Homöopathie hilft bei Stress und Nervosität – Kapitel 2: Stress und seine Folgen

Gästeblog Bianca Lorenz Stress Folgen

Stress und seine Folgen | Foto: fotolia – fovito

Kurze Phasen der Anspannung steckt der Körper also gut weg, vor allem, wenn der Anspannung auch eine Entspannungsphase folgt. Dauerstress jedoch führt zu einem bleibenden Erregungszustand, der Körper und Psyche schadet. Verantwortlich dafür ist das Anti-Stress-Hormon Cortisol. Es wird langsamer als Adrenalin und Noradrenalin in der Nebennierenrinde gebildet, aber auch langsamer wieder abgebaut und bleibt länger im Blut. Eigentlich soll es den Körper in Stressphasen schützen und unterstützen. Etwa, indem es den Blutdruck und Blutzuckerspiegel erhöht und so Energie bereitstellt. Außerdem wirkt es entzündungshemmend und bremst überschießende Immunreaktionen aus, die sonst bei Stress drohen würden. Cortisol ist also ein lebenswichtiges Hormon. Doch dauerhaft zu hohe Konzentrationen davon schwächen die körpereigenen Abwehrkräfte und zerstören Zellen im Gehirn. Auch die beruhigenden Botenstoffe, deren Ausschüttung der Parasympathikus organisiert, kommen unter dem Dauerbeschuss des Cortisols nicht mehr zum Zug. Die Konsequenz: Entspannung als Ausgleich und Gegengewicht ist so kaum mehr möglich. Das kluge Verteidigungssystem des Körpers gerät außer Kontrolle.

Auf Dauer macht Stress also krank. Die Bandbreite reicht von gehäuften Infektionen über Schlafstörungen, Magengeschwüre, Kopf- und Rückenschmerzen, Burnout bis hin zu Depressionen. Ein echtes Problem. Denn rund die Hälfte aller Deutschen fühlt sich regelmäßig gestresst. Vor allem die chronische Überforderung im Beruf – ausgelöst durch Berge von Arbeit, schmale Zeitfenster, permanente Veränderungen und häufige Wechsel von Kollegen und Chefs – fordert ihren Tribut: Laut Stressreport der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin von 2012 arbeitet jeder Zweite unter starkem Termin- und Leistungsdruck. Jeder Vierte lässt sogar seine Mittagspause sausen, weil sich die Arbeit häuft und eine Unterbrechung nicht ins Zeitschema passt. Aber auch im Haushalt steigt das Stressempfinden. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse von 2009 fühlen sich vier von zehn Hausfrauen permanent gestresst – mehr als Manager!

Die häufige Folge: psychosomatische Erkrankungen. So klagt jeder Zweite über Rückenschmerzen, jeder Dritte über Kopfschmerzen, jeder Vierte über Schlafstörungen und jeder Fünfte fühlt sich körperlich oder emotional erschöpft. Aber auch Magenschmerzen, hoher Blutdruck, Tinnitus und sogar Übergewicht gehören zu den körperlichen Begleiterscheinungen chronischer Überforderung. Depressionen, Angststörungen und andere psychische Erkrankungen zu den seelischen Folgen. Letztere sind heute mit rund 41 Prozent der häufigste Grund für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung. Neun Millionen Beschäftigte leiden aktuell unter Burnout.

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