Hilfe bei chronischer Darmerkrankung: mit Detox und Heilfasten die Darmflora sanieren

Vor einer Heilfastenkur helfen Detox und homöopathische Mittel, den Darm zu entleeren und Giftstoffe auszuschwemmen.

Lebensstil und Ernährung führen in der modernen Gesellschaft zunehmend zu chronischen Darmerkrankungen und Reizdarmsymptomen. Ursache ist häufig eine gestörte Darmflora. Mit einer Heilfastenkur können die Symptome gelindert werden. Bild: Voyagerix | fotolia

Die Darmflora wird zunehmend als Spiegel der Gesundheit gesehen. Durch unseren Lebensstil, bestimmte Medikamente und schlechte Ernährungsgewohnheiten gerät sie bei immer mehr Menschen aus dem Gleichgewicht. Akute und chronische Darmerkrankungen wie Durchfall oder Reizdarm sind mögliche Folgen. Die gute Nachricht: wir können durch unsere Essgewohnheiten und eine bewusste Lebensweise selbst auf unsere Darmgesundheit Einfluss nehmen. Tritt dennoch eine Darmerkrankung auf, ist die Sanierung der Darmflora – in jüngster Zeit oft auch als Darmmikrobiom bezeichnet – häufig ein wichtiger Schritt. Mit einer homöopathischen Detox-Behandlung, gefolgt von einer gründlichen Darmentleerung durch Heilfasten und dem Wiederaufbau einer gesunden Darmflora kommt nicht nur der Darm in Schwung – sondern auch dauerhaft die ganze Gesundheit.

Warum eine starke Darmflora die Hauptrolle in der Darmgesundheit spielt

Die Zahl der Mikroorganismen im Darm ist um ein Vielfaches größer als die der menschlichen Zellen. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass besonders die Artenvielfalt der Bakterienstämme ausschlaggebend für einen gesunden Darm ist. Der Dickdarm des Menschen beheimatet mehr als 400 Bakterienstämme, die als Partner des Immunsystems ihre Arbeit verrichten. Eine gesunde Darmflora ist daher die Basis für eine gute Abwehr.

Wie wichtig die Darmflora für die Darmgesundheit ist, zeigen diese Beispiele:

  • Dank ausführlicher Aufzeichnungen des Forschers Weston Price aus dem frühen 20. Jahrhundert konnte man die Bakterienvielfalt im Darm eines westlichen Erwachsenen von heute mit der von vor 70 Jahren vergleichen: Die Bakterienvielfalt des Darms ist erstaunlicherweise um ca. 90 % zurückgegangen.
  • Eine Studie von 2015, die in der Fachzeitschrift Cell Reports veröffentlicht wurde, hat die Mikroorganismen von Naturvölkern in Papua-Neuguinea mit denen von US-Amerikanern verglichen: Die Darmflora der Papua-Neuguineaner beinhaltete eine größere Artenvielfalt und unterschied sich unter Erwachsenen nur wenig.
  • Gleichzeitig treten in der westlichen Bevölkerung chronische Darmerkrankungen und Übergewicht zunehmend auf. Diese Erkrankungen sind unter anderem mit einer geschwächten Darmflora assoziiert. So verfügen etwa Reizdarmpatienten in der Regel über deutlich weniger verdauungsfördernde Darmbakterien, wie etwa Laktobazillen, Coli-Bakterien und Bifidobakterien als darmgesunde Menschen.

Chronische Darmerkrankungen – Ursache westlicher Lebensstil

Die Faktoren, die den Darm aus dem Gleichgewicht bringen, sind vielen von uns bekannt. Trotzdem ist es im Rahmen des aktuellen Lebensstils eine Herausforderung, sie zu vermeiden. Im Wesentlichen sind das:

  • Bestimmte Medikamente wie Antibiotika (Dezimieren die Darmflora)
  • Überernährung (zu viele Kalorien)
  • Falsche Zusammensetzung der Nahrung (zu viele Kohlenhydrate und Fette, zu wenige Ballaststoffe und Bitterstoffe)
  • Hastiges Essen und mangelhaftes Kauen
  • Ablenkung während des Essens
  • Zu wenig Bewegung (die die Darmperistaltik und Organtätigkeit anregt)
  • Übertriebene Hygiene

