Baldrian – das magische Kraut für innere Ruhe
Baldrian ist ein Mittel der Wahl, wenn der Körper auf Reizüberflutung, Stress, Hektik und Leistungsdruck mit innerer Unruhe, Anspannung, Nervosität und daraus folgenden Schlafstörungen reagiert. Dabei ist die beruhigende Wirkung des Baldrians erst seit Anfang des 17. Jahrhunderts bekannt. Lange Zeit davor wurden der Pflanze allerlei, teils magische Kräfte nachgesagt. So wirkungsvoll der Baldrian für die Nervenentspannung ist, so spannend ist auch seine Geschichte…
Baldrian wurde bereits in der Antike als Arzneipflanze hochgeschätzt, und Forschungen belegen, dass er schon damals in vielen Ländern des heutigen Asiens eingesetzt wurde. Im Mittelalter galt die Pflanze als Allheilmittel schlechthin, mit einem Anwendungsspektrum, das weit über das heutige hinausreicht: Von Asthma über Blähungen, Gelbsucht, Husten, Kopfschmerzen und Menstruationsbeschwerden bis hin zu Verdauungsproblemen, schlecht heilenden Wunden und Wurmbefall – gegen alle erdenklichen Beschwerden wurde Baldrian eingesetzt.
Auch Hildegard von Bingen schätzte den Baldrian, den sie als feucht und wärmend bezeichnete. Sie empfahl, die pulverisierte Wurzel bei Gicht sowie Rippen- und Brustfellentzündung anzuwenden.
Aufgrund ihres stark aromatischen Geruchs wurde die Baldrianwurzel auch als „Stinkwurz“ bezeichnet. Von ihrem durchdringenden Gestank erhoffte man sich eine Schutzwirkung vor der Pest, dem „schwarzen Tod“.
Bei den nordischen Völkern wurde der Baldrian zum Schutz vor bösen Geistern sogar über die Tür gehängt. Wer Baldrian bei sich trug, dem konnten weder Hexen noch der Teufel etwas anhaben, so der Aberglaube. Man glaubte unter anderem auch, dass ein im Zimmer aufgehängtes Baldrianbüschel als eine Art „Bewegungsmelder“ beim Betreten einer Hexe durch Bewegung stillen Alarm schlagen würde. Daher auch der volkstümliche Name „Hexenkraut“. Auch in der Küche findet Baldrian teilweise Verwendung: z.B. Baldrianextrakte zur Aromatisierung von Lebensmitteln wie Gebäck und Eis, sowie die jungen Blätter, die geschmacklich an Feldsalat erinnern, in Salaten.
Von jeher wurden dem Baldrian noch allerhand weitere magische und mystische Eigenschaften nachgesagt: Er soll nicht nur gegen Liebeskummer und Hysterie wirken. Auch zur Dämpfung von Entzugserscheinungen bei der Entwöhnung von Alkohol, Nikotin und Opiaten wird er in der Pflanzenheilkunde als probates Mittel gehandelt.
Was davon wirklich zutrifft – da gehen die Meinungen von Erfahrungsheilkunde und moderner Wissenschaft, wie so oft, weit auseinander. Auf die nervenberuhigende Wirkung des Baldrians ist man allerdings erst Anfang des 17. Jahrhunderts aufmerksam geworden.
Was bewirkt Baldrian im Körper?
Die Anwendung von Baldrian (lat. Valeriana officinalis L.) bei Unruhe und nervösen Einschlafstörungen ist wissenschaftlich anerkannt. Baldrian gilt per Definition nicht als klassisches „Schlafmittel“. Doch dadurch, dass die Pflanze bzw. der hierfür verwendete Teil, die Baldrianwurzel, eine allgemeine Entspannung bewirkt, erzeugt sie bei abendlicher Einnahme eine Schlafbereitschaft, vor allem dann, wenn eine Überreiztheit Ursache der Schlafstörung ist. Tagsüber eingenommen, wirkt Baldrian hingegen ausgleichend und beruhigend, ohne zu ermüden. Die entspannende Wirkung der Baldrianwurzel wird auch gerne in Prüfungsphasen genutzt.
Baldrian – Herkunft, Verarbeitung und Darreichungsformen
Baldrian zählt zur Familie der Baldriangewächse (lat. Valerianaceen) und ist in Europa und Asien heimisch. Während die Blüten der Pflanze angenehm duften, besitzt der Wurzelstock (wie bereits erwähnt) einen sehr strengen, durchdringenden Geruch. Doch tatsächlich ist es nur der Wurzelstock, der in der Heil- und Arzneimittelkunde verwendet wird. Da die Wurzel erst im zweiten Jahr die nötige Konzentration an wirksamen Inhaltsstoffen – Sesquiterpenen, Valerensäure, u. a. – enthält, wird sie in der Regel auch erst im zweiten Jahr geerntet.
Baldrianwurzelextrakte werden alleine oder in Kombination mit anderen Stoffen in verschiedensten Darreichungsformen angeboten, von Tinkturen, Tropfen und Dragees bis hin zu Tees und Frischpflanzenpresssäften. Nicht nur wegen des unangenehm bitteren Geschmacks, der den Genuss von reinem Baldriantee und -Frischpflanzensaft trübt, sondern auch zur Sicherung der richtigen Dosierung sind standardisierte Fertigpräparate vorzuziehen.
Wofür hilft Baldrian?
Baldrian gilt als hervorragendes Nervenentspannungsmittel das nicht abhängig macht und keine Gewöhnungseffekte zeigt. Die Pflanze ist auch Namensgeber und wesentlicher Inhaltsstoff der Calmvalera Tabletten sowie Calmvalera Tropfen. Diese stellen eine wirksame und gut verträgliche Therapie bei verschiedenen Belastungsreaktionen dar. Zusammen mit Melisse und Passionsblume steht Baldrian außerdem in Form der Valeriana Hevert Beruhigungsdragees als pflanzliches Kombipräparat bei Unruhezuständen und nervös bedingten Einschlafstörungen zur Verfügung.
Auf der Seite der Calmvalera Relax-App finden Sie noch viel mehr Interessantes rund um Stress, innere Unruhe, Schlafstörungen und Reizbarkeit: Einen Stresstest, diverse Gesundheitsratgeber sowie tolle Entspannungstipps. Dort können Sie sich auch über die Anwendungsgebiete und Darreichungsformen unserer Calmvalera-Präparate informieren.
Quellen und weiterführende Links:
BaldrianHandbuch der Kloster-Heilkunde, Dr. Johannes Gottfried Mayer, Dr. med. Bernard Uehleke, Pater Kilian Saum OSB, Verlag Zabert Sandmann GmbH München, 11. Auflage 2007Echter BaldrianDie Meisterkräutertherapie – Die 24 kostbaren Kräuter aus Europa und ihr Nutzen in der Volksheilkunde, Wolfgang Schröder (Wissenschaftliche Beratung: Monika Müller-Lochner), Verlag der Heilung, 3. Auflage 2017Borrás S. et al. Medicinal Plants for Insomnia Related to Anxiety: An Updated Review; Planta Med 2021; DOI: 10.1055/a-1510-9826Hevert Vademecum 2020 – Ihre tägliche Therapiehilfe, Hevert-Arzneimittel GmbH & Co. KG, VALERIANA HEVERT BERUHIGUNGSDRAGEES, S. 147