Qualität von Nahrungsergänzungsmitteln: Sind Vitaminpräparate top oder flop?
Neben Apotheken und Drogerien verkaufen auch immer mehr Supermärkte Vitamin-Präparate. Vor den Regalen herrscht oft Ratlosigkeit über die Qualität und die Wirkung der Nahrungsergänzungsmittel. Wie lassen sich die hochwertigen Präparate von den minderwertigen oder sogar wertlosen unterscheiden? Mit Vitaminen versorgt man sich am einfachsten über eine ausgewogene Ernährung. Mit zwei Ausnahmen: Vitamin D und Folsäure.
Nahrungsergänzungsmittel – Qualität
Hochdosierte Arzneimittel aus der Apotheke
Vitamin D wird kaum über die Nahrung aufgenommen, sondern vom Körper mit Hilfe der UVB-Strahlen der Sonne selbst produziert. Vor allem im Winter kann es deshalb zu einem Mangel kommen. Bei Folsäure liegt der durchschnittliche Bedarf bei Kindern ab 10 Jahren und Erwachsenen laut Bundesinstitut für Risikobewertung bei 400 µg täglich. Erreicht werden in Deutschland im Durchschnitt täglich jedoch nur 200 µg. Bei einseitigen Diäten, in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Rauchern oder regelmäßiger Einnahme von Medikamenten wie beispielsweise Antibiotika, Pille, harntreibenden Mitteln (Diuretika), bei einer Chemotherapie, Heilmitteln gegen Tuberkulose oder bei der Epilepsiebehandlung wird nicht nur das Soll von Folsäure, sondern auch das weiterer Vitamine unterschritten. Vitaminpräparate können dazu beitragen, die Lücken zu füllen.
Nahrungsergänzungsmittel – Qualität
Entsprechend verpackt sehen viele Vitaminpräparate in den Regalen der Discounter und Drogeriemärkte wie Arzneimittel aus. Tatsächlich handelt es sich dabei jedoch um Nahrungsergänzungsmittel. Vitamine aus dem Supermarkt sparen zwar den Weg zur Apotheke und manchmal auch Geld. Doch da es sich nicht um Arzneimittel handelt, müssen sie ihre Wirksamkeit und Sicherheit nicht durch Studien belegen. So ist in vielen Vitaminpräparaten noch nicht einmal der Tagesbedarf der Vitalstoffe enthalten. Zudem werden sie nicht so streng auf Reinheit kontrolliert.
Hochdosierte Arzneimittel aus der Apotheke
Beim Kauf von Vitaminen unumgänglich ist ein Blick auf die Packungsbeilage. Häufig findet man in Vitaminpräparaten etwa künstliche Süßstoffe wie Cyclamat (E 952) oder Aspartam (E 951). Selbst Parabene und viele weitere bedenkliche Stoffe können sich in Vitamin-Präparaten verstecken. Davor ist man auch beim Kauf in der Apotheke nicht sicher, aber dort gibt es anders als im Supermarkt fachkundiges Personal. Man sollte nicht zögern, nachzufragen, was alles außer Vitaminen in den Tabletten und Kapseln steckt. Je weniger synthetische Zusatzstoffe, desto besser. Grundsätzlich sollte man Vitaminpräparate nicht auf Verdacht einnehmen, sondern einen Arzt oder Heilpraktiker zu Rate ziehen. Denn besteht tatsächlich ein Mangel, muss dieser schnell ausgeglichen werden. Und dafür braucht man hochdosierte Arzneimittel aus der Apotheke.
Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Vitamin D und Vitamin D-Mangel
Quellen und weiterführende Links:
Test.de: Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel