Gesunde Milchzähne – Tipps

Bei Babys und Kleinkindern sollte auf richtige Zahnpflege geachtet werden.

Gesunde Milchzähne legen den Grundstein für gesunde Zähne im Erwachsenenalter.| Bild: Monkey Business – Fotolia

Gesunde Milchzähne sind die Basis für gesunde Zähne im Erwachsenenalter. Eine Entmineralisierung der ersten Zähne muss unbedingt vermieden werden. Ob Babys Zähne gesund bleiben, hängt nicht nur von der Zahnpflege ab, sondern auch von der Ernährung. Neben Mineralstoffen wie Calcium und Fluorid spielen zudem verschiedene Vitamine für die Zahn- , Kiefer- und Mundgesundheit eine Rolle.
Unerlässlich für gesunde Zähne ist Vitamin D. Ein gesundes Zahnfleisch als Voraussetzung für kräftige Zähne fördern die Vitamine A, C und E.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Milchzähne: Nicht nur zum Kauen wichtig
Zähne pflegen bei Babys und Kleinkindern
Milchzähne: Zahnpasta mit oder ohne Fluorid?
Gesunde Milchzähne – Ernährung und Vitamine

Milchzähne: Nicht nur zum Kauen wichtig

Da im Kiefer eines Babys nicht genug Platz für die im Normalfall 32 bleibenden Zähne ist, bekommt der Mensch zunächst 20 Milchzähne. Und die sind, auch wenn sie nach einigen Jahren wieder ausfallen, wichtig. Dass man sich um die ersten Zähne nicht so kümmern muss wie um die Bleibenden, ist deshalb die falsche Einstellung. Milchzähne sorgen im Kleinkindalter nicht nur für richtiges Kauen und Beißen, sondern auch für eine optimale Sprachentwicklung. Ein unvollständiges Michzahngebiss kann zu Sprachfehlern wie Lispeln führen, die sich nicht immer geben, wenn die zweiten Zähne nachrücken. Auch Fehlstellungen der bleibenden Zähne können drohen, wenn die Milchzähne nicht lange genug als Platzhalter an Ort und Stelle bleiben. Und nicht zuletzt: Kariesbakterien können von den Milchzähnen auf die bleibenden Zähne übersiedeln. Denn während des Zahnwechsels sind Milchzähne mit den nachwachsenden zweiten Zähnen über lange Zeit in direktem Kontakt. Kariöse Milchzähne müssen deshalb umgehend vom Zahnarzt behandelt werden. Am besten aber lässt man es gar nicht erst soweit kommen und schützt die ersten Zähnchen durch richtige Pflege und Ernährung.

Zähne pflegen bei Babys und Kleinkindern

Die Schneidezähne werden zuerst ausgebildet – in der Regel im Alter von acht bis zehn Monaten. Die Backenzähne folgen etwa ein halbes Jahr später und im Alter von etwa 30 Monaten ist das Michzahngebiss im Normalfall komplett. Zähneputzen ist vom ersten Zahn an Pflicht. Bis das Kind es selber kann, sind die Eltern gefragt. Zum Putzen eignet sich eine kleine, weiche Zahnbürste. Die richtige Putztechnik ist wie bei Erwachsenen die KAI-Methode, nur mit weniger Druck, um Schmerzen zu vermeiden und dem empfindlichen Zahnschmelz nicht zu schaden.

K für Kauflächen: Die Zahnbürste wischt wie ein Schrubber hin und her.

A für Außenflächen: Die Zähne aufeinander stellen und dann alle Außenflächen mit kleinen Kreisen bürsten.

I für Innenflächen: Zahn für Zahn werden alle Innenflächen von Rot nach Weiß – vom Zahnfleisch zur Zahnkrone – gereinigt.

Ab etwa drei Jahren können Kinder die KAI-Technik selbst ausprobieren. Was kaum jemand weiß: Erst wenn ein Kind flüssig schreiben kann, ist es feinmotorisch so weit, sich selbstständig die Zähne zu putzen. Bis dahin gilt: dabei bleiben und nachputzen. Je mehr Zähne erscheinen, umso wichtiger ist das Putzen nach dem Essen. Auch hier gilt wie bei Erwachsenen, mindestens eine halbe Stunde nach der Mahlzeit warten, um den Zahnschmelz zu schonen. Und: Kinderzahnbürsten öfter austauschen. Da die Kleinen darauf herum kauen, stehen die Borsten schnell in alle Richtungen ab und sind kein geeignetes Putzwerkzeug mehr.

Milchzähne: Zahnpasta mit oder ohne Fluorid?

Das Mineral Fluorid stärkt den Zahnschmelz. Fluorid kann sogar die als Vorstufe von Karies gefürchtete Entmineralisierung der Milchzähne, sichtbar als kleine weiße Flecken auf den Zähnen, reparieren. Um nicht nur Rachitis infolge eines Vitamin D-Mangels, sondern auch Karies vorzubeugen, verschreiben Kinderärzte Säuglingen zunächst oft ein Kombinationspräparat mit Vitamin D und Fluorid. Ob Zahnpasta die Fluoridversorgung übernehmen kann, wenn der erste Zahn da ist, darüber sind sich Kinder- und Zahnärzte nach wie vor uneins. So empfehlen die Experten der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin, Fluoridtabletten in den ersten drei Lebensjahren statt fluoridhaltige Zahnpasta. Zahnärzte dagegen plädieren ab dem Durchbruch des ersten Milchzahns für eine Zahncreme mit einer niedrigen Fluoridkonzentration von 500 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) und fluoridiertes Speisesalz zum Kochen. Das Kombinationspräparat aus Fluorid und Vitamin D sollte dann durch ein reines Vitamin-D-Präparat ersetzt werden. Für Zahncreme statt Tabletten sprechen Forschungsergebnisse, die zeigen, dass Fluoride vor allem durch direkten Kontakt mit den Zähnen karieshemmend wirken.

Gesunde Milchzähne – Ernährung und Vitamine

Damit Zähne, Zahnfleisch und Kieferknochen gesund bleiben, brauchen sie auch Vitamine. Gefragt sind vor allem die Vitamine A, D, E und C. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten deckt den Bedarf in der Regel ab, mit Ausnahme von Vitamin D. Nur wenige Nahrungsmittel enthalten nennenswerte Mengen des Sonnenvitamins. Das meiste Vitamin D wird in der Haut gebildet, wenn diese von der Sonne bestrahlt wird. Babys und Kleinkinder sollten jedoch wegen ihrer dünnen Haut gar nicht oder nur wenig der direkten Sonne ausgesetzt werden. Um einem Mangel vorzubeugen, verschreibt der Kinderarzt deshalb ein Vitamin D-Präparat (z. B. Vitamin D3 Hevert). Das schützt die Kleinen nicht nur vor Rachitis, sondern auch vor schlechten Zähnen. Denn Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und erhöht somit den Kalziumspeicher im Körper und die Einlagerung des Minerals in den Zähnen. Bei einem Vitamin D-Mangel wird der Zahnschmelz nicht optimal gebildet, er ist dünner und damit anfälliger für Karies. Für ein gesundes Zahnfleisch sorgen die Vitamine A, C und E. Vitamin A unterstützt Wachstum und Regeneration der Mundschleimhaut und schützt vor Zahnfleischbluten. Vitamin C und E schützen vor Entzündungen und kräftigen das Zahnfleisch.

>Sehen Sie hier unser Dossier zu den Themen “Vitamin D” und “Vitamin D-Mangel”