Familie und Beruf: Homeoffice verstärkt Doppelbelastung für Frauen

Homeoffice verstärkt Doppelbelastung für Frauen
Heimarbeit bereitet oft psychischen Stress, unter anderem, weil die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen. | Bild: georgerudy – Adobe Stock

Arbeiten im Homeoffice soll vor allem Eltern entlasten. Durch flexible Arbeitszeiten bleibt mehr Zeit für die Familie und eigene Interessen. So die Theorie. In der Praxis sieht es anders aus, wie eine neue Studie zeigt: Heimarbeit kann die Doppelbelastung für Frauen verstärken. Wer zu Hause arbeitet, ist laut einer AOK-Befragung zudem anfälliger für psychische Überlastung. Warum das Homeoffice oft zur Stressfalle wird und wie man ihr entkommt, erfahren Sie hier.

Kein Berufsverkehr, keine nervigen Kollegen und keine starre Nine-to-Five-Routine. Stattdessen ungestörtes Arbeiten, ein frei eingeteilter Tag und mehr Zeit für die Familie. Arbeiten im Homeoffice hat einige Vorteile. Mehr Freizeit gehört nicht automatisch dazu. Für berufstätige Mütter ist sogar das Gegenteil der Fall. Sie haben bis zu vier Stunden weniger Freizeit als ihre Kolleginnen im Büro. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

Homeoffice belastet vor allem Frauen

Unternehmen bieten immer häufiger die Möglichkeit, die Arbeitszeit frei einzuteilen oder von zu Hause aus zu arbeiten. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie soll so verbessert und die freie Zeit gesteigert werden. Ob dieses Versprechen auch eingelöst wird untersuchte die Studie Weniger Arbeit, mehr Freizeit? von Dr. Yvonne Lott, Gender- und Arbeitszeitforscherin am WSI. Grundlage der Auswertung ist das sozio-ökonomische Panel, welches in regelmäßigen Abständen rund 30.000 Menschen befragt. Einbezogen wurden nur Frauen und Männer, in deren Haushalt mindestens ein minderjähriges Kind lebt. Das wichtigste Ergebnis: Frauen arbeiten im Homeoffice eine Stunde mehr in der Woche als ihre Kolleginnen im Büro. Überstunden machen von zu Hause aus arbeitende Männer zwar auch, aber Frauen kümmern sich zusätzlich mehr um die Kinder. Und zwar bis zu drei Stunden pro Woche mehr als Frauen mit unflexiblen Arbeitszeiten. Arbeiten im Homeoffice bringt damit keine zusätzliche Erholungszeit, etwa für mehr Schlaf, Freizeit oder Sport. Entsprechend ernüchternd ist das Fazit der Studienautorin: „Freizeitgewinn mit flexiblen Arbeitsarrangements gibt es weder für Mütter noch für Väter. Flexibles Arbeiten geht insgesamt eher zu Lasten der Beschäftigten und ganz besonders gilt das für Mütter.“

Erschöpfung, Konzentrationsprobleme, Schlafstörungen

Häufiges Arbeiten im Homeoffice macht viele Menschen zufriedener als Arbeit im Büro. Heimarbeit bereitet aber auch oft psychischen Stress, unter anderem, weil die Grenzen zwischen Job und Privatleben verschwimmen und das nötige Abschalten zu kurz kommt. Das beschreibt der Fehlzeiten-Report 2019 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Für diese Studie hat das WIdO etwa 2.000 Beschäftigte zwischen 16 und 65 Jahren befragt. Etwa drei Viertel der Befragten, die häufig im Homeoffice arbeiten, fühlten sich in den vergangenen vier Wochen erschöpft. Bei Beschäftigten, die ausschließlich in der Firma arbeiten, waren es nur zwei Drittel. Auch Wut und Verärgerung kommt mit rund 70 Prozent bei den Heimarbeitern gegenüber rund 59 Prozent deutlich öfter vor. Ebenso klagen Beschäftigte im Homeoffice öfter über Lustlosigkeit, Konzentrationsprobleme oder Schlafstörungen. Vielen Beschäftigten im Homeoffice fällt es schwerer, nach Feierabend abzuschalten (38 Prozent gegenüber 25 Prozent).

Richtig abschalten – Diese Tipps helfen

Manchen Menschen fällt es schwer, im Homeoffice rechtzeitig abzuschalten – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch wer abends auf der Couch noch E-Mails checkt und To-do-Listen abarbeitet, wird langsam aber sicher von der Arbeit verschlungen. Ein bisschen früher oder später anfangen und aufhören ist sicherlich in Ordnung, gerade wenn man die Arbeitszeiten nach den Kindern ausrichten muss. Grundsätzlich sollte die Arbeit aber auch Zuhause in der Arbeitszeit erledigt werden und der Feierabend auch Feierabend sein. Helfen kann ein Feierabendritual, das den Schritt von der Arbeits- in die Privatwelt bewusst macht. Beispielsweise ganz bewusst Arbeitslampe und Laptop ausschalten und damit auch symbolisch den Ausschalter für die Arbeit bedienen. Auch ein Kleiderwechsel kann beim Abschalten helfen. Man stellt sich dabei vor, wie Unerledigtes, aber auch Sorgen und Grübeleien über die Arbeit zusammen mit der Kleidung buchstäblich bis zum nächsten Tag an den Haken gehängt werden. Auch Musikhören ist ein gutes Ritual, um den Feierabend einzuläuten. Wichtig ist, eine bestimmte Musik ganz bewusst mit dem Feierabend zu verknüpfen.

Stressresilienz erhöhen

Ob zu Hause oder im Büro – arbeiten ohne Stress ist in der heutigen Zeit kaum möglich. Deshalb ist es wichtig, die innere Widerstandskraft gegen Stress (Stressresilienz) zu stärken. Sie liegt nicht nur in den Genen, sondern auch in unserer Hand. Neben Sport, Entspannungstechniken wie Yoga und regelmäßigen Auszeiten zum Entspannen wirkt sich vor allem eine ausgewogene und gesunde Ernährung positiv auf die Stressresilienz aus. Mikronährstoffe wie Biotin und Magnesium spielen hier eine wichtige Rolle, denn sie sorgen für die normale Funktion von Psyche, Nervensystem und Energiestoffwechsel. Selen und Zink unterstützen das Immunsystem und helfen dabei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Als Kur über einen begrenzten Zeitraum oder in besonders stressigen Phasen können auch Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein. NeuroBalance Hevert unterstützt mit seiner innovativen Kombination aus den vier Mikronährstoffen Biotin, Magnesium, Selen und Zink Nerven und Psyche im stressigen Alltag. Es ist besonders geeignet für Berufstätige, die unter hohem Leistungsdruck stehen, Menschen vor belastenden Situationen oder in persönlichen Umbruchphasen und insbesondere Frauen mit Doppelbelastung in Familie und Beruf.