Antioxidantien: Zellschutz gegen freie Radikale

Antioxidantien – essen Sie dunkle viele Früchte, wie Aronia- oder Blaubeeren

Antioxidantien – essen Sie dunkle viele Früchte, wie Aronia- oder Blaubeeren | Bild: Melica – Adobe Stock

Zigarettenrauch, UV-Strahlung, Luftverschmutzung, aber auch Alltagsstress oder Entzündungen – unser Organismus ist ständig freien Radikalen ausgesetzt. Nehmen sie überhand, spricht man von oxidativem Stress. Er wird für bestimmte Krankheiten und Alterungsprozesse mitverantwortlich gemacht. Doch zum Glück gibt es effektive Gegenspieler: sogenannte Antioxidantien schützen die Zellen vor oxidativem Stress. Zu den wichtigsten Antioxidantien gehören die Vitamine A, C und E.     

Freie Radikale entstehen bei fast allen Stoffwechselvorgängen im Körper, an denen Sauerstoff (Oxygen) beteiligt ist. Daher werden sie auch Oxidantien genannt. Freie Radikale sind allerdings nicht nur schlecht für uns. Eine gewisse Menge dieser angriffslustigen Verbindungen wird vom Körper sogar benötigt, vor allem vom Immunsystem. Dabei greifen freie Radikale zum Beispiel Bakterien und Viren an und zerstören die Krankheitserreger. Normalerweise wird durch komplexe Schutzsysteme einer möglichen Schadwirkung durch überschüssige freie Radikale vorgebeugt. Unter bestimmten Bedingungen (Umweltbelastung, Lebensweise, Krankheiten und psychische Verfassung) kann die Konzentration freier Radikale aber stark erhöht sein. Das Wechselspiel zwischen Schutzmechanismen und freien Radikalen kann dann aus dem Gleichgewicht kommen.

Antioxidantien: Gegenspieler der freien Radikale

Antioxidantien wirken wie ihr Name schon sagt gegen (anti) freie Radikale (Oxidantien). Sie werden auch als Radikalfänger bezeichnet. Antioxidantien sind natürlich vorkommende chemische Substanzen und finden sich in Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Der Körper ist aber auch in der Lage, Antioxidantien selbst zu bilden. Ein besonders wichtiges körpereigenes Antioxidans ist das Glutathion.

Was sind freie Radikale?

Freie Radikale sind Moleküle, die in unseren Zellen entstehen. Weil ihnen ein Elektron fehlt, sind sie instabil. Deshalb attackieren sie andere Moleküle und entreißen ihnen ein Elektron. Die Wissenschaft nennt diesen Vorgang „Oxidation“. Da das bestohlene Molekül ebenfalls zu einem freien Radikal wird, kommt es zu einer Kettenreaktion. Dann werden immer mehr Zellen ihrer Elektronen beraubt und greifen nun ihrerseits andere Körperzellen an. Ist eine Zelle mehr freien Radikalen ausgesetzt, als sie abbauen kann, erleidet sie oxidativen Stress. Zelleigene Makromoleküle wie Proteine, DNA und Lipide werden oxidiert und dadurch geschädigt. Oxidativer Stress gilt als Risikofaktor für eine ganze Reihe von Krankheiten wie Arteriosklerose, Rheuma, Diabetes oder Herz-Kreislauferkrankungen. Antioxidantien haben die Aufgabe, oxidativem Stress entgegenzuwirken.

Wie wirken Antioxidantien?

Antioxidantien schützen die Zellen indem sie „freiwillig“ Elektronen an die freien Radikale abgeben. So machen sie das freie Radikal unschädlich und schützen die Zelle vor oxidativem Stress. Da sich Antioxidantien selbst erneuern können, werden sie nach Abgabe von Elektronen nicht zu freien Radikalen. Als besonders starke Antioxidantien gelten die Vitamine A, C und E.

Versorgung mit Antioxidantien: Gesunde Ernährung ist das A und O

Eine gesunde Ernährung mit viel Gemüse und Obst, in denen natürliche Antioxidantien stecken, versorgt den Körper normalerweise mit ausreichend Radikalfängern. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, rund 400 Gramm Gemüse und 250 Gramm Obst täglich zu essen. Da viele Antioxidantien in oder unter der Schale sitzen, sollten man Früchte nicht schälen, sondern unter fließendem Wasser gut waschen. Und beim Einkauf auf Bio-Qualität zu achten ist ein weiteres Plus: Wie eine Zehnjahres-Studie der Universität von Kalifornien belegt, besitzen z.B. Bio-Tomaten fast doppelt so viel antioxidativ wirkendes Potenzial wie Tomaten aus konventionellem Anbau. Ein wahres Superfood in Sachen Antioxidantien sind Blaubeeren. Sie liefern reichlich antioxidative Vitamine wie A, C und E. Daneben enthalten sie Polyphenole, die ebenfalls antioxidativ wirken. Viel Vitamin E steckt in pflanzlichen Ölen wie Sonnenblumenöl und in Nüssen. Walnüsse stehen unter den Nüssen hinsichtlich der Menge an Antioxidantien auf Platz 1.

Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?

Wer auf eine gesunde Ernährung achtet, muss in den allermeisten Fällen keine Antioxidantien durch Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Bei Krankheit, Umweltbelastungen, körperlicher (Leistungssport) oder psychischer (Stress) Überlastung, nachgewiesenem oxidativen Stress oder einer strengen Diät (z. B. bei Diabetes oder Übergewicht) kann die zusätzliche Einnahme von Antioxidantien in Form von Vitaminpräparaten (z.B. Vitamin A+E Hevert Kapseln; Antioxidans E Hevert) aber durchaus in Erwägung gezogen werden.