Coenzym Q10 – der Energiebooster

Coenzym Q10
Coenzym Q10, auch Ubichinon genannt, wird bis zu einem bestimmten Grad vom menschlichen Körper selbst produziert. Die restliche Versorgung geschieht über die Nahrung. | Bild: Александр Бердюгин – Adobe Stock

Coenzym Q10 gilt als das Anti-Aging-Mittel schlechthin. Es ist Bestandteil vieler Hautpflegeprodukte zur der Verbesserung des Hautbildes, wird aber vor allem von jeder Körperzelle benötigt, um die Energieversorgung sicherzustellen. Der Vitalstoff ist in vielerlei Hinsicht auch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen: Coenzym Q10 soll die Abwehrkräfte aktivieren, Herz und Nerven stärken, die Fettverbrennung steigern und dem Körper helfen, mit Entzündungen fertig zu werden. Was hat es mit dieser Substanz auf sich?

Erfahren Sie hier, warum eine Nahrungsergänzung mit Coenzym Q10-Kapseln oder -Tabletten mit zunehmendem Alter unter Umständen sinnvoll ist und warum das Coenzym auch Sportlern helfen kann, ihre Leistungsfähigkeit auf natürliche Weise zu steigern:

Was ist Coenzym Q10?

Coenzym Q10, auch Ubichinon genannt, wird bis zu einem bestimmten Grad vom menschlichen Körper selbst produziert. Die restliche Versorgung geschieht über die Nahrung. Die Substanz findet sich in allen Zellen des menschlichen Körpers und man kann sie sich wie einen Biokatalysator vorstellen, der in den Zellen Energie erzeugt. Somit ist Coenzym Q10 für die Vitalität und Leistungsfähigkeit des Körpers von großer Bedeutung.

Wie wird der Körper mit Coenzym Q10 versorgt?

Coenzym Q10 wird bis zu einer Menge von durchschnittlich 0,5 bis 2 g vom Körper selbst gebildet. Darüber hinaus nimmt der Mensch täglich 5 bis 10 mg des Coenzyms über die Nahrung auf. Der Stoff ist vor allem in Fleisch, Fisch, Nüssen, Hülsenfrüchten, Sesamsamen, Sonnenblumenkernen, Pflanzenölen, Kohl, Zwiebeln, Kartoffeln, Spinat, Rosenkohl und Brokkoli enthalten.

Bei einer ausgewogenen Ernährung sollte das Coenzym dem Organismus somit in ausreichender Menge zur Verfügung stehen.

Wie kann es zu einem Coenzym Q10-Mangel kommen?

Mit zunehmendem Alter – und zwar schon ab dem 30. bis 40. Lebensjahr – lässt die körpereigene Coenzym Q10-Produktion immer mehr nach. Auch Faktoren wie Alkohol oder Zigaretten können dazu beitragen, dass die körpereigene Biosynthese durch den erhöhten oxidativen Stress den Bedarf nicht ausreichend decken kann.

Ernährt man sich zu einseitig, zum Beispiel bei Abneigung gegen Fleisch oder Gemüse, oder setzt sich der Speiseplan hauptsächlich aus sauren Lebensmitteln zusammen, wie glutenhaltige Getreideprodukte, Nudeln, Hartkäse, Quark, Fisch und Fleisch, besteht ebenfalls die Gefahr einer unzureichenden Versorgung mit Coenzym Q10. Außerdem wird das Coenzym durch starkes Erhitzen beim Kochen leicht zerstört. Die Umstellung auf eine basische, gemüsereiche Kost kann also zu einem ausreichenden Coenzym Q10-Spiegel beitragen.

Wie wichtig ist Coenzym Q10?

Forscher fanden bereits zahlreiche Hinweise darauf, dass Coenzym Q10 die physische Leistungsfähigkeit steigert und das Gefühl von Erschöpfung während oder nach einer körperlichen Belastung mindern kann. So liegt es nahe, dass auch Sportler von Coenzym Q10 profitieren können.

Was bewirkt Coenzym Q10 im Körper genau?

Jede menschliche Zelle muss die in der Nahrung enthaltene Energie in körpereigene Energie umwandeln. Dies geschieht in den Energiekraftwerken der Zelle, den Mitochondrien. Das Coenzym Q10 dient dabei als Katalysator der Stoffwechselvorgänge. Ohne seine Hilfe könnten die Zellen keine Energie erzeugen. Dies erklärt auch, warum sich der höchste Coenzym Q10-Gehalt dort feststellen lässt, wo am meisten Energie im Körper gebraucht wird – nämlich in Lunge, Herz und Leber.

Für was ist Coenzym Q10 gut?

Coenzym Q10 zählt außerdem zu den Antioxidantien. Diese Stoffe helfen den Körperzellen dabei, schädliche Verbindungen, die bei der Energieerzeugung entstehen, – auch bekannt als „freie Radikale“ – abzufangen. Somit können Schädigungen an den Körperzellen zum Teil verhindert werden. Coenzym Q10 trägt also zu einem natürlichen Gleichgewicht im Körper bei und hilft mit, den Alterungsprozess zu verzögern.

Durch seine herzstärkende Wirkung kann Coenzym Q10 auch zur Vorbeugung vor Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen. Doch nicht nur, was die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems anbelangt, sondern auch im Kampf gegen Migräne, Morbus Parkinson, Diabetes oder Demenz ist Coenzym Q10 Gegenstand der medizinischen Forschung.

Da Coenzym Q10 als wahrer Energiebooster die Leistung und Ausdauerfähigkeit spürbar steigern kann, setzen inzwischen auch viele Sportler auf eine Nahrungsergänzung mit diesem Vitalstoff.

Wie nimmt man Coenzym Q10 ein?

Coenyzm Q10 ist als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich und wird in Form von Kapseln, Tropfen und Tabletten angeboten. Es kann von Ärzten und Heilpraktikern auch als Infusion verabreicht werden.

Coenyzm Q10 hat eine hohe Bioverfügbarkeit, das heißt, es wird vom Körper gut aufgenommen und steht den Zellen schnell zur Verfügung. Dies lässt sich noch steigern, indem Coenyzm Q10 mit fettreichen Nahrungsmitteln eingenommen wird.

Welche Verzehrsempfehlung gilt für Coenzym Q10?

Der Bedarf an Coenzym Q10 variiert von Mensch zu Mensch. Die empfohlene Dosis kann zur Vorbeugung bei 30-60 mg und bei Sportlern bei 100-300 mg täglich liegen.

Welche Risiken und Nebenwirkungen gibt es bei Coenzym Q10?

Zahlreiche klinische Studien weisen darauf hin, dass bei der Einnahme von Coenzym Q10 im Rahmen der Dosierungsempfehlungen in aller Regel keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auftreten.

Je nach Höhe der Coenzym Q10-Dosierung kann es gelegentlich zu unerwünschten Wirkungen wie Übelkeit, Sodbrennen, Oberbauchschmerzen sowie zu allergischen Hautreaktionen, höherer Lichtempfindlichkeit, Schwindelgefühl, Reizbarkeit, Kopfschmerz und Müdigkeit kommen. Bei abendlicher Einnahme werden hin und wieder auch Schlafstörungen beobachtet.

Da Coenzym Q10 die Gerinnungsfähigkeit des Blutes hemmen kann, sollten Menschen, die Medikamente zur Blutverdünnung einnehmen, kein Coenzym Q10 nehmen, ohne vorher ihren Arzt zu konsultieren.

Das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) rät Schwangeren, Stillenden sowie Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren von einer Einnahme von Coenzym Q10 ab.