach wenigen Tagen mehr Antriebskraft und erhöhte mentale Klarheit verspüren.

Vermeiden Sie jedoch unbedingt bitter schmeckende Zucchinis, Gurken oder Kürbisse. Sie könnten die für den Menschen giftigen Cucurbitacine enthaltend. Die Pflanzenstoffe wurden zwar für den Verzehr extra herausgezüchtet, können sich aber ungewollt erneut bilden, zum Beispiel wenn man mit den Samen neue Pflanzen im eigenen Garten zieht.

Homöopathische Mittel aus Bitterpflanzen

Homöopathische Komplexpräparate aus Bitterstoffen helfen dem Verdauungstrakt ebenfalls auf die Sprünge. Digesto Hevert Verdauungstropfen beinhalten Eichhornia (Wasserhyzinthe), Okoubaka (westafrikanischen Urwaldbaum), Quassia amara (Bitterholzbaum) und Taraxacum (Löwenzahn), um alle Verdauungsorgane gleichermaßen zu unterstützen und Blähbauch, Völlegefühl, Aufstoßen, Verstopfung oder Durchfall wirksam zu behandeln. Pankreaticum Hevert injekt enthält dieselben Wirkstoffe und hat auch denselben Wirkungsbereich. Das Arzneimittel wird aber z.B. unter die Haut oder in die Blutbahn gespritzt. Die Injektion sollte in der ärztlichen oder naturheilkundlichen Praxis durchgeführt werden.

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