Löwenzahn – Frühjahrsputz für den Leberhaushalt

Auch die Homöopathie macht sich den Löwenzahn zu Nutze.

Löwenzahn ist nicht nur schön anzusehen, er ist auch eine beliebte Heilpflanze. | Bild: AGITA LEIMANE – Fotolia

Wer kennt sie nicht: die Pusteblume? Herrlich gelb blüht sie im Frühjahr auf unseren Wiesen und Feldern. Kinder lieben sie, denn einmal kräftig gepustet und schon fliegen die Flugsamen des Löwenzahns auf wundersame Weise in die Weite. Dabei sehen die Samen aus wie kleine Fallschirme, die die merkwürdigsten Landungen vollziehen. Aber der Löwenzahn kann weitaus mehr, als Kinderherzen erfreuen. Er ist eine potente Heilpflanze, die nicht nur den Stoffwechsel anregt, sondern auch die Nieren-, Gallen- und Leberfunktion unterstützt und bei rheumatischen Erkrankungen Anwendung findet.

Löwenzahn ist mittlerweile weltweit verbreitet. Er wächst auf Wiesen, Weiden, Äckern, an Wegrändern und ist häufig auch an Schutthalden, Straßenrändern oder Bahndämmen zu finden. Im Garten ist er nicht sehr gerne gesehen, weil er tiefe, kräftige, fleischige Pfahlwurzeln hat und schwer zu entfernen ist. Die leuchtend gelben Blüten blühen von März bis Mai. Die Früchte sind klein, strohfarben, geschnäbelt und tragen einen propellerförmigen Haarkelch (Pappus). Wenn sie reif sind, erfasst der Wind die Früchte und sie fliegen wie ein Fallschirm durch die Luft. Der Pflanzen-Stiel ist innen hohl und enthält einen weißen Milchsaft. Die darin enthaltenen Bitterstoffe (u.a. Taraxin), Harze und Triterpene können beim Verzehr größerer Mengen zu Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Brechreiz und Durchfall führen.

Zähne wie ein Löwe

Der Löwenzahn stammt aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Seine Blätter erinnern an die Zähne eines Löwen – daher sein Name „Löwenzahn“. Für die Arzneipflanzengewinnung wird die ganze Pflanze vor dem Erblühen geerntet. Es werden aber auch die Wurzeln, das Kraut bzw. die Blätter einzeln verwendet.

Für den lateinischen Namen Taraxacum officinale werden verschiedenen Herleitungen diskutiert. Der Zusatz „officinalis“ jedenfalls verweist darauf, dass es sich um eine Arzneipflanze handelt, denn er bedeutet „in den Apotheken gebraucht“.

Schon im Altertum ein Heilmittel

Volksheilkundlich war der Löwenzahn bereits im Altertum bekannt. Heute wird er in der heilkundlichen Verwendung aufgrund seines Bitterstoffgehalts vor allem dann verabreicht, wenn Appetit, Gallenfluss und Verdauungsfunktion angeregt werden sollen. Auch ein verstärkter Harnfluss wird mit Taraxacum erzielt.

Basierend auf langjähriger Erfahrung wird Löwenzahnkraut zur Besserung leichter Verdauungsbeschwerden (Völlegefühl, Blähungen, verzögerter Verdauung) und bei vorübergehender Appetitlosigkeit eingesetzt. Wegen der Gefahr einer Kreuzallergie sollte bei einer bestehenden Allergie gegen Korbblütler auf die Einnahme von Löwenzahn-Zubereitungen verzichtet werden.

Taraxacum in der Homöopathie

Die homöopathisch verwendete Urtinktur wird aus der ganzen Pflanze hergestellt. Taraxacum ist in der Homöopathie vor allem wegen seiner Wirkung auf das Leber-Galle-System bekannt. Häufig wird es in Kombination mit den Mitteln Carduus marianus (Mariendistel) und Chelidonium (Schöllkraut), die beide auch wegen ihrer leberspezifischen Wirkung in der Volksheilkunde bekannt sind, verordnet (z.B. in Hepar-Hevert Lebertropfen und Hepar-Hevert Lebertabletten SL ).