Die Darmgesundheit und unser Darmwohlbefinden hängen wesentlich auch davon ab, dass die Oberbauchorgane Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber und Galle gut arbeiten. Häufig fehlt es der modernen Kost an Bitterstoffen, die diese Organe zur physiologischen Tätigkeit anregen. Für eine darmgesunde Ernährung benötigt man eine naturbelassene, nicht weiterverarbeitete Nahrung. Achtsamkeit spielt ebenfalls eine große Rolle. Der Körper verdaut am besten in Ruhe und dafür benötigt er Zeit und Ruhe beim Essen und möglichst wenig äußere Reize.

Darmerkrankungen – die häufigsten Symptome und Krankheitsbilder

Eine geschwächte Darmflora ermöglicht es so genannten Fäulnis- und Gärungsbakterien sowie Hefepilzen, sich vermehrt im Darm anzusiedeln. Dadurch entstehen vermehrt Giftstoffe, Blähungen und Entzündungen, die das Immunsystem und die Leber überlasten können. Durch die Immunschwäche kommt es wiederum häufiger zu Magen-Darm-Infektionen. Das belastete Immunsystem schaltet irgendwann in den Notzustand und es kommt zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten, bei denen harmlose Nährstoffe von der Darmschleimhaut als schädlich eingestuft und abgestoßen werden. Gerät die Darmflora für längere Zeit aus dem Gleichgewicht, werden die Darmwände angegriffen, so dass sich Geschwüre bilden können oder die Darmschleimhaut zu durchlässig wird (siehe auch Leaky-Gut-Syndrom).

Typische Symptome bei chronischen Darmerkrankungen

Noch vor der Analyse von Blut- und Stuhlproben oder Ultraschalluntersuchungen erhält ein Arzt anhand der Art der Symptome erste Hinweise darauf, um welche Arten von chronischer Darmerkrankung es sich handeln könnte. Ein Beispiel dafür sind Bauchschmerzen.

Symptome – Art der Bauchschmerzen verrät vieles

Bauchschmerzen kann ein Arzt nach ihrer Lokalisation, ihrem zeitlichen Auftreten nach einer Mahlzeit und dem Schmerzcharakter beurteilen. Der so genannte Nüchternschmerz im Oberbauch kann auf eine Magenschleimhautentzündung, aber auch auf ein Geschwür des Zwölffingerdarms hindeuten. Sind die Schmerzen eher diffus im ganzen Bauchraum verteilt, könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit die Ursache sein. Treten sie dagegen eher einige Zeit nach fettigem oder schwerem Essen auf, könnte es sich um Gallensteine handeln. Der Schmerz befindet sich dann rechts oberhalb vom Nabel.

Warnsignale des Magen-Darm-Trakts

Treten Symptome wie Blähungen, Magenschmerzen, Durchfälle oder Verstopfung nur für einen kurzen Zeitraum auf, sind sie meist harmlos. Anders verhält es sich, wenn sie länger als 3 Monate anhalten. Die Ursachen sollten dann vom Arzt abgeklärt werden. Bei häufigem Aufstoßen, Blähungen mit Blut im Stuhl, sehr dunklem oder hellem Stuhlgang, starken Krämpfen im Oberbauch und stechenden oder ausstrahlenden Bauchschmerzen können ebenfalls organische Erkrankungen zugrundliegen, die weiter untersucht werden sollten.

Darmflora naturheilkundlich sanieren

Fast alle Darmstörungen und Darmkrankheiten können durch eine stressarme Lebensweise und darmgesunde Ernährungsgewohnheiten positiv beeinflusst werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Fettarmes, ballaststoffreiches Essen
  • Verzicht auf Alkohol und Zigaretten
  • Regelmäßige körperliche Bewegung
  • Vermeiden von Stress, Anspannung und Ärger

Darmentleerung mit Heilfasten

Ist der Darm stärker betroffen und lässt er sich durch diese Maßnahmen nicht wieder ins Gleichgewicht bringen, kann eine Darmsanierung in drei Schritten erfolgen:

  1. Detox als Vorbereitung der Heilfastenkur: Vorbereitende Ernährungsumstellung und Behandlung mit homöopathischen Detox-Präparaten und Darm-Einläufen zur Vorbereitung einer Heilfastenkur.
  2. Heilfastenkur zur Darmentleerung, um eine heilsame Verdauungspause einzulegen.
  3. Vorsichtiges Fastenbrechen mit Aufbaukost und milchsauer vergorenen Getränken.

Detox als Vorbereitung der Heilfastenkur

Hier wird in der Regel die Kost auf fettarm umgestellt und es werden Flohsamenschalen, Basenpulver und homöopathische Mittel empfohlen, um Giftstoffe vermehrt auszuschwemmen und den Darm zu entlasten. Im Rahmen der Homöopathie hat sich die Behandlung mit drei Präparaten bewährt.

Leberentgiftung mit Hepar-Hevert Lebertropfen: Die Leber und der Gallenfluss werden angeregt, wodurch Stoffwechselendprodukte und Giftstoffe besser ausgeschieden werden. Auszüge aus der Leberschutzpflanze Mariendistel fördern neben anderen homöopathischen Wirkstoffen diesen Effekt.

Stärkung des Lymphsystems mit Lymphaden Hevert Complex: Das homöopathische Mittel stimuliert den Lymphfluss und unterstützt den Körper dabei, Umweltgifte besser abzutransportieren.

Ausschwemmen von Giftstoffen mit Solidago Hevert Complex: Dieses Homöopathikum verbessert die Durchspülung der Harnwege, damit die Niere die anfallenden Giftstoffe schneller über den Urin ausscheiden kann.

Heilfastenkur zur Darmentleerung

Unmittelbar vor dem ersten Heilfastentag wird der Darm mit einem Abführmittel, wie zum Beispiel Glaubersalz, Bittersalz oder Passagesalz, entleert und mit einem Klistier oder Einlaufgerät durchgespült. Durch eine vollständige Entleerung des Darmtrakts werden die Nebenwirkungen des Heilfastens, wie etwa Migräne oder Kreislaufprobleme, die durch verbliebene Kotreste auftreten können, minimiert. Das Heilfasten selbst dauert ca. 6 Tage. Beim Heilfasten werden oft auch Fastentees, Gemüsesäfte, Gemüsebrühe oder milchsaure Gärgetränke auf Brotbasis verordnet, um die Reinigung zu unterstützen, Elektrolyte zuzuführen und gesunde Darmbakterien heranzuzüchten. Oftmals kommt es in den ersten Tagen zu so genannten Fastenkrisen, bei denen starker Appetit und Begleitsymptome auftreten können. Diese klingen oft am dritten Tag wieder ab, und danach setzt meist auch ein gutes Körpergefühl ein.

Vorsichtiges Fastenbrechen

In den ersten Tagen nach dem Heilfasten sollte man unbedingt auf fettige und schwere Mahlzeiten verzichten (Schweinfleisch, Wurst, Schokolade), da sie die Galle sehr stark strapazieren und eine Gallenkolik auslösen können. Leichte Kost wie ein Apfel, etwas Tomatensuppe oder Fastenbrühe begleiten den Körper stressfrei zurück in den Ernährungsalltag. In den folgenden Tagen dürfen es dann auch schon mal gedünstete Karotten mit Kartoffelbrei und Knäckebrot sein. Faustregel: je langsamer und vorsichtiger der Wiedereinstieg, umso nebenwirkungsfreier gelingt er.

Im Anschluss an das Heilfasten empfiehlt es sich dann, möglichst naturbelassene Lebensmittel zu essen und auf Fertigprodukte aus dem Supermarkt zu verzichten. Der erzielte Entschlackungseffekt der Heilfastenkur hat dadurch die Chance, lange anzuhalten.

